2024-05-02T16:12:49.858Z

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Auf Wiedersehen Bayern! Björn Schnitzer verlässt nach sechs Jahren den SV Viktoria Aschaffenburg.
Auf Wiedersehen Bayern! Björn Schnitzer verlässt nach sechs Jahren den SV Viktoria Aschaffenburg. – Foto: Hans Will

»Verlorenes Jahr«: Der Ausnahmekönner nimmt Abschied

Schade für die gesamte Regionalliga Bayern: Edeltechniker Björn Schnitzer (28) verlässt Viktoria Aschaffenburg und wechselt zum SC Hessen Dreieich

Die Regionalliga Bayern verliert einen ihrer besten Kicker: Björn Schnitzer verlässt nach sechs Jahren Viktoria Aschaffenburg. Der 28-Jährige hat in den vergangenen Spielzeiten oft den Unterschied gemacht. Am Schönbusch werden sie seine Fähigkeiten vermissen. Der Spielmacher schließt sich dem Oberligisten SC Hessen Dreieich an.

Björn Schnitzer hat den Aufschwung der Viktoria in der jüngsten Vergangenheit maßgeblich mitgeprägt. Mit für einen Mittelfeldmann schier unglaublichen 33 Treffern und 20 Vorlagen führte der gebürtige Dieburger (Lkr. Darmstadt-Dieburg) den SVA vor zwei Jahren zurück in die 4. Liga. Auch in der derzeit unterbrochenen Saison hat er mit zwölf Toren und acht Vorlagen großen Anteil daran, dass die Viktoria im Spitzenfeld der Regionalliga angekommen ist. "Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Entschluss gekommen, den Schritt Richtung Heimat zurückzugehen", lässt Schnitzer verlauten. Warum? "In Hessen geht`s von vorne los. Ich starte mit Dreieich in eine neue Saison, da ist also wieder Spannung drin. Wir wollen um den Aufstieg mitspielen. Das ist für mich reizvoller, als in der Regionalliga Bayern ein Jahr lang rumzugurken. Denn wenn man auf die Tabelle blickt, wird es für die Viktoria (Tabellenplatz fünf, Anm.d.Red) bis Sommer 2021 praktisch um nichts gehen. Ich werde 29 und möchte ehrlich gesagt nichts verschenken. Es wäre für mich ein verlorenes Jahr."

»Es ist schon ein Riesenunterschied, ob ich zu einem Auswärtsspiel 30 oder 300 Kilometer fahren muss.«

Dazu kommt, dass die Aschaffenburger mit den größten Aufwand in der Regionalliga Bayern stemmen müssen. Bedingt durch die Randlage im äußersten Nordwesten des Freistaats, verbringen die Unterfranken viele Stunden auf der Straße. Nach Rosenheim sind es 425 Kilometer, nach Burghausen gar 450. "Es ist schon ein Riesenunterschied, ob ich zu einem Auswärtsspiel 30 oder 300 Kilometer fahren muss", merkt Schnitzer an und erhofft sich von seinem Wechsel weniger Aufwand und mehr Zeit für die Familie. Die kleine Tochter hält ihn auf Trab: "Sie kommt jetzt in ein Alter, in dem sie mich richtig beansprucht", schmunzelt er. Zunächst will er mit Kind und Kegel in Aschaffenburg wohnen bleiben, wo er nach wie vor auch beruflich tätig ist.

Herber Verlust für die Viktoria - und nur ganz schwer zu ersetzen.

Mit viel Wehmut haben die Aschaffenburger Verantwortlichen die Nachricht über den Weggang aufgefasst. Sport-Vorstand Benedikt Hotz weiß, dass er seinen Regisseur nur ganz schwer wird ersetzen können: "Björn Schnitzer war über Jahre das Gesicht der Aufwärtsentwicklung des SV Viktoria. Seit 2014 steht er für prägende Spielszenen und für viele entscheidende Tore, eine vorzeitige Vertragsverlängerung war eingeplant. Wir werden alles versuchen, es wird aber sicher sehr schwer, seinen Weggang zu kompensieren."


Aufrufe: 013.7.2020, 10:22 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor