2024-04-25T14:35:39.956Z

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Innenverteidiger Tevin Ihrig gehört aktuell zum Wormser Stammpersonal. F: Dinger
Innenverteidiger Tevin Ihrig gehört aktuell zum Wormser Stammpersonal. F: Dinger

Der Ruhepol

WORMATIA Neuzugang Tevin Ihrig ist waschechter Wormser +++ Start-Euphorie auch beim Innenverteidiger

WORMS. Schon vor einem Jahr kam Tevin Ihrig zurück nach Worms. Zurück in seine Geburststadt. Im August 2017 in Diensten von Mainz 05 II. Irgendwie gedämpft nahm er damals die Stimmung in der EWR-Arena wahr. Die 1:4-Niederlage der Wormatia am zweiten Spieltag gegen die Mainzer trug ihren Anteil. Jetzt, beim Auftaktsieg gegen den FC Homburg allerdings spürte Ihrig, jetzt selbst im Wormatia-Trikot, einen anderen Wind im Stadion. „Die Stimmung war überragend“, sagt der 23-Jährige, interpretiert sie als „Aufbruchsstimmung“. Starteuphorie. Auch bei ihm. „Alles gut“, beschreibt Tevin Ihrig den Moment.

Mit 15 Jahren zu Mainz 05

Der Innenverteidiger ist teil des Aufbruchs, einer der 18 Neuen im Team. Und der einzige waschechte Wormser Bub. Seine Laufbahn im Kurzfilm: In Worms geboren, in Neuhausen aufgewachsen, beim ASV Nibelungen mit dem Kicken begonnen, mit 14 ein Jahr bei der Wormatia gespielt, mit 15 in die Jugend von Mainz 05 gewechselt, mit 18 in die Landeshauptstadt gezogen. Und jetzt, mit 23, zurückgekehrt. Andere Angebote gab es, bejaht Ihrig. Auch Gespräche mit Drittligisten. Letztlich war die Entfernung aber ausschlaggebend für Worms, weit weg keine Option. Worms sei zwar „nicht unbedingt die schönste Stadt.“ Das Vertraute zog ihn dennoch an. Eigene Wohnung, alte Schulfreunde und die Familie in der Nähe. „Ich bin ein Familienmensch“, sagt Ihrig. Aktuell also: alles gut. Auch im Team. Eingewöhnungszeit brauchte es kaum, schildert Ihrig. „Ich habe befürchtet, das wird schwieriger, braucht schon vier bis fünf Wochen, bis das läuft“, berichtet der 23-Jährige, „nach einer Woche haben wir uns aber schon alle gut verstanden, jeder hat es dem anderen einfach gemacht.“ Jeder hatte zudem von vorne herein zwei, drei Personen, die er schon kannte. Bei Ihrig waren es Malte Moos und Linus Radau aus gemeinsamen Zeiten bei 05. Mimbala oder Andreas Glocker als Gegner in der Regionalliga. Das half, Teamgeist aufzubauen. Der half im ersten Spiel. Das zur Starteuphorie.

Abwehrduo ergänzt sich gut

Auch sein Platz in der Startelf gegen die Homburger trug bei Ihrig dazu bei. Im ersten Pflichtspiel machte der Innenverteidiger eine gute Figur: ein souveräner Auftritt. „Ich habe keine entscheidenden Fehler gemacht“, war der 23-Jährige selbst zufrieden. Ihrig strahlt Ruhe aus. Das prägt ihn und sein Spiel. „Manchmal bin ich zu ruhig“, sagt er gar, „ich will etwas lauter werden.“ Dabei ergänzt er sich gerade in der Hinsicht ziemlich gut mit Nebenmann Cedric Mimbala, neuer Kapitän, 1,88 Meter groß, Lautsprecher und Kampfmaschine. Ihrig, 1,83, profiliert sein Spiel mehr durch Spielintelligenz denn Physis: „Ich versuche dem Gegner, gedanklich voraus zu sein“, sagt der Innenverteidiger, „mich so zu positionieren, dass ich im Zweikampf im Vorteil bin.“ Und trotz seiner für einen Innenverteidiger relativ geringen Körpergröße führt er die „schon robust“, sagt Trainer Steven Jones, der dennoch hervorhebt: „Er hat ein super Auge und ein gutes Stellungsspiel.“

Aktuell scheint das Duo Ihrig/Mimbala in der Innenverteidigung gesetzt, hatte schon in der Vorbereitung die meiste Einsatzzeit. Und das Gespann bringt es im Vergleich zu potenziellen Konkurrenten auf einiges Mehr an Erfahrung. Denn trotz jungen Alters hat Ihrig schon drei Spielzeiten in der dritten und eine in der Regionalliga auf dem Buckel. Dominique Jourdan, Niklas Kern und Pascal Schmidt geht die Erfahrung in der Liga hingegen noch komplett ab. „Das sind gut Spieler, die das alle können“, weiß Ihrig allerdings um die Konkurrenz und will natürlich keinen Anlass geben, sie an sich vorbei zu lassen.

Zudem erkoren die Trainer Ihrig als Teil des neuen Mannschaftsrats aus. Mit 23 Jahren steht Ihrig altersmäßig ziemlich genau in der Mitte des Kaders, gehört nicht mehr zu den ganz Jungen, aber auch eben nicht zu den alten Hasen. „Ich sehe mich schon als ein Bindeglied“, sagt der Wormser. Also wirklich alles gut aktuell? Naja. „Spielerisch hat man gemerkt, dass Homburg da schon weiter ist“, analysiert Ihrig ruhig und nüchtern die vorhandenen Makel, „wir haben viel mit hohen Bällen gearbeitet.“ Ihm selbst liegt das weniger, der Innenverteidiger, der früher mal auf der Sechs spielte, pflegt den ruhigen, strukturierten Spielaufbau. Ein Ruhepol, in jeder Hinsicht.



Aufrufe: 01.8.2018, 20:00 Uhr
Nils SaleckerAutor