1. FC Schweinfurt: Hettich sieht „keinen Grund für schlechte Stimmung“

Schweinfurt - Der 1. FC Schweinfurt muss um den Aufstieg in die 3. Liga bangen. Durch die 1:0-Niederlage gegen den TSV Havelse fahren die Schnüdel mit einer Hypothek nach Niedersachen. Torhüter Luis Zwick wurde beim Gegentor in der vierten Minute der Nachspielzeit zur tragischen Figur, als er einen Freistoß von Havelses Fölster passieren ließ. Im Rückspiel der Relegation stehen die Franken damit mächtig unter Druck.

Robert Hettich, sportlicher Leiter des 1. FC Schweinfurt, ist trotz der schweren Ausgangslage optimistisch. Im Interview mit Fussball Vorort / FuPa Oberbayern spricht der ehemalige Teammanager des TSV 1860 München über die Auswärtstorregel, die Fans der Schnüdel und in welchen Bereichen sich seine Mannschaft im Rückspiel (Samstag, 13:00 Uhr; live im BR) verbessern muss.

1. FC Schweinfurt vor Rückspiel gegen TSV Havelse: „Alle im Klub sind positiv eingestellt und optmistisch“

Herr Hettich, die 1:0-Niederlage war ein Dämpfer. Wie ist die Stimmung in der Mannschaft und im Verein?

Die Mannschaft hat eine hervorragende Playoff-Serie hingelegt, wurde verdient Meister der Regionalliga Bayern; insofern gibt es nach der Hinspielniederlage keinen Grund für schlechte Stimmung. Ganz im Gegenteil: Das Trainerteam und die Spieler arbeiten sehr konzentriert und fokussiert auf das Rückspiel hin. Alle im Klub sind positiv eingestellt und optimistisch, dass wir es noch schaffen können.

In welchen Aspekten muss sich die Mannschaft im Vergleich zum Hinspiel verbessern, um den TSV Havelse am Samstag schlagen zu können?

In vielen Bereichen, ohne ins Detail gehen zu wollen. Unsere Mannschaft hat wesentlich mehr Potenzial, als sie im Hinspiel letztlich gezeigt hat. Phasenweise ist es uns auch gelungen, gerade im letzten Spieldrittel haben wir aber oft die falsche Entscheidung getroffen, der vorletzte Pass, der manchmal schon wichtiger ist, kam nicht optimal, um dann eine Torchance zu kreieren.

„Es war beeindruckend wie die Fans die Spieler minutenlang weiter angefeuert und aufgebaut haben für das Rückspiel.“

Robert Hettich, sportlicher Leiter des 1. FC Schweinfurt, adelt die Fans der Schnüdel.

1.000 Zuschauer durften sie im Hinspiel unterstützen. Wie hat es sich angefühlt, endlich wieder vor Fans spielen zu können?

Super, und die Unterstützung unserer Fans war herausragend; vor allem explizit nach dem Spiel. Es war beeindruckend wie die Fans die Spieler minutenlang weiter angefeuert und aufgebaut haben für das Rückspiel. Das ist nicht selbstverständlich und zeigt, wie die Fans hinter dem Klub und zur Mannschaft stehen.

Ist es ein Nachteil, dass das Rückspiel auswärts in Havelse stattfindet?

Nein. Die Ausgangslage ist klar. Wir müssen gewinnen, um aufsteigen zu können. Ein 1:0 bringt uns in die Verlängerung, jeder andere Sieg in die 3. Liga!

Ist die fehlende Spielpraxis des Gegners ein Vorteil für euch?

Sie hatten Spielpraxis über Testspiele. Ihr Vorteil war sicher, dass sie uns ausführlicher in Pflichtspielen analysieren konnten, als wir sie. Unsere Mannschaft hat auch viel gelernt im Hinspiel. Die Gegenspieler sind jetzt besser bekannt, ihre Stärken, aber auch ihre Schwächen.

1. FC Schweinfurt: Sportlicher Leiter Robert Hettich fordert Direktaufstieg für Regionalliga-Meister

Vor allem in der letzten Saison gab es eine kontroverse Diskussion um die Auswärtstorregel, Viele fordern ihre Abschaffung. Wie steht der 1. FC Schweinfurt zur Auswärtstorregel in den Aufstiegs-Playoffs zur 3. Liga?

Die Auswärtstorregel ist wie sie ist; besser wäre es, wenn es keine Aufstiegsspiele gäbe und die Meister direkt aufsteigen. Aber dieses Thema wurde in den letzten Jahren hinlänglich durchgekaut. Der Modus ist bekannt und wir versuchen, das Beste daraus zu machen.

Warum hätte es der 1. FC Schweinfurt verdient, nächste Saison in der 3. Liga zu spielen?

Verdient hat es am Ende die Mannschaft, die sich in den beiden Relegationsspielen durchsetzt. So einfach ist Fußball!