2024-05-02T16:12:49.858Z

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Plakate wie dieses hingen am Sonntag in Jeddeloh. Volkhard Patten
Plakate wie dieses hingen am Sonntag in Jeddeloh. Volkhard Patten

Zwischen Häme und Mitleid

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Das Letzte, was ein Sportler in einer tiefen Krise hören will, sind Worte des Mitleids. Das weiß auch Nils Laabs ganz genau und der Stürmer ...

hielt sich nach dem 2:0-Sieg am Sonntag mit dem SSV Jeddeloh im Regionalliga-Derby gegen den VfB Oldenburg auch mit mitleidigen Kommentaren zurück. Stattdessen wünschte der erfahrene Fußballer seinem ehemaligen Club viel Glück für die nächsten Aufgaben.

"Der VfB muss sehen, dass endlich die Punkte eingefahren werden, damit man aus dem Tabellenkeller kommt", sagte Laabs, der von 2013 bis 2016 beim aktuell auf Rang 15 abgestürzten VfB unter Vertrag stand. Im Derby spielte der gerade Papa gewordene Angreifer keine Hauptrolle, trug aber mit seinem Einsatz zum Sieg des nun sechstplatzierten SSV durch Treffer von Anton Stach (10. Minute) und Marcel Gottschling (61.) bei.

"Ich bin diesmal nicht so zu meinen Torchancen gekommen", sagte der 33-Jährige: "Aber als Mannschaft haben wir eine Superleistung abgeliefert wir haben defensiv solide gestanden."

Die personell gebeutelten Oldenburger hatten durch Ibrahim Temin (42., Schuss an den Pfosten) eine große Ausgleichschance, schafften es aber insgesamt nicht, die mit neun Ex-VfBern in der Startelf ins Spiel gegangenen Ammerländer zu knacken.

"Wir sind einfach eine sehr junge Mannschaft", sagte Mittelfeldstratege Dino Fazlic (25). Das Durchschnittsalter der Anfangsformation betrug 23,36 Jahre (Jeddeloh: 25,82). "Wir älteren Spieler müssen jetzt Aufbauarbeit leisten und dafür sorgen, dass die jungen jetzt nicht die Köpfe hängen lassen", erklärte Fazlic.

Wie schwer es ist, ein angekratztes Selbstvertrauen aufzumöbeln, hat Laabs in seiner langen Karriere oft genug erleben müssen und ist natürlich froh, mit dem SSV aktuell in ganz anderen Sphären zu schweben: "Es ist toll, dass wir als Aufsteiger jetzt im oberen Tabellenbereich mitmischen."

Während der Stürmer den Erfolg nicht als Genugtuung ansah, gab es auf den Rängen hämische Plakate zu lesen und verbale Scharmützel zwischen den Fangruppen zu hören. Dass sich der Unmut der Gästefans über die aktuelle Lage spätestens nach dem Abpfiff vor allem auch gegen die eigene sportliche Führung richtete, nahm Florian Stütz nicht ungern zur Kenntnis.

Der 27-jährige Mittelfeldspieler, der 2016 nach zwei Jahren beim VfB zum SSV gewechselt war und beim Derby aufgrund einer Oberschenkelblessur nicht mitwirken konnte, machte am Spielfeldrand verbal mehr als deutlich, dass er dem VfB nicht freundlich gesinnt ist. Mitleid dürfen die Oldenburger von ihm wohl nicht erwarten.

Aufrufe: 026.9.2017, 06:00 Uhr
Jan Zur Brügge und Wolfgang WittigAutor