2024-05-02T16:12:49.858Z

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Nur zu gerne hätte Spabrückens Trainer Andreas Dilly die Entscheidung über den Einzug in die Aufstiegsrunde gegen den TSV Hargesheim sportlich herbeigeführt. 	Foto: Jutta Bohr/FuPa
Nur zu gerne hätte Spabrückens Trainer Andreas Dilly die Entscheidung über den Einzug in die Aufstiegsrunde gegen den TSV Hargesheim sportlich herbeigeführt. Foto: Jutta Bohr/FuPa

A-Klasse: Bitterer Beigeschmack

SG Spabrücken gibt Hargesheim coronabedingt kampflos die Punkte und muss in die Abstiegsrunde

Wäre der Zeitplan nicht so unglaublich eng, der TSV Hargesheim und die SG Spabrücken wären sich sicher einig geworden. Doch weil nun das letzte Hauptrunden-Wochenende ansteht, gab es für die beiden Teams aus der Fußball-A-Klasse keinen gemeinsamen Weg. Drei Punkte Vorsprung hatte der TSV vor dem entscheidenden direkten Duell am ersten Märzwochenende. Doch dann traf nach Fastnacht eine Corona-Welle die Spabrücker. Dem ersten Wunsch auf Spielverlegung entsprach Hargesheim. Vier Tage, die jedoch nicht ausreichten, um die Personalsituation bei den Gästen zu entspannen.

„Im Sinne eines fairen Wettkampfes hätte ich das Spiel gerne ausgetragen“, sagt Martin Steeg, Staffelleiter der A-Klasse Bad Kreuznach Ost. Die Spielordnung des Südwestdeutschen Fußballverband (SWFV), an die Steeg gebunden ist, regelt derlei Angelegenheiten in Paragraf 22, Absatz 5 d. Hier steht sinngemäß: Ist eine Mannschaft in besonderem Maße von Corona-Infektionen betroffen, kann sie ein Spiel verlegen, sofern weniger, als 13 Spieler zur Verfügung stehen. „Wie viele Spieler potenziell zur Verfügung stehen sollten, wird anhand der letzten vier Spielberichte ermittelt“, ergänzt Steeg. 24 waren das bei den Spabrückern. Neun sind (Stand Freitagmittag) positiv auf Corona getestet. Weitere Ausfälle durch Verletzungen, Job oder aus anderen Gründen gibt es auch, werden zum Leidwesen der SGS nicht berücksichtigt. 14 Mann fehlen insgesamt. Zwar kommen auch ein paar Kicker unmittelbar aus der Quarantäne zurück, doch gerade die wolle man schützen, so SG-Trainer Andreas Dilly: „Wir sehen uns in der Pflicht, die Jungs, gerade nach so einer Erkrankung und egal, wie schlimm oder mild der Verlauf war, zu schützen und nicht direkt in ein Spiel zu schicken, in dem es noch um etwas geht.“

Daher gab man die Punkte schweren Herzens kampflos an Hargesheim. „Für mich persönlich die einzig vernünftige Entscheidung. Davor ziehe ich den Hut“, sagt Martin Steeg. Gerne hätte auch er dem Verlegungswunsch entsprochen. Doch letztlich überwog der Termindruck. Am 27. März soll die Aufstiegsrunde beginnen und das Erstellen der Spielpläne braucht Zeit. Zumal niemand sicher hätte sagen können, ob am Ende nicht Hargesheim der Leidtragende gewesen wäre. „Für den Fußball ist das natürlich nicht schön“, erklärt Martin Steeg, der den Frust der Spabrücker durchaus nachvollziehen kann. „Ich glaube, das würde jedem so gehen.“ Alle Faktoren könne man unmöglich berücksichtigen, merkt der Staffelleiter an. Dass die SG Spabrücken, die am Sonntag noch auf die SG Gutenberg/Waldlaubersheim trifft, im besten Fall mit 13 Punkten in die Abstiegsrunde geht und das Saisonziel somit wohl erreichen wird, ist den Kombinierten immerhin ein schwacher Trost. Dennoch bleibt ein bitterer Beigeschmack: „Wir brechen im Herbst bei einer 100er-Inzidenz ab und müssen jetzt bei einer 1000er-Inzidenz spielen“, sagt Dilly. „Das passt für mich nicht zusammen.“



Aufrufe: 011.3.2022, 08:00 Uhr
Martin ImruckAutor