2024-05-17T14:19:24.476Z

Spielbericht
Mohamad Awata erzielte den Treffer des SV Heimstetten.
Mohamad Awata erzielte den Treffer des SV Heimstetten. – Foto: Sven Leifer

SV Heimstetten erholt sich nicht von Aschaffenburgs Doppelschlag

Awata trifft erst in der Nachspielzeit


Der SV Heimstetten verfällt für fünf Minuten in einen Tiefschlaf und verliert das Heimspiel gegen Viktoria Aschaffenburg. Mo Awatas Anschlusstreffer kommt zu spät.

Heimstetten - „In fünf Minuten schenken wir das Spiel her“, ärgerte sich SVH-Coach Christoph Schmitt. Dabei habe sein Team dem Aufstiegsaspiranten „eine ausgeglichene Partie“ geboten. Nach torlosem ersten Abschnitt hatten die Gäste dem SVH vor 190 Zuschauern mit einem Doppelschlag kurz nach dem Wiederanpfiff (48., 51.) den Zahn gezogen, da seine Mannschaft in dieser Phase „komplett von der Rolle“ gewesen sei, wie Schmitt monierte. Bis dahin, so der junge Trainer, habe „Aschaffenburg keine Chance gehabt“, der Einbruch seiner Elf sei daher „echt bitter“ gewesen. Mohamad Awatas Anschlusstreffer fiel zu spät (93.), um zumindest noch auf einen Punkt hoffen zu können.

Während Schmitt seiner Mannschaft abgesehen von den fünf verschlafenen Minuten nach dem Seitenwechsel einen „guten Auftritt“ bescheinigte, zeigte er wenig Verständnis für eine in der Tat sehr skurrile Regelung: Im Gegensatz zu Sperren nach Platzverweisen, die coronabedingt gestrichen wurden, sind Gelbsperren weiterhin gültig. So weit, so unverständlich. Richtig ärgerlich indes ist für Schmitt, dass diese Verwarnungen auch im vergleichsweise bedeutungslosen Ligapokal zählen. „Das ergibt für mich überhaupt keinen Sinn“, ärgert er sich. Zumal er deshalb bereits am Samstag auf Mittelfeldspieler Valentin Micheli verzichten musste, der seine Sperre sonst am Dienstag in der Ligapokalpartie gegen Garching hätte absitzen können.

SV Heimstetten: Am Samstag beim SV Schalding-Heining zu Gast

Lamentieren allerdings möchte Schmitt im Wissen um die für alle Beteiligten völlig unbekannte Situation keinesfalls, „manche Entscheidungen sind halt einfach nur schwer nachzuvollziehen“, erklärt er. „Am liebsten” würde Schmitt nun „schon am Mittwoch wieder spielen, um die Niederlage von heute zu reparieren”. Erst am Samstag allerdings steht das Gastspiel in Passau beim SV Schalding-Heining auf dem Programm. Bis dahin wird Schmitt in aller Ruhe an den Defiziten arbeiten. Denn noch steht der SVH dort, wo er auch zum Saisonende gerne stehen würde: Auf Platz 14, der den direkten Klassenerhalt ohne den leidigen Umweg über die Relegation bedeutet. Mit nur zwei Zählern ist das Polster zwar denkbar dünn, Schmitt aber blickt dennoch „zuversichtlich auf die kommenden Spiele“.

Die Voraussetzungen scheinen tatsächlich günstig. Im Gegensatz zu Teilen der Konkurrenz kommt in Heimstetten auch nach drei, vier Niederlagen in Serie keine Hektik auf. Schmitt, immerhin schon seit Juli 2017 im Amt, sitzt felsenfest auf seinem Trainerstuhl, das Vertrauen der Verantwortlichen in ihn ist nahezu unbegrenzt. Das gilt auch für Schmitt in Bezug auf seine Mannschaft. „Wir sind überzeugt von unserer Truppe“, betont er. Vor allem aber: Schmitts Truppe darf derzeit überhaupt Fußball spielen. Leider keine Selbstverständlichkeit momentan. Frag nach in Garching.

(Matthias Horner)

Aufrufe: 012.10.2020, 11:00 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Matthias HornerAutor