Dass Manuel Reinstein früher oder später die „Erste“ des TSV übernehmen würde, war vorhersehbar. Sieben Jahre coachte er zuvor im Jugendbereich, hatte viele seiner jetzigen Schützlinge schon da unter seinen Fittichen. Manche Spieler kennt der 26-Jährige, der sehr früh ins Trainerschaffen einstieg, seit Jahren.
Letzte Saison schrammte die Mannschaft als Dritter hauchzart am ersehnten Aufstieg vorbei, in der Endabrechnung fehlten zwei Punkte. Diesmal will man es offenbar wissen. Alle elf bisherigen Saisonspiele in der B-Klasse 3 gewonnen! Und: Das Torverhältnis von 66:9 ist rekordverdächtig in der Oberpfalz. Am vierten Spieltag feierte man gar einen 14:0-Heimsieg. Was das Team nochmal stärker macht als bisher? „Vor allem die vielen Jugendspieler, die wir rausbekommen haben“, findet der Trainer: „Die Kaderbereite und der Konkurrenzkampf ist unser großes Plus. Das merkt man auch im Training. Wir haben qualitativ und quantitativ zugelegt.“ Auch den Zusammenhalt innerhalb der Truppe hebt Reinstein hervor: „Wenn ein Spieler draußen sitzt, ist er nicht beleidigt, sondern gönnt es dem anderen.“
Ein Paradebeispiel für die positive Entwicklung ist Uli Adloch. Der 19-jährige Stürmer absolviert seine erste Saison im Herrenbereich, hat in zehn Spielen 17 Tore und 8 Assists beigesteuert. „Er hatte schon in der Jugend eine gewisse Qualität, weshalb durchaus absehbar war, dass er so einschlägt“, so Reinstein über das Talent. Aufgrund der neuen, jungen Spieler kann Pettenreuth-Hauzendorf nun wieder eine eigenständige erste Herrenmannschaft stellen – was zuletzt in der Spielgemeinschaft mit Altenthanns „Zweiter“ nicht der Fall war.
Natürlich würde sich der TSV auf Sicht dann gern in der A-Klasse etablieren. Und wo soll es mittelfristig hingehen? „Das kann man natürlich nicht planen. Kurzfristiges Ziel ist auf alle Fälle die A-Klasse und mittelfristiges, Spieler für den Fußball begeistern zu können“, sagt Manuel Reinstein, der diese Saison nicht mehr selbst die Fußballschuhe schnürt: „Dafür reicht meine Qualität nicht.“ Und wieder muss er lachen.
Bei Heimspielen begrüßt der TSV bis zu 150 Zuschauer bei sich, zu Auswärtsspielen fahren teils auch mal „50, 60 Fans“ mit, schätzt Reinstein – und das wohlgemerkt in der untersten Liga. Ist also eine Aufbruchstimmung im Verein spürbar? „Absolut“, antwortet der junge Trainer. „Mit dem Erfolg kommen die Leute. Uns zeichnet ein brutaler Zusammenhalt aus. Jeder hilft mit, ob bei Spielen oder Festl'n. Das ist auch ganz wichtig.“ Ein längerfristiges Engagement als Trainer des TSV Pettenreuth-Hauzendorf kann sich Manuel Reinstein gut vorstellen – „Wenn es von beiden Seiten passt, warum nicht. Aktuell macht es absoluten Spaß, zumal die Trainingsbeteiligung gut ist.“