2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Einer weniger: Petr Konecny, hier noch bei der Gederner Stadtmeisterschaft im Einsatz, wird dem VfR Wenings künftig nicht mehr zur Verfügung stehen. Er kehrt aus privaten Gründen zurück nach Tschechien. 	Foto: erg
Einer weniger: Petr Konecny, hier noch bei der Gederner Stadtmeisterschaft im Einsatz, wird dem VfR Wenings künftig nicht mehr zur Verfügung stehen. Er kehrt aus privaten Gründen zurück nach Tschechien. Foto: erg

Größter Wunsch Verletzungsfreiheit

GL FFM OST: +++ VfR Wenings geht mit bewährtem, aber kleinen Kader zweite Gruppenliga-Saison an / Zwei Neuzugänge / Probleme auf Torhüterposition +++ Spielausschussmitglied Oliver Hilß im Interview +++

Wenings. Zu den Überraschungsteams der abgelaufenen Saison der Fußball-Gruppenliga Frankfurt Ost gehörte zweifelsohne auch der VfR Wenings. Die Grün-Weißen schafften immerhin das, was in den letzten Jahren nicht vielen Büdinger Kreisvertretern gelungen ist, nämlich den Klassenerhalt. Auch wenn es am Ende eine verdammt enge Kiste war, so war es doch schon beeindruckend, wie die Elf um Spielertrainer Adrian Ionescu nach der Winterpause noch einmal Gas gegeben und das erklärte Saisonziel erreicht hat. Selbiges soll natürlich auch im zweiten Jahr gelingen, obgleich die Aufgabe mit Sicherheit nicht einfacher wird. Zumal eine alte Fußballweisheit besagt, dass sich gerade die zweite Saison in der neuen Spielklasse oftmals ein wenig schwieriger gestaltet.

Die personellen Veränderungen gegenüber dem Aufstiegsjahr haben sich bei den Grün-Weißen in Grenzen gehalten. Der VfR geht allerdings mit einem etwas breiter aufgestellten Kader das neuerliche Abenteuer Gruppenliga an. Die beiden Routiniers Sascha Maul und Björn Nickel haben ihre Fußballschuhe zwischenzeitlich an den Nagel gehängt und in den letzten Tagen gesellte sich ein weiterer Abgang noch hinzu. Die Rede ist von Petr Konecny, der aus familiären Gründen den Verein verlassen hat und in seine Heimat Tschechien zurückgekehrt ist. Auf der Zugangsseite stehen mit Elyasa Tarkocin (SG 05 Büdingen) und Nick Kehm (eigene Jugend) zwei Spieler, die zum Gruppenliga-Kader zählen werden. Selbiges gilt auch für Jan Mako und Josef Sivek (beide Sparta Brno/Tschechien), die beide erst in den letzten Tagen in Wenings eingetroffen sind. Manuel Hof (FCA Gedern), Daniel Metzdorf (SG Steinberg/Glashütten) und Rafael Gluzak (SG Büdingen) werden eher zum Stamm der zweiten Mannschaft zählen. Und auf der Torwartposition hat sich dann auch noch etwas getan.

Im Auftaktspiel hat der VfR am 4. August (Anstoß 15 Uhr) den hoch gehandelten Aufsteiger FC Bayern Alzenau II zu Gast. Vor dem Startschuss in die neue Runde sprach der Kreis-Anzeiger mit dem Weningser Spielausschussmitglied Oliver Hilß über den Verlauf der Vorbereitung, den noch fehlenden neuen Torwart, die neuen Spieler und seine eigene Erwartungshaltung.

Hallo Herr Hilß, der Verein hat mitgeteilt, dass Sascha Maul seine Karriere beendet hat. Stammkeeper Maximilian Reissky (Kreuzbandriss) wird verletzungsbedingt noch eine Zeit lang ausfallen. Wer wird also zwischen den Pfosten stehen und wann ist mit einer Rückkehr von Reissky zu rechnen?

Hilß: Mit Ovidiu Popa haben wir einen jungen Torwart dazu bekommen, ob er Maximilian Reißky ersetzen kann wird man sehen. Max wird sicherlich noch die komplette Vorrunde ausfallen. Es ist oder war sehr schwierig, einen geeigneten Ersatz für Max Reissky zu finden. Wir haben einige Gespräche mit potenziellen Torhütern geführt, konnten hier aber leider keinen Erfolg vermelden.

Wer ist dieser Ovidiu Popa?

Hilß: Er kommt von der SG Hirzenhain/Merkenfritz, hat aber auch schon einige Zeit nicht mehr gespielt. Er hat bisher im Training einen ordentlichen Eindruck hinterlassen, wird uns aber in den ersten zwei Spielen wegen Urlaub nicht zur Verfügung stehen, so dass der Sascha, wie schon im letzten Pokalspiel in Rinderbügen, noch einmal in die Bresche wird springen müssen.

