2024-06-17T07:46:28.129Z

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Auch Aufstiegstrainer Lutz verteilte Bierduschen. F: Zink
Auch Aufstiegstrainer Lutz verteilte Bierduschen. F: Zink

VIDEO: Jubel in Kalchreuth: Der FCK ist Meister

30. Spieltag - Samstag, FuPa.tv: Der 2:1-Sieg gegen Sultan ist gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die Bezirksliga

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Der FC Kalchreuth hat es geschafft. Am letzten Spieltag der Kreisliga Nürnberg-Frankenhöhe 2 verwandelte der FCK den zweiten Matchball in dieser Saison und steigt nach dem 2:1 (1:1)-Erfolg über den SV Eyüp Sultan erstmals in seiner 70-jährigen Vereinsgeschichte in die Bezirksliga auf.

FC Kalchreuth - SV Eyüp Sultan 2:1

Am Ende unterlief dem eben erst gekürten Meister der Kreisliga Nürnberg dann doch noch ein Lapsus. Und zwar kein geringer. Da hatte der FC Kalchreuth soeben erst den Titel und damit den Aufstieg in die Bezirksliga mit einem völlig verdienten 2:1-Sieg über Eyüp Sultan perfekt gemacht, die Feierlichkeiten waren im vollem Gange – und dann schleppte ausgerechnet der mit 34 Jahren so erfahrene Branko Mircetic eine Kiste alkoholfreies Bier zur Feier des Tages auf den Platz. Aber der Mittelfeldspieler erholte sich von seinem Schock schnell: „Dann eben zum verspritzen“, rief er seinen Mitspielern zu, und die folgten dem Routinier natürlich bereitwillig.

Eine Weile zuvor leisteten sich die Hausherren, beziehungsweise Torhüter Jonas Anschütz, im Spiel gegen die Nürnberger Türken ebenfalls ein Missgeschick. Mehmet Karanfil zirkelte einen Freistoß aus rund 25 Metern zwar geschickt an der Kalchreuther Mauer vorbei, doch dass der Ball im Gehäuse einschlug, hätte dennoch nicht sein müssen. Aber auch Anschütz ließ sich von diesem Fauxpas nicht aus der Spur bringen, zeigte im Lauf der Partie vor allem gegen Karanfil noch die ein oder andere sehenswerte Parade.

Dabei konnte es einem als Kalchreuther Anhänger nach diesem frühen Rückstand schon etwas mulmig werden. Schon in den Jahren zuvor war der regelmäßig zu den Anwärtern auf die Bezirksliga zählende FCK mehr oder weniger knapp am Aufstieg gescheitert. Vor zwei Wochen vergab die Mannschaft von Trainer Wolfgang Lutz den ersten Matchball zur Meisterschaft mit einer 1:2-Niederlage gegen den ASV Fürth. Sollte es auch gegen die drittplatzierten Türken nicht zu einem Punktgewinn reichen, hätte ein Entscheidungsspiel gegen den ASV gedroht.

„Die Jungs sind auch nur Menschen“, sagte Wolfgang Lutz zur Anspannung, die bei seinen Schützlingen doch erkennbar war. Wobei, die bessere Elf waren die Gastgeber schon, auch wenn Eyüp Sultan nicht als Punktelieferant auf die Alm gefahren war. „So soll es ja auch sein“, betonte Lutz, dessen Truppe schon eine Woche zuvor beim 3:2-Sieg in Deutenbach Schwerstarbeit verrichten musste.

Wichtig war aus Sicht der Hausherren, dass sie nach dem Rückstand nicht mit dem Schicksal haderten, sondern auf den Ausgleich drängten. Auch wenn die wirklich zwingenden Chancen lange ausblieben. Doch nach einem tollen Zuspiel aus dem Mittelfeld war Sebastian Lutz in der 34. Minute nicht mehr zu bremsen und glich zum 1:1 aus. Zwei Minuten später dann eine der schönsten Aktionen des Spiels: Karanfil fackelte nach einer Kopfballverlängerung von Serdar Cetinkaya nicht lange, sein Volley-Geschoss vom Strafraumeck lenkte Anschütz sehenswert zur Ecke.

Doch tonangebend blieb Kalchreuth. „Auf ein 1:1 spielen, das können wir nicht“, erklärte Trainer Lutz, „wir wollten weiter Vollgas spielen.“ Dieser Mut wurde in der 66. Minute belohnt. René Bernardez legte quer auf Florian Müller, der den Treffer zum 2:1 auf die neue elektronische Anzeigentafel brachte. Mit diesem Tor hatten die Gastgeber den Türken merklich den Zahn gezogen, als der Regionalliga-erfahrene Gerd Lamatsch sein letztes Kreisliga-Spiel als Unparteiischer abpfiff, konnte die Meister- und Aufstiegsfeier passend zum 70-jährigen Jubiläum des Vereins beginnen.

In der kommenden Saison werden sie auf der Kalchreuther Alm erstmals Bezirksliga-Fußball zu sehen bekommen. Auch dank Wolfgang Lutz, der damit zum dritten Mal als Trainer des FCK einen Aufstieg feiern durfte. In früheren Amtszeiten führte der 54-Jährige Kalchreuth bereits in die Kreisklasse, dann in die Kreisliga und jetzt eben in die Bezirksliga. „Es hat in dieser Saison alles gepasst, die Jungs sind tolle Charaktere und haben menschlich auch zusammengepasst“, sagte Lutz mit einem stolzen Blick auf seine feiernden Schützlinge. Und das „richtige“ Bier floss inzwischen auch reichlich.

Schiedsrichter: Gerd Lamatsch - Zuschauer: 300
Tore: 0:1 Mehmet Karanfil (8.), 1:1 Sebastian Lutz (35.), 2:1 Florian Müller (66.)

Aufrufe: 011.6.2016, 19:26 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor