2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Keineswegs Kanonenfutter ist der VfR Garching, hier Mike Niebauer beim Kopfball, im Duell mit dem unangefochtenen Regionalliga-Spitzenreiter Türkgücü München.   Dieter Michalek
Keineswegs Kanonenfutter ist der VfR Garching, hier Mike Niebauer beim Kopfball, im Duell mit dem unangefochtenen Regionalliga-Spitzenreiter Türkgücü München.   Dieter Michalek

VfR Garching bringt Türkgücü zum Schwitzen

„Wir schauen auf keine anderen, sondern nur auf uns"

Tabellenletzter gegen Tabellenführer: eine klare Sache? Nein, so lief es nicht - der VfR Garching leistete dem Top-Team Türkgücü reichlich Widerstand.

Garching – Es war ziemlich wahrscheinlich, dass der VfR Garching gegen den Regionalligameister in spe, Türkgücü München, verlieren würde. In Krisenzeiten ist aber auch die Frage nach dem „Wie“ bedeutsam. Der Tabellenletzte war nämlich kein Kanonenfutter, machte den Türken das Leben durchaus schwer und verkaufte sich bei der 1:3 (0:1)-Niederlage im Sportpark Heimstetten sehr ordentlich. Interimstrainer Ludwig Trifellner schaffte es vergangene Woche ziemlich gut, den Topkickern der SpVgg Bayreuth den Spaß am Spiel zu vermiesen – das 1:1 war der berechtigte Lohn. Gegen Türkgücü knüpfte man genau an dieses Spiel an. Der Tabellenführer hatte natürlich fast ausschließlich den Ball und an die zehn Ecken, aber eben keine wirklich aufregenden Torabschlüsse.

Die Garchinger verteidigten diszipliniert, waren unangenehm und hatten das 0:0 fast in die Halbzeit gerettet, als es noch einen Freistoß gab. Kasim Rabihic hob den Ball über die Mauer und machte das erste seiner am Ende drei Tore.

Trifellner ärgerte sich über den Freistoß, weil sich Stürmer Hasenhüttl erst festhielt und dann fallen ließ: „Das darf man einfach nicht pfeifen. Sonst gibt es in jedem Spiel 44 Freistöße.“

In der 62. Minute gab es dann Freistoß für Garching, und der Tabellenführer erlebte sein schwarz-weißes Wunder. Die Freistoßflanke von Micheli aus dem Halbfeld drosch Philipp Walter aus 18 Metern volley ins Kreuzeck zu einem unfassbar tollen Tor. In der 67. Minute verpasste Walter beim nächsten Freistoß das 2:1 nur knapp. Spätestens jetzt war die Erinnerung an den Sensationssieg der Garchinger im Hinrundenspiel allen wieder präsent.

Und dann ging alles ganz schnell. Rabihic traf in der 70. und 78. Minute zweimal, womit das Spiel entschieden war. „Türkgücü wird natürlich am Saisonende Meister mit 15 Punkten Vorsprung“, sagte Ludwig Trifellner, „aber wir haben sie auch diesmal zum Schwitzen gebracht.“

Der VfR konnte zufrieden den Heimweg antreten in der Erkenntnis, vor niemanden Angst haben zu müssen. In der Tabelle sind die Garchinger nun mit drei Punkten Abstand am Tabellenende, aber das interessiert Trifellner überhaupt nicht. „Wir schauen auf keine anderen“, sagte er, „sondern nur auf uns. Wir spielen noch gegen alle vor uns stehenden Mannschaften. Und dann müssen wir gewinnen.“

SV Türkgücü München – VfR Garching 3:1 (1:0).

VfR: Brenner – Krueger (83. Staudigl), Strohmaier, Walter, Salassidis – M. Niebauer, Micheli, Topalaj – D. Niebauer, Zimmerschied (82. Ball) – Tunc (72. Berwein).

Tore: 1:0 Rabihic (45.+1), 1:1 Walter (62.), 2:1 Rabihic (70.), 3:1 Rabihic (78.).

Schiedsrichter: Maximilian Riedel (Horgau).

Zuschauer: 503.

Aufrufe: 017.11.2019, 18:49 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Nico BauerAutor