2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der Jubel beim FC Aksu-Diyar-Spor kennt nach dem Aufstieg keine Grenzen mehr.
Der Jubel beim FC Aksu-Diyar-Spor kennt nach dem Aufstieg keine Grenzen mehr. – Foto: Kristina Schäfer/hbz

A-Klasse: FC Aksu-Diyar-Spor gewinnt Kracherspiel und steigt auf

Nach 3:1-Sieg gegen Verfolger TSG Bretzenheim II brechen beim A-Klassen-Meister alle Dämme

MOMBACH. Pure Begeisterung, Freudentränen zuhauf und massenhaft bengalische Feuer mitten auf dem Platz: Bei den A-Klassen-Kickern des FC Aksu-Diyar-Spor Mainz brachen nach dem Schlusspfiff alle Dämme. Mit einem 3:1 (0:1)-Sieg am letzten Spieltag gegen den drei Punkte schlechteren Verfolger TSG Bretzenheim 46 II hat der türkisch-kurdische Fußballverein aus Mombach den Aufstieg in die Bezirksliga Rheinhessen und damit den größten Erfolg in der recht jungen Vereinsgeschichte perfekt gemacht.

TSG II startet besser ins Spiel

„Entscheidend war, dass wir in den letzten Wochen noch enger zusammengewachsen sind und jeder für den anderen da war“, analysierte Meistertrainer Ugur Yildirim. „Die Spieler auf der Auswechselbank haben die Spieler auf dem Platz motiviert als wären sie selber drauf. Wir haben uns diese Meisterschaft verdient.“ Der 35 Jahre alte Ginsheimer sprach von einem „sehr intensiven Gefühl – weil eine sicher geglaubte Meisterschaft am Ende wirklich nochmal wacklig wurde“. Nach dem historischen Triumph gingen die Aksu-Kicker zunächst im House of Smoke in der Gärtnergasse vorglühen, dann gemeinsam weiterfeiern.

Lange Zeit hatte es allerdings nicht danach ausgesehen, als würde Aksu Grund zur Party haben. Vor 250 Fans hatte der Verbandsliga-Unterbau der 46er am Anfang mehr zu bieten. Über links sorgte der pfeilschnelle Rakeem Bott mit seinen leichten Füßen immer wieder für Gefahr. Die Aksu-Kicker hatten defensiv mehr Probleme, als ihnen lieb war. Da tat sich manches Loch auf. Doch mit zunehmender Dauer kamen die Schwarz-Weißen besser zum Zug. Die Ecken des starken Spielmachers Marco Kurek waren nicht ohne. Der hünenhafte TSG-Keeper Valentin van der Velden musste sich wiederholt mächtig strecken. Dicke Chancen waren in Halbzeit eins dünn gesät, Die beste Aksu-Gelegenheit vergab Goalgetter Alexandru-Dorel Mihai, als van der Velden seinen Schuss gerade noch so um den Pfosten lenkte (16.). Die 46-Führung fiel in Minute 35, als es lichterloh brannte im Aksu-16er und Dennis Müller per Drehschuss aus 13 Metern in die Maschen traf.

Zweite Halbzeit gehört dem Meister

Keine Ahnung, wie die Pausenansprache von Ugur Yildirim sich gestaltete. Fakt war, dass Aksu nach dem Wechsel deutlich griffiger agierte, drückte und drängte. Gerade Mihai zeigte mit knallharten Distanzschüssen und Freistößen seine Klasse (49., 55.)., auch Maximilian Kissel vergab per Kopf einen Hochkaräter (50.). Mit einem Mega-Reflex verhinderte van der Velden in Minute 55 nach einem Mihai-Böller den Ausgleich. Im direkten Gegenzug hätte die TSG unbedingt das 0:2 markieren machen müssen, als Redzo Krijestorac nach einer Linksflanke von Bott völlig frei vor der Hütte stand, aber drüber zielte.

Pure Freude beim FC Aksu-Diyar-Spor Mainz.
Pure Freude beim FC Aksu-Diyar-Spor Mainz. – Foto: Pia Pfeifer
Das rächte sich bitter. Vom eigenen Anhang mit Trommeln und Anfeuerungsrufen nach vorne gepeitscht, schaffte Aksu in einem furiosen Endspurt die Wende durch die Treffer von Joker El Hosseyn Hadri (87.), Maximilian Kissel (90.) und ein Eigentor (90.+6). „Ein glückliches Ende für uns, es hätte genauso gut andersherum ausgehen können“, befand der scheidende Aksu-Routinier Pascal Hertlein. „Das Bretzenheim bei seiner Großchance das zweite Tor gemacht hat, war der Knackpunkt.“ Bei 46-Coach Rauf Acar indes hielt sich die Trauer in Grenzen. „Wir waren von der ersten Sekunde auf dem Platz, haben es überragend gemacht. Ich denke, alle haben gesehen, dass wir die bessere Mannschaft waren. Dass wir durch so ein komisches Einwurftor das 1:1 kassiert haben, hat uns aus der Bahn geworfen.“ Am Ende habe man „individuelle Fehler“ gemacht. „Da haben die gewissen Spieler gefehlt, die das Heft in die Hand nehmen“, so Acar. „Aber für uns war das ein Bonusspiel – Glückwunsch an Aksu.“ Über die Relegation wollen die 46er dem neuen Meister in die Bezirksliga zu folgen.

FC Aksu-Diyar-Spor Mainz: Demirel – De Satorres, Shamoun, Hertlein, Mutlu – Lombardo (84. Cetin), Mateus (81. Hadri) – Turini (58. Vespoli), Kurek, Mihai – Kissel.

TSG Bretzenheim 46 II: Van der Velden – Escher (57. Hübler), Meyer, Lisson, Schlegl – Aygurlu (75. Rasekhi), Wrana (72. Raisig), - Bott (60. Hadziric), Müller, Krijestorac (62. Stoll) – Höss.
Aufrufe: 028.5.2023, 19:30 Uhr
Michael HeinzeAutor