2024-04-30T13:48:59.170Z

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Torjäger und Gratulanten (vorne, v. l.): Lisa Spiessl (Erdinger Weißbräu), Julia John, Sophie Schorer, Laura Weweck (Junior Event Manager Erdinger Weißbräu) sowie (hinten, v. l.) Redaktionsleiter Hans Moritz, Robert Lex, Christian Käser, Tobias Paulus, Raffi Ascher  und EA-Sportchef Dieter Priglmeir.
Torjäger und Gratulanten (vorne, v. l.): Lisa Spiessl (Erdinger Weißbräu), Julia John, Sophie Schorer, Laura Weweck (Junior Event Manager Erdinger Weißbräu) sowie (hinten, v. l.) Redaktionsleiter Hans Moritz, Robert Lex, Christian Käser, Tobias Paulus, Raffi Ascher und EA-Sportchef Dieter Priglmeir. – Foto: Verena Pirschlinger

106 Kästen Bier für Erdings Superstürmer

Torschützenehrung

Aktion von Weißbräu und Heimatzeitung: Unsere Torschützenkönige freuen sich über viel Zielwasser.

Erding – „Vielleicht sollte die Bundesliga mal nach Erding kommen, wo das Toreschießen noch sehr gut klappt“, sagte Redaktionsleiter Hans Moritz schmunzelnd. Schließlich sei Niklas Füllkrug vergangene Saison mit den wenigsten Treffern aller Zeiten Torschützenkönig der Bundesliga geworden. Da sei der Landkreis-Fußball deutlich torreicher, „wofür der Erdinger Weißbräu den Spielerinnen und Spielern Jahr für Jahr den Krug füllt“.

Seit vielen Jahren kürt die Heimatzeitung in Partnerschaft mit dem Erdinger Weißbräu (EWB) die treffsichersten Schützen im Landkreis. Die Landkreis-Besten, Julia John und Tobias Paulus, erhalten so viele Tragl Bier, wie sie Tore erzielt haben. Alle weiteren Ligen-Könige bekommen für jeden zweiten Treffer einen Kasten. Der EWB lässt es sich dann auch nicht nehmen, bei ungerader Zahl großzügig aufzurunden.

„Wir wollen sportliche Leistung unterstützen und honorieren“, erklärt Laura Weweck, Junior Event Manager des EWB. Das Bier würde meist mit den Mannschaftskollegen geteilt, um auf Siege anzustoßen. Alle sechs Gewinner erhalten außerdem einen Sportgutschein vom Gewandhaus Gruber im Wert von 100 Euro und einen gravierten Weißbier-Humpen.

Tobias Paulus mit persönlicher Bestleistung in der Kreisklasse

Paulus von Rot-Weiß Klettham hat mit seinen 40 Toren seine persönliche Bestleistung mehr als verdoppelt, wie er im Interview mit EA-Sportchef Dieter Priglmeir verriet. Nicht ganz unschuldig daran dürfte Trainer Florian Leininger sein, der Paulus von seiner bisherigen Position als klassische Zehn direkt in den Sturm stellte.

Dort, wo es besonders weh tut? „Es ging eigentlich auch ganz vorn immer sehr fair zu. Selbst nachdem ich so viele Tore geschossen habe, hat sich das nicht groß geändert“, meinte der Torjäger. Nur gegen Oberding habe er einen Gegenspieler gehabt, „der mir am liebsten auch noch bis in die Kabine gefolgt wäre“, erzählte der 27-Jährige schmunzelnd.

Inzwischen spielt Paulus beim Landesligisten FC Schwaig. „Drei Ligen höher geht natürlich alles viel schneller“, erzählte er von der Umstellung. „Ich fühle mich aber sehr wohl hier, weil ich auch mit meinen Kumpels aus der Jugendzeit zusammenspielen kann.“ Inzwischen habe sich auch sein Vater Roland mit der Situation angefreundet. Der Ur-Kletthamer sei anfangs vom Wechsel seines Sohnes nicht begeistert gewesen, verriet Paulus. „Inzwischen ist er aber bei jedem Heimspiel.“

Julia John auch in der Bezirksoberliga beste Landkreis-Torschützenkönigin

Ihren Titel als Landkreis-Torschützenkönigin hat Julia John verteidigt. Nach den 33 Toren, mit denen sie den FC Langengeisling in die Bezirksliga schoss, waren es diesmal 16 in der Bezirksoberliga. Halb so viel Tore, weil es auch nur noch halb so leicht ist, Tore zu schießen? Für einen Aufsteiger sei die neue Liga schon eine Umstellung, sagte John.

„Die Gegenspielerinnen sind auf alle Fälle stärker. Und auch die Leistungsdichte innerhalb der Liga ist enorm. Das gibt’s keine Schwachstellen“, meinte die 22-Jährige, die es am vergangenen Samstag auch schon wieder richtig krachen ließ. Drei Tore erzielte sie beim 8:1-Erfolg ihres FCL gegen den TSV Neuried (wir berichteten).

Sophia Schorer mit besonderem Kunststück im letzten Spiel

Sophia Schorer von der SG St. Wolfgang/Lengdorf hat am vergangenen Wochenende dagegen nur zweimal getroffen – das allerdings innerhalb einer Minute. Wie das geht? „Das passiert halt, wenn man davor eine ganze Halbzeit lang auf der Bank gesessen ist“, meinte die 19-Jährige. Verletzungsbedingt sei sie nicht in der Startelf gewesen. „Meine Motivation war auf dem Platz dann natürlich umso größer“, erklärte Schorer.

13 Tore hat sie in der vergangenen Kreisliga-Saison erzielt – das allerdings in nur 13 Spielen. Ein Armbruch und ein Muskelfaserrisses hatten weitere Partien – und Tore – verhindert. Heuer will sie gesund bleiben – und den Aufstieg schaffen. „Wir wollen dieses Jahr unbedingt in die Bezirksliga. Voriges Jahr waren wir Zweiter in der Kreisliga, und man will sich ja verbessern.“

Christian Käser mit 25 Treffern bester Kreisliga-Torjäger

Mit Verletzungen hatte auch der Torjäger aus der Kreisliga zu kämpfen. Nach einem Meniskusriss ist Christian Käser vom SV Walpertskirchen, wieder auf dem Weg der Besserung. Seinen Spitznamen hat er von seinem Onkel, der den wieselflinken Buben „El Nino“ nannte. So kennt man ihn auch im Landkreis, „und das passt auch, weil mein Lieblingsspieler Fernando Torres ja auch so genannt wurde“, sagte Käser, der zu seinem Fitnesszustand meinte: „Ich bin mittlerweile zu 70 Prozent wieder da, es geht bergauf.“

Seine 25 Treffer vom Vorjahr könnte der SVW auch heuer gut brauchen. Schließlich läuft’s momentan nicht ganz so gut, obwohl so viele junge Talente nachgerückt sind. Oder vielleicht weil es so ist? Käser betonte, wie gern er mit den Jungkickern trainiert, aber der Sprung von der Jugend zu den Erwachsenen sei schwer. Es werde deutlich körperlicher gespielt.

„Das ist nicht einfach, wenn du einen Verteidiger vor dir hast, der schon zehn Kreisliga-Jahre auf dem Buckel hast“, sagt Käser. Da könne man nur mithalten, wenn man dagegen hält und den Fokus voll auf dem Fußball hat.

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ewbLogo – Foto: ewb

Robert Lex nach Positionswechswel bester A-Klassen-Torschütze

Diesen Faden nahm auch Robert Lex auf, mit 36 Jahren der Oldie unter den Torjägern. Der Spielertrainer der SG Reichenkirchen machte das anhand der A-Klasse deutlich. Deren Qualität habe sich in den vergangenen zehn Jahren deutlich verschlechtert. Er wolle da auch niemandem einen Vorwurf machen. „Es gibt einfach mehr Angebote im Sport als früher“, erklärte Lex. Auch in den digitalen Medien sehe er eine große Ablenkung. „Wenn ich zwei Stunden pro Tag an der Playstation gespielt hätte, wäre ich im Fußball auch nicht so gut geworden.“

30 Tore wie vergangene Saison habe auch er in seiner langen Karriere noch nie erzielt. Das lag aber daran, dass er nicht mehr im Mittelfeld, sondern im Sturm aufgestellt wurde. „Ich konnte das ja selber entscheiden“, meinte er augenzwinkernd. Um mit Mitte 30 noch Chancen auf Erfolg im Fußball zu haben, empfiehlt er, „es nicht zu machen, was ich gemacht habe“. Soll heißen: Verletzungen und Krankheiten sollten Zeit zum Ausheilen bekommen

Seriensieger Raffael Ascher mit beinahe doppelter Torausbeute

Topfit war im vergangenen Jahr Raffael Ascher – wieder einmal, denn der Schwaiger ist seit Jahren Seriensieger. In seinem ersten Jahr in der Landesliga erzielte er 16 Tore, dieses Jahr verdoppelte der 27-Jährige seine Treffer beinahe auf 29.

„Anfangs lief es bei uns überhaupt nicht, und danach konnte ich einfach machen, was ich wollte. Der Ball war dann immer drin“, erzählte Ascher. Unvergessen dabei sei sein Treffer aus gut 50 Metern Entfernung gewesen.

Dass der FC aufgrund der überragenden Vorstellungen hinter vorgehaltener Hand schon als Aufstiegskandidat für die Bayernliga oder zumindest als Geheimtipp gehandelt wird, lässt den Torjäger völlig kalt. „Den Wolfi Lang (Abteilungsleiter des FCS, die Red.) sprichst du darauf lieber nicht an. Ich kann es mir es schon vorstellen, wenn es am Ende so ausgehen würde. Aber darüber wird bei uns nicht wirklich geredet“, erklärte Ascher. Da gebe es andere Mannschaften, die das als Ziel haben.

Ascher war, abgesehen von seiner gemeinsamen Zeit mit Paulus bei der JFG Sempt Erding, immer beim FC Schwaig. Auch heuer hat er zahlreiche Angebote, darunter aus der Bayernliga, ausgeschlagen – weil er seinem Heimatverein treu bleiben will. Und auch der Riege der Torschützenkönige. (Dieter Priglmeir)

Aufrufe: 02.10.2023, 02:37 Uhr
Dieter PriglmeirAutor