2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Wurde in Koblenz schmerzlich vermisst: Waldalgesheims Stürmer Pierre Merkel (grünes Trikot).	Archivfoto: Edgar Daudistel
Wurde in Koblenz schmerzlich vermisst: Waldalgesheims Stürmer Pierre Merkel (grünes Trikot). Archivfoto: Edgar Daudistel

Alemannia kommt unter die Räder

Fußball-Oberligist Waldalgesheim zeigt beim 0:6 gegen RW Koblenz eine desolate zweite Halbzeit

Koblenz. Elvir Melunovic redete nicht um den heißen Brei herum. „Die letzten 35 Minuten von uns waren nicht oberliga-würdig“, ärgerte sich der Cheftrainer des Fußball-Oberligisten SV Alemannia Waldalgesheim nach der 0:6 (0:0)-Abreibung bei RW Koblenz. „Ich hätte nie gedacht, dass die Mannschaft zu so einer Leistung fähig ist“, sagte der enttäuschte Coach.

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Zumal sich diese deftige Niederlage im ersten Durchgang wahrlich nicht abgezeichnet hatte. „Wir hätten ohne Torwart spielen können“, schildert der 51-Jährige 45 Minuten, in denen seine Mannschaft nicht einen Abschluss des Regionalliga-Absteigers zugelassen hatte. Und auf der Gegenseite selbst zwei Großchancen besaß, doch Tom Gürel und Lewis Long scheiterten jeweils am stark reagierenden gegnerischen Keeper.

Mit dem verwandelten Foulelfmeter von Terry Asare (56.) begann für die Alemannen das Unheil. Keinen Zugriff mehr, zu weit weg von den Leuten. Und Koblenz bestrafte jeden Fehler knallhart und entschied die Partie zwischen der 68. und 73. Minute in Windeseile für sich, als nacheinander Dejvi Alsela, Nao Oriyama und Niklas Doll für die Gastgeber trafen. Alex Weidenbach erhöhte auf 5:0 (77.), Leon Wilki setzte den Schlusspunkt. „Letztlich haben wir zu hoch und zu naiv verloren“, musste Melunovic auch erkennen, dass so mancher der Neuen noch kein Oberliga-Format besitzt. Da fällt es dann doppelt ins Gewicht, wenn etwa Kapitän Daniel Braun (verletzt) oder ein Baris Yakut (Magen-Darm) oder ein Pierre Merkel (Muskelfaserriss) oder ein Philipp Gänz (Innenband) fehlen. „Die können wir nicht ersetzen“, muss Elvir Melunovic zugeben.

Zu allem Überfluss hatte sich Keeper Andrej Juric am Freitag im Training einen Jochbeinbruch zugezogen. So musste in Vertretung von Stammkeeper Pasquale Patria der junge Christoph Grimm ins Tor. An ihm lag es allerdings nicht, dass die Waldalgesheimer im Stadion Oberwerth unter die Räder kamen. Diese Leistung will sich Elvir Melunovic keinesfalls gefallen lassen. „Darüber müssen wir am Montag reden. Man kann ja verlieren, aber doch nicht so.“

SV Alemannia Waldalgesheim: Grimm – Gräff, Skenderovic, Fennis, Haas, Zeghli (85. Ünal) – Ludwig (78. Bohne), Abdiovski (60. Johnson) – Marino, Gürel (60. Karakus), Long (78.Calange).

Aufrufe: 06.8.2023, 20:00 Uhr
Volker BuchAutor