Die Gesichter von Klubchef Uwe Cygan, Abteilungsleiter Franz Hölzl, seinem Stellvertreter Günther Niebauer und Trainer Daniel Weber, die das Podium bildeten, sprachen Bände. Es droht dem Verein der Rückzug aus der vierten Liga, wenn nicht bis zum 5.Mai 100.000 Euro oder zumindest die Zusage für die Summe aufgetrieben werden kann. “Ein Rückzug wäre traurig”, sagte Hölzl, denn dann wäre alles kaputt, was über Jahre aufgebaut worden ist. "Wir brauchen eine Vitaminspritze”, bekräftigte Trainer Daniel Weber den Aufruf. Fakt ist, dass das Budget, der Saisonetat beträgt 200.000 Euro, nicht aufgeht. 35.000 Euro Miese sind schon aufgelaufen. In der Kalkulation für die nächste Saison klafft eine Lücke von 70.000 Euro, die aufgetrieben werden müssen. Denn der Verein wird kein Risiko gehen und anderenfalls notgