Wenn der Torwart die Tore macht

Neidenbach. „Mit derzeit 14 Punkten sind wir sehr zufrieden“, sagt Oliver Christian, einer von zwei Trainern der SG Neidenbach/Malbergweich/Neuheilenbach. „Wir haben ja schon gegen die meisten Teams aus dem oberen Drittel der Liga gespielt. Es war schon ein hartes Auftaktprogramm“, schildert Oliver Christian, der gemeinsam mit Thomas Mayer das Erbe von Hermann Heinz angetreten ist und den derzeitigen A-Liga-Sechsten betreut.

Die Problemzonen waren den beiden vor der Saison bekannt: Mit Andreas Klink (Spielertrainer SG Kylltal, siehe Interview unten), Nico Heinz (SG Kyllburg) und Thomas Kirchen (zum SV Speicher) verließen drei Führungsspieler den Verein. Hinzu kamen das Karriereende von Jochen Adams und die berufsbedingten Fußballpausen von Dustin Hargarten und Amir Budzak.

Weil auch Oliver Christian selbst seit Saisonbeginn auf Eis liegt, musste das neue Trainertandem also auf sieben Stammspieler der Vorsaison verzichten. „Wir wussten, dass es eine sehr harte und schwierige Saison wird. Doch die gesamte Einstellung im Team, der Trainingsfleiß und das punktgenaue Umsetzen der taktischen Vorgaben haben uns vor einem Absturz bewahrt. Jeder hilft dem Team, die Kameradschaft ist bewundernswert“, sagt Christian im Gespräch mit unserer Zeitung.

Aus der Personalnot geboren, mussten die beiden Trainer natürlich Umstellungen vornehmen. So rückte auch Torwart Simon Gabler seit der Verletzung von Stefan Krämer ins Sturmzentrum. Gabler hat bereits drei Tore erzielt und outet sich als brandgefährliche Waffe im Angriff.

Sean Salter spielt eigentlich im rechten Mittelfeld, wurde jetzt aber auf die linke Abwehrseite gezogen. Nikolai Weber agierte zuvor auf der Zehn, ist auf Salters Platz ins rechte Mittelfeld gerückt.

Christian erklärt: „Nach dem Neunkirchen-Spiel haben wir das Spielsystem umgestellt. Aus einer Dreierkette wurde eine Art Fünferkette im Abwehrverbund. Das defensivere Spiel mit nur einem Stürmer hat sich positiv ausgewirkt.“ Oliver Christian, ist bereits im zwölften Jahr in Neidenbach tätig ist. Sein Trainer-Kollege Thomas Mayer ist ebenfalls ein Urgestein, trainierte im Vorjahr noch die zweite Mannschaft der SG.

„Es macht Riesenspaß mit der Truppe, die total motiviert und bereit ist, ständig dazuzulernen“, sat Christian. „Oft teilen wir uns die Trainingseinheiten. Thomas übernimmt mittwochs, ich eben freitags. Wir sprechen die Inhalte vorher ab“, betont der auch als Spielmacher schmerzlich im Team vermisste Christian. Neben ihm selbst fehlen mit Stefan Krämer, Stephan Götzinger und Fabian Mertes derzeit drei weitere Säulen im Team. Dafür hat sich Dennis Hargarten zurückgemeldet und kann spielen. Bei den Genannten werden wohl noch einige Wochen vergehen bis zu einem Comeback.

Die beiden Nachfolger von Hermann Heinz sind voll akzeptiert und bringen dieselben Ideen ein. So wurde das jetzige defensivere System auch von beiden Trainern entwickelt.

Ziel der SG Neidenbach in der A-Liga bleibt das Erreichen eines einstelligen Tabellenplatzes. „Diese Vorgabe ist nach wie vor greifbar. Der 3:2-Sieg gegen Lünebach war sehr wichtig. Und wir wollen bis zur Winterpause noch so manchen Sieg einfahren.“

Die SG Neidenbach gastiert kommenden Samstag (Anstoß ist 18.30 Uhr) beim Tabellensiebten SG Lambertsberg.