Durch den 1:0-Heimerfolg über den SV Raisting kommt der 1. FC Garmisch-Partenkirchen seinem Aufstiegsziel ein entscheidendes Stück näher.
Garmisch-Partenkirchen – Der Liga-Primus muss sich bis zur letzten Sekunde aufreiben, überzeugt aber auch in Minimalbesetzung durch seine undurchlässige Defensive. „Ein ganz dreckiger Sieg, aber super wichtig“, zeigt sich Florian Heringer nach der neuerlichen Energieleistung seiner Elf erleichtert. Dreckig in zweierlei Hinsicht: Die feuchte Witterung hat den Rasen am Gröben aufgeweicht, schafft so Mehrarbeit für die hausinterne Wäscherei. Dreckig, aber auch als Sinnbild für ein Match, das nicht jedes Team so ohne Weiteres für sich entscheidet.
Obgleich der Gast offensiv nur rudimentär in Erscheinung trat, erschien eine Punkteteilung wenigstens ob der geringen Anzahl von Tormöglichkeiten sowie der relativ ausgeglichenen Spielanteile passender. Doch hatte der 1. FC diesen einen schillernden Moment, dessen früher Zeitpunkt sich als nachhaltiger Energie-Smoothie entpuppen sollte.
Julian Ademi war nahe der rechten Strafraumkante von Raistings Gianluca Zandt gelegt worden. Schon in der Vorwoche betonte Coach Heringer die Bedeutung von Standards, wenn der laufende Betrieb zähflüssig vonstattengeht. Und tatsächlich verknüpfte Jonas Schrimpf den Freistoß mit einer klaren Idee. Er schickte den Ball in trefflicher Höhe auf den ersten Pfosten, wo ein Spieler lauerte, der für gewöhnlich nicht zu den ganz streng bewachten Akteuren gehört, zumal er selbst oft für ruhende Bälle verantwortlich zeichnet. Nein, so richtig hatte die SVR-Abwehr Sandu Poplacean nicht auf der Rechnung – belegt durch den breiten Handlungsspielraum des 29-jährigen Rumänen beim siegbringenden Kopfball.
Der Höhepunkt einer laut Trainer „ganz ordentlichen“ ersten Halbzeit, die zum Ende hin giftiger wurde. Lag zum einen am Unparteiischen, der zwar wenig falsch machte, aber keine wirklich klare Linie fand. Zum anderen am grenzwertigen Bodycheck von Moritz Müller an der Auslinie, bei dem sich Raistings Markus Riedl am Fuß verletzte und aufgeben musste. „Schmerzhafter als die Niederlage“, kommentiert SVR-Coach Hannes Franz den Ausfall eines seiner Anführer, der bereits zwei Kreuzbandrisse erlitten hatte.
Nach der Pause war auf Seiten der Heimelf defensiv einiges abzuarbeiten, um Tormann David Salcher weiterhin einen friedvollen Nachmittag zu bewahren. Bei den sich ergebenden Kontern fehlte weitgehend die Genauigkeit im finalen Moment, oder aber Urban Schaidhauf war mit Reflexen zur Stelle, wie beim Linksschuss von Müller auf die kurze Torecke.
„Wir sind auf die zweiten Bälle gegangen und haben die Flügel gut besetzt“, akzentuiert Heringer die positiven Elemente. Sein Team habe „viele Ausfälle kompensiert“, sei zudem „sehr stabil“ gestanden. Dass das Eintrittsgeld der Zuschauer diesmal nicht als Vergnügungssteuer deklariert werden konnte, störte den Coach nicht weiter. „Was aktuell zählt, sind die Punkte.“ (Oliver Rabuser)