2024-05-10T08:19:16.237Z

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Zwischenruf: Mit dem Mute der Verzweiflung

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Was hab ich mich gestern erschrocken! Ich schaue unbedarft aus dem Fenster, und was muss ich sehen: Es regnet. Im November. So eine faustdicke ...
Überraschung! Ich traute meinen Augen kaum. Sie können sich mein Entsetzen sicher vorstellen.

Können Sie nicht?

Natürlich nicht. Im Ernst: Regen im November ist so normal wie ein 3:2-Sieg im Fußball. Beides ist absolut keine Überraschung.

Ebenso klar ist: Mit jedem Regentropfen sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass am Wochenende auf den vom Regen aufgeweichten Rasen der Region Fußball gespielt werden kann. Es sei denn, man hat Kunstrasen.

Der VfB Oldenburg spielt zu Hause nicht auf Kunstrasen. Der Regionalligist hält aber weiter daran fest, sein Heimspiel an diesem Sonntag (14 Uhr) gegen Altona 93 auszutragen. "Wir brauchen dich am Sonntag im Marschwegstadion", sagt mir ein Facebook-Post. Viel mehr noch aber braucht der VfB einen gnädigen Wettergott sowie Regenschirme und Gummistiefel.

Nach den Ausfällen der Heimspiele vor drei Wochen gegen den TSV Havelse und vor fünf Wochen gegen die U23 des FC St. Pauli würde kaum einer darauf wetten, dass die Partie am Sonntag wirklich stattfindet. Auch das Spiel des SSV Jeddeloh bei Eutin 08 am Samstag, 14 Uhr, steht auf der Kippe. Der Gastgeber hofft wie der VfB auf "einen bespielbaren Platz".

Durch die Absagen der beiden Auswärtspartien beim BSV Rehden und beim Lüneburger SK mussten die Oldenburger sogar dreimal in Folge zuschauen, genauso wie die Jeddeloher bestritten die Blauen ihre bislang letzte Punktpartie am 4. November. Der VfB gewann gegen die U23 von Hannover 96 mit 3:2. Jeddeloh verlor gegen Egestorf-Langreder 1:2.

Doch die Verantwortlichen des VfB warten, mit dem Mute der Verzweiflung, bis Freitag mit der Entscheidung wie schon vor drei und vor fünf Wochen. Und dann heißt es: Überraschung! Der Rasen ist nicht bespielbar wie schon den ganzen Monat. Spieler wie Fans können sich am Sonntag was anderes vornehmen der VfB braucht mich doch nicht im Stadion.

Man kann es einerseits verstehen. Je mehr Spiele ausfallen, desto mehr müssen im Frühjahr nachgeholt werden: An Ostern, am 1. Mai, an Himmelfahrt. Und da haben viele andere Pläne, Fans wie Spieler. Vor allem Himmelfahrt.

Da wünscht man sich, dass die Regionalliga-Kicker mal bei den unteren Ligen was abschauen: In Wildeshausen wurde der Platz des Bezirksligisten VfL bereits für den Rest des Jahres gesperrt, und der Fußballkreis Ostfriesland hat ebenfalls schon alle für das restliche Jahr 2017 geplanten Spiele abgesagt. Auch für die Clubs bedeutet das: mehr Nachholspiele in 2018. Aber: Damit können die Vereine nun planen und einen Glühwein mehr auf der Weihnachtsfeier trinken.

Der VfB hingegen will/muss/soll am Nikolaustag die Partie in Rehden und am 17. Dezember das Heimspiel gegen St. Pauli II nachholen. Jeddeloh plant am 6. Dezember das Nachholspiel gegen VfL Wolfsburgs U23 und am 16. Dezember die Nachhol-Partie bei Eintracht Norderstedt. Mutig! Oder verzweifelt?

Aber vielleicht erleben wir ja zum Nikolaus oder eine Woche vor Heiligabend wirklich eine Überraschung, und die Spiele finden tatsächlich statt. Fans wie Spieler würden dann ihr blaues (Weihnachts-)Wunder erleben.

Aufrufe: 01.12.2017, 06:33 Uhr
Mathias FreeseAutor