2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview der Woche
Björn Schnitzer (re.) ist bei der Viktoria Taktgeber und Torschütze in einem. F: Buchholz
Björn Schnitzer (re.) ist bei der Viktoria Taktgeber und Torschütze in einem. F: Buchholz

BS7: Warum er in Aschaffenburg sein Glück gefunden hat

Viktorias Regisseur Björn Schnitzer (26) plaudert im Gespräch mit FuPa zudem über sein Angebot aus der 2. Liga und warum in knapp zwei Monaten ein ganz besonderes Ereignis ansteht

Unterhalb des Profibereichs gehört Björn Schnitzer mit Sicherheit zu den besten Kickern in Bayern. Der gebürtige Hesse schnürt mittlerweile in der fünften Saison die Schuhe für die Viktoria aus Aschaffenburg. Dass sich die Mainfranken letzte Saison die Krone in der Bayernliga Nord aufsetzen und damit die Rückkehr in die Viertklassigkeit feiern durften, hatte der SVA zum einem großen Teil seinem "Zauberfuß" zu verdanken: 33 Treffer markierte der Kreativmann selbst, zu 20 weiteren lieferte er die Vorlage - unglaubliche Werte! Auch in der Regionalliga machte er einfach so weiter, ehe ihn Ende Juli hartnäckige Knieprobleme außer Gefecht setzten. Seit Mitte Oktober ist er nun schmerzfrei und mischt wieder mit. Wie es ihm geht und wie der Taktgeber der Viktoria tickt, FuPa hat sich mit ihm unterhalten.
FuPa: Wie geht`s dir Björn? Was hat dir genau im Knie solche Probleme bereitet?
Björn Schnitzer (26): Mir geht`s seit zwei bis drei Wochen wieder richtig gut, das denke ich sieht man auch an meinen Leistungen. Ich hatte mir den Außenmeniskus eingerissen, daraufhin hat sich Flüssigkeit angesammelt, was letzten Endes die Schmerzen verursachte. Jetzt muss ich aber noch an meiner Fitness arbeiten, da habe ich noch Nachholbedarf.

Als Aufsteiger belegt ihr mit 25 Punkten aktuell den achten Rang. Zufrieden?
Absolut. Mit dem hatten wir vor der Saison nicht gerechnet. Wir konnten zuletzt auch einige Top-Teams ärgern. Dafür arbeiten wir aber auch unter der Woche sehr hart. Ich persönlich möchte auch in der Regionalliga eine gute Rolle spielen.

Auf welcher Position fühlst du dich eigentlich am wohlsten?
Definitiv auf der Zehn hinter den Spitzen. Hier kann ich meine Technik am besten ins Spiel bringen, auch in Eins-gegen-Eins-Situationen bin ich stark.

Und dann wären da noch die ruhenden Bälle...
Ja, Freistöße schießen kann ich auch ganz passabel. (schmunzelt) Zu meiner Jugendzeit bin ich immer mit dem Zug nach Frankfurt zum Training gefahren. Meistens war ich ein wenig eher dran und habe dann vor der Einheit Freistöße geübt. Es ist aber nicht so, dass ich das immer noch stundenlang trainiere, das ist mir scheinbar in die Wiege gelegt worden. Hin und wieder lege ich mir nach dem Training zwei oder drei Bälle hin und knall` sie auf die Kiste. Mehr aber auch nicht.

Durchbruch bei Eintracht Frankfurt blieb Schnitzer verwehrt: »Es hat einfach nicht gereicht.«

Für die Bayernliga warst du in der vergangenen Saison überqualifiziert. Du hast nahezu in jedem Spiel getroffen. Das blieb auch den Spähern von Zweitligist Darmstadt 98 nicht verborgen. Es wurde gemunkelt, du hattest ein Angebot der Lilien vorliegen. Was war da dran?
Ich hatte Kontakt mit dem damaligen Trainer Torsten Frings. Ich sollte im Januar mit ins Trainingslager kommen, aber dann wurde Herr Frings entlassen. Der neue Trainer zeigte kein großes Interesse an mir und dann verlief das Ganze irgendwie im Sand. Seitdem habe ich nichts mehr aus Darmstadt gehört.

Du hast bei Eintracht Frankfurt sowohl in der U17 als auch in der U19 Jugend-Bundesliga gespielt. Der große Durchbruch blieb dir aber verwehrt.
Ich war körperlich und vom Kopf her damals nicht so weit, das muss ich zugeben. Es hat einfach nicht gereicht. Der Wechsel nach Rodgau in die Hessenliga hat mir gut getan. Sportlich war es zwar ein Schritt zurück, aber ich konnte mich auf andere Sachen konzentrieren und habe eine Ausbildung gemacht. Nun arbeite ich in einem Autohaus im Bereich Teileverkauf.

Du bist jetzt 26. Hast du noch Ambitionen Richtung Profibereich?
Falls da mal noch was reinflattern sollte, höre ich es mir gerne an und schaue dann, was sich machen lässt. Aber da müsste schon alles passen. Ich habe bei der Viktoria bis 2021 unterschrieben und im Moment ist alles perfekt. Ich bin mit meiner Freundin nach Aschaffenburg gezogen und wir erwarten bald Nachwuchs. In knapp zwei Monaten ist es soweit.

Da bleibt dir dann wahrscheinlich nicht mehr viel Freizeit. Was machst du eigentlich, wenn du gerade mal nicht arbeitest oder auf dem Fußballplatz stehst?
Puh, da bleibt wirklich nicht mehr viel übrig. (lacht) Deswegen verbringe ich meine Freizeit auch am liebsten mit meiner Familie. Oder ich treffe Freunde und wir gehen zusammen was trinken.

Danke fürs Gespräch, Björn Schnitzer!

Aufrufe: 07.11.2018, 14:58 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor