2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview der Woche

"Du hast viel weniger Zeit"

Markus Moh Amar will sich bei Wormatia Worms in der Regionalliga durchsetzen +++ "Ich weiß selbst nicht, wo meine Grenze liegt."

WORMS. Mit der Beförderung von Steven Jones zum Cheftrainer des VfR Wormatia Worms schnuppern auch immer mehr Talente aus den eigenen Reihen Regionalliga-Luft. Darunter Rechtsaußen Markus Moh Amar, der mit bärenstarken Auftritten in der U 23 auf sich aufmerksam gemacht hatte. Der 21-jährige Architekturstudent will sich im Regionalliga-Kader etablieren. Wir sprachen mit dem gebürtigen Hofheimer, der in der Jugend auch für den FV Hofheim, TV Lampertheim und SV Horchheim gespielt hat, über seine Entwicklung und Ziele.
In dieser Saison stehen bislang vier Kurzeinsätze in der Regionalliga zu Buche. Wie fühlt es sich an, plötzlich im Stadion aufzulaufen? Für einen jungen Spieler wie mich ist das natürlich ein schönes Gefühl. Es ist schon etwas anderes, wenn man rund 1000 Zuschauer im Rücken hat. In den wenigen Minuten ist es aber schwer zu zeigen, was man drauf hat. Ich hoffe, dass Steven Jones mir irgendwann das Vertrauen schenkt, dann werde ich es ihm zurückzahlen. Den Sprung in die Regionalliga traust du dir also zu? Absolut, sonst würde ich diesen Aufwand nicht betreiben. Ich weiß selbst nicht, wo meine Grenze liegt. Ich habe das Glück, dass Steven mich aus der U 23 gut kennt, jetzt will ich mich natürlich beweisen.
Worin lag die größte Umstellung? In erster Linie im Tempo, du hast weniger Zeit. Kaum setzt du den Fuß auf den Ball, hast du einen Gegner im Nacken. Zudem ist die ganze Intensität viel höher, gerade in den Zweikämpfen. Je länger ich dabei bin, umso besser fühlt man sich auch aufgenommen. Am Anfang bekommt man auch mal den einen oder anderen Spruch gedrückt, wenn man aus der Landesliga kommt. Über gute Aktionen kann man sich den Respekt aber verdienen.
Woran musst du noch arbeiten? Ich muss es schaffen, im Kopf immer den Schalter umzulegen und stets am Spiel teilzunehmen, auch wenn der Ball gerade 60 Meter weit weg ist. Ich darf nie abschalten, muss Situationen besser voraussehen. Zudem muss ich das Tempo von Ballannahme und Mitnahme weiter steigern.
Was ist für den VfR in dieser Saison noch möglich? Das Ziel der ersten Mannschaft ist es, zunächst den Klassenerhalt perfekt zu machen. Dafür haben wir die Qualität, davon bin ich überzeugt. Die zweite Mannschaft hat das Zeug dazu, den zweiten Platz zu verteidigen. Dafür gebe auch ich alles, wenn ich eingesetzt werde. Drei Minuten am Wochenende zu spielen, reicht mir nicht. Dafür bin ich zu sehr Vollblutfußballer.
Nach der Jugend bei der Wormatia wagtest du einen kurzen Abstecher nach Pfeddersheim in die Oberliga. Wieso dieser Schritt? Ich wollte mich nach der A-Jugend in der Oberliga festigen. Im ersten Jahr hatte ich noch 15 Einsätze, in der Saison darauf kam ich gar nicht mehr zum Zug, obwohl ich eine super Vorbereitung gespielt habe. Als junger Spieler will man natürlich auf dem Feld stehen. Der Schritt zurück zur zweiten Mannschaft der Wormatia war genau der richtige für meine Entwicklung. Mit Niels Magin hatte ich einen Trainer, der mir in meiner Entwicklung sehr geholfen hat. So habe ich letztlich zwei Schritte nach vorne gemacht.
Aufrufe: 025.3.2016, 10:00 Uhr
Lukas GutzlerAutor