2024-05-24T11:28:31.627Z

Spielbericht
Der 1. FC Kleve hat einen großen Schritt im Abstiegskampf gemacht.
Der 1. FC Kleve hat einen großen Schritt im Abstiegskampf gemacht. – Foto: Arno Wirths

1. FC Kleve landet großen Wurf im Keller

Oberliga Niederrhein: Der Oberligist setzt sich mit 1:0 (1:0) auswärts gegen den direkten Konkurrenten TSV Meerbusch durch. Zum Matchwinner avanciert Niklas Klein-Wiele. Für die größte Überraschung aber sorgt Youngster Frederik Meurs.

Oberligist 1. FC Kleve hat sich im Kampf um den Klassenverbleib mächtig Luft verschafft. Das Team von Trainer Umut Akpinar setzte sich am Sonntag auswärts mit 1:0 (1:0) gegen den direkten Konkurrenten TSV Meerbusch durch.

Defensiv standen die Rot-Blauen, die nun seit drei Partien ungeschlagen sind, 90 Minuten lang sicher. Und offensiv setzte Angreifer Niklas Klein-Wiele mit seinem Treffer in der 18. Minute den entscheidenden Nadelstich – ein abgezockter Auftritt der Mannschaft, die auf Tabellenplatz 13 vorgerückt ist.

Meurs kehrt auf den Platz zurück

Beim Blick auf die Startformation des 1. FC Kleve gab es eine faustdicke Überraschung. Außenverteidiger Frederik Meurs stand von Beginn an auf dem Platz. Seit Mitte August fiel der 22-Jährige mit einer schweren Innenmeniskus-Verletzung aus. Und Anfang April sagte das Eigengewächs unserer Redaktion: „Diese Saison möchte ich lieber nicht mehr auf dem Platz stehen. Ich will meinem Körper die Pause geben, um dann in der Sommervorbereitung wieder richtig angreifen zu können.“ Doch nach einer Operation verlief der Heilungsprozess zuletzt deutlich besser als erwartet, so konnte Coach Akpinar gegen den TSV Meerbusch auf Meurs setzen. Und er wusste auf der Außenbahn zu überzeugen. Zudem lief der erst 19 Jahre alte Henry Heynen im Sturm auf, Routinier Danny Rankl nahm auf der Bank Platz.

Allerdings starteten die Meerbuscher, die zuletzt vier Partien ohne Niederlage geblieben waren, höchst engagiert in die Partie. Der 1. FC Kleve stand recht tief, störte aber in den entscheidenden Momenten. Immer dann, wenn die Blau-Gelben am Strafraum der Gäste auftauchten, griff die Hintermannschaft um Routinier Nedzad Dragovic zu. Und die erste hochkarätige Gelegenheit wusste der 1. FC Kleve gleich zu nutzen: Nach maßgenauer Flanke köpfte Niklas Klein-Wiele in der 18. Minute unhaltbar in den Winkel. „Im letzten Drittel haben wir die Meerbuscher immer wieder gestellt, da haben wir uns mit allen Beinen reingestellt, die wir hatten. Das war ein großartiger Kampf“, sagte Georg Mewes, Sportlicher Leiter beim 1. FC Kleve.

Erfolgreich auf Konter gelauert

Im zweiten Durchgang dann das gleiche Bild: Der TSV Meerbusch drückte, die Gastgeber hatten viel Ballbesitz. Die Rot-Blauen lauerten derweil auf Konter. Stark spielte Youngster Diwan Duyar einen schnellen Gegenstoß in der 71. Minute aus. Im Strafraum legte er nach einem sehenswerten Solo auf Henry Heynen ab, der allerdings bloß den Keeper anschoss. „Wäre das das 2:0 gewesen, hätten wir sicherlich Ruhe gehabt“, sagte Mewes. In den Schlussminuten warfen die Meerbuscher dann alles nach vorne, zwei Mal hielt Kleves Keeper Ahmet Taner in höchster Not. „Es gehört manchmal auch ein bisschen Glück dazu, und das hatten wir heute. Ahmet Taner hat aber auch ein sensationelles Stellungsspiel gezeigt“, sagte Mewes. Er sprach von einem verdienten Sieg gegen eine formstarke Mannschaft, die trotz eines starken Kaders um den Torschützenkönig der Vorsaison, Oguz Ayan, tief im Tabellenkeller steckt.

„Fußballerisch waren die Meerbuscher uns vielleicht ein wenig überlegen, aber wir haben gut dagegengehalten. Die Abwehr stand super, wir haben kaum Torchancen zugelassen“, sagte Georg Mewes nach dem Schlusspfiff. „Wir haben drei Punkte geholt – und zum dritten Mal in Serie zu null gespielt. Das ist richtig stark. Jetzt müssen wir aber gegen Frintrop unbedingt noch etwas holen“, so Mewes. Am Sonntag, 15 Uhr, geht es am heimischen Bresserberg gegen den Tabellen-15. DJK Frintrop – das letzte Heimspiel der Saison 2023/2024. Die Essener haben derzeit zwei Zähler weniger als der 1. FC Kleve auf dem Konto, allerdings schon eine Partie mehr absolviert.

Fraglich aber ist, ob Verteidiger Philipp Divis dann an Bord sein kann. Der Innenverteidiger, der gegen den TSV Meerbusch eine starke Vorstellung bot, musste in der 65. Minute nach einem harten Zweikampf ausgewechselt werden – schlimmstenfalls hat er sich eine Prellung zugezogen.

Aufrufe: 013.5.2024, 08:15 Uhr
Maarten OversteegenAutor