Wie war der bisherige Verlauf der Vorbereitung? Gegen welche Gegner hat man Testspiele absolviert und welchen Eindruck hat die Mannschaft hierbei hinterlassen?

Hilß: Die Vorbereitung verlief alles andere als optimal. Wir hatten nur ein Testspiel gegen Germania Wächterbach, dass wir 1:3 verloren haben, die anderen beiden Testspiele gegen Bernbach und Nidda sind beide ausgefallen. Das ist halt immer ein Problem bei uns in der Sommervorbereitung. Die meisten Spieler sind oftmals im Juli zwei Wochen im Urlaub und der Großteil der Mannschaft steht daher nicht zur Verfügung.

Sind Sie mit dem Verlauf der Vorbereitung zufrieden, oder gibt es auch Dinge, die nicht so geschmeckt haben. Das Abschneiden bei den Gederner Stadtmeisterschaften zumindest war ja nicht gerade berauschend.

Hilß: Nein, wie auch bei den Testspielen fehlten uns auch bei der Stadtmeisterschaft ein Großteil unserer Stammspieler der ersten Mannschaft. Wir hatten auf Grund unseres kleinen Kaders überhaupt Probleme, zwei Mannschaften zu stellen.

Der Kader ist nahezu unverändert. Der VfR geht also mit einer eingespielten Mannschaft in diese zweite Gruppenliga-Saison. Das kann sich ja als Vorteil erweisen, oder?

Hilß: Zumindest sollten wir aus den Fehlern der letzten Vorrunde gelernt haben, da haben wir den einen oder anderen Punkt leichtfertig liegen gelassen. Hoffen müssen wir vor allem, dass unsere Spieler von größeren Verletzungen verschont bleiben, denn wenn wir komplett sind, können wir mithalten. Größere Ausfälle können wir auf Grund unserer Kadergröße nicht kompensieren.

Stellen Sie bitte die beiden neuen Spieler Elyasa Tarkocin und Nick Kehm kurz vor. Welche Positionen bekleiden die beiden genannten Akteure und wo liegen deren Stärken?

Hilß: Elaysa Tarkocin ist ein schneller Offensivspieler, der in der Jugend schon höherklassig gespielt hat und beim SV Seemental und der SG 05 Büdingen in der Kreisoberliga gespielt hat. Aktuell ist er aber noch angeschlagen und konnte bis jetzt kaum trainieren. Nick Kehm ist ein Jugendspieler mit Potenzial, den unser Trainer langsam aufbauen und an den Kader heranführen möchte.

Gibt es Spieler, die sich in der Vorbereitung besonders hervor getan haben und sich bereits in einer guten Frühform befinden?

Hilß: Dass könnte ich jetzt so nicht sagen, da die Mannschaft erst seit einigen Tagen wieder so ziemlich komplett ist. Man konnte beim Pokalspiel in Rinderbügen sehen, dass sich die Mannschaft erst wiederfinden muss, da hat sich der ein oder andere noch etwas schwer getan.

Nach dem Heimspiel beim Saisonauftakt gegen den FC Bayern Alzenau II folgen dann gleich drei Auswärtsspiele (Nieder-Roden, Bad Orb und Oberau) in Folge. Wie bewerten Sie das Auftaktprogramm?

Hilß: Das Auftaktspiel wird schon nicht einfach, denn die Alzenauer Reserve sehe ich am Rundenende ganz weit vorne. Auch die drei Auswärtsspiele haben es in sich. Mit Bad Orb und auch Oberau geht es gegen zwei Aufsteiger und beide Teams werden mit viel Anfangseuphorie in die Runde starten und hoch motiviert sein.

In der abgelaufenen Saison waren es Meister Germania Großkrotzenburg und der ebenfalls aufgestiegene JSK Rodgau, welche die Liga dominierten. Wer hat aus Ihrer Sicht diesmal am Ende die Nase vorne?

Hilß: Ich zähle Bruchköbel, Oberndorf und Neu-Isenburg mit zu den Favoriten. Auch Bayern Alzenau II, so denke ich, wird vorne mit dabei sein.

Was macht Ihnen insbesondere Hoffnung, dass dem VfR auch im zweiten Jahr der Klassenerhalt gelingen wird?

Hilß: Die starke Rückrunde der letzten Saison. Sie hat gezeigt, dass wenn wir alle Mann an Bord haben, wir fast mit jedem Gegner mithalten können. Sollten unsere Spieler verletzungsfrei bleiben, bin ich optimistisch. Größere oder längere Ausfälle werden wir auf Grund unserer Kadergröße nicht kompensieren können.



Aufrufe: 01.8.2019, 08:00 Uhr
Klaus Repp (Kreis-Anzeiger)Autor