2024-05-10T08:19:16.237Z

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Zwischen Mainz 05, Schalke 04 und dem HSV. Stefan Bach vom Trikotmuseum präsentiert das Zweitliga-Leibchen der Kreuznacher Eintracht aus dem Jahre 1975, unterschrieben von Jens Holste.
Zwischen Mainz 05, Schalke 04 und dem HSV. Stefan Bach vom Trikotmuseum präsentiert das Zweitliga-Leibchen der Kreuznacher Eintracht aus dem Jahre 1975, unterschrieben von Jens Holste. – Foto: Privat

50 Jahre Trikotwerbung: Eintracht startet im „Heilbad“

Zwei Jahre nach Eintracht Braunschweig hatten auch die Bad Kreuznacher in der Zweiten Liga ihren ersten Sponsor auf der Brust +++ Eine etwas andere Reise durch die Fußball-Geschichte

Bad Kreuznach. Runder Geburtstag für die Werbung auf der Brust: In dieser Woche ist es genau 50 Jahre her, dass bei einem Fußball-Profiklub erstmals Sponsoring seinen Weg auf das Spielertrikot fand.

Doch, was bei Eintracht Braunschweig um den damaligen Spielmacher Paul Breitner unvergesslich wurde, spielte sich erst zwei Jahre später in Bad Kreuznach ab. Und entgegen der landläufigen Meinung waren die Braunschweiger Profis nicht die Ersten mit einem Schriftzug auf der Brust. Mehr dazu und zur Sponsoren-Geschichte der Kreuznacher Eintracht im Premium-Artikel der Allgemeinen Zeitung.

Sorgten die Braunschweiger mit dem Hirsch eines bekannten Kräuterlikörs als Vorreiter in der Saison 1973/74 für Aufsehen, so zog die andere Eintracht an der Nahe zwei Jahre später nach. Püntklich zum Aufstieg in die Zweite Bundesliga Gruppe Süd präsentierte sich auch der Traditionsklub aus dem Moebusstadion ebenfalls mit Schriftzug auf dem Leibchen.

Als erster Sponsor gewann der Vorstand um Elmar Pieroth seinerzeit die Heimatstadt, die mit „Radium-Heilbad Kreuznach AG“ warb. Wieviel in der zweiten Bundesliga für die Trikotwerbung in den Siebzigerjahren gezahlt wurde, ist nicht überliefert. In Braunschweig sollen die Likörproduzenten aus Wolfenbüttel pro Jahr etwa 100.000 Mark ausgelobt haben. Zum Vergleich: Den Leipziger Rasenballsportlern verleihen aktuell jährlich 35 Millionen Euro Flügel. Die Telekom lässt beim FC Bayern München, der 1974/75 mit adidas in die Trikotwerbung eingestiegen war, heutzutage sogar mit 45 Millionen Euro die Kasse klingeln.

Seit 1973 hatte der DFB die kommerzielle Trikotwerbung auf der Brust erlaubt, was innerhalb kürzester Zeit zum Werder Bremen-Spitznamen „Fischköppe” (wegen eines Fischkonserven-Sponsors) und einem Lieferengpass beim HSV-Sponsor Campari führte. Das „Trikot-Geschäft“ konnte beginnen. Wenige Jahre später, hatte jeder Profi-Verein Werbung auf der Brust.

Aufrufe: 025.3.2023, 11:38 Uhr
Mario LugeAutor