Und dennoch gibt es in Anbetracht der Vorbereitungsphase einen klitzekleinen Wermutstropfen. Das winterliche Winter hat die Unterfranken zwar weitestgehend verschont, als Vorsichtsmaßnahme hat die Stadtverwaltung jedoch die Rasenplätze sperren lassen. "Zwei Wochen vor dem Start nur auf Kunstrasen zu trainieren, ist nicht optimal", stellt der Sportliche Leiter fest.
Lapalien, die, wenn das Große und Ganze stimmt, als nichtig erscheinen. Das vor der Saison ausgegebene Ziel "Klassenerhalt" wird zwar kein Selbstläufer, der SVA schreitet jedoch mit großen Schritten einer weiterer Saison in der Regionalliga entgegen. Im ersten Schritt will sich der ruhmreiche Traditionsverein in der höchsten Amateurspielklasse zunächst einmal etablieren - was einfacher klingt, als es ist. "Das Tempo ist in der Regionalliga deutlich höher als in der Bayernliga - das muss man erst einmal verkraften. Gelingt uns das, wollen wir durchaus in Richtung 3. Liga schielen", blickt der 31-Jährige in die mittelfristig Zukunft.
Kurzfristig ist der Sportliche Leiter natürlich mit den Planungen für die neue Saison beschäftigt. Der Großteil des Kaders bleibt wohl zusammen, wie Benedikt Hotz berichtet. "Den ein oder anderen Spieler, für den es kommende Saison schwer wird, werden wir wohl ziehen lassen. Auch, um im Kader Platz zu schaffen für mögliche Neuverpflichtungen im Sommer." Namen möchte SVA-Verantwortliche jedoch nicht nennen, da noch nichts spruchreif sei. Fest steht hingegen, dass Kevin Birk den kurzfristig studienbedingt abgewanderten Torwart Luca Bieber ersetzen wird. "Kevin ist ein dritter Torhüter mit Option auf mehr."
Die Verpflichtung des 27-Jährigen Goalies, die aufgrund der Eile ausschließlich über Berater abgewickelt worden ist und der beim Probetraining auch sogleich vollends überzeugt hat, zeigt den Weg, den Aschaffenburg generell einschlagen muss bzw. nicht drumrum kommt. Lieber ambitionierte Spieler aus der Region selber entwickeln als fertige Leistungsträger für teures Geld an Land ziehen. "Wir bewegen uns mit einem Etat im unteren sechsstelligen Bereich am Ende der Regionalliga-Rangliste - das ist fast schon zu wenig. Große Sprünge sind da nicht möglich."
Insofern sei es unrealistisch, an frühere Glanzzeiten anzuknüpfen - die Zeiten hätten sich einfach geändert. Die Erfolge der Vergangenheit sind logischerweise Teil des Viktoria-Gens, haben aber keinen Einfluss auf die Gegenwart, wie Benedikt Hotz betont. So ganz stimmt das jedoch nicht, das gibt der Sportliche Leiter selbst zu. Zumindest träumen ist erlaubt: "Vielleicht schaffen wir es, irgendwann mal wieder das Profitum in Aschaffenburg einzuführen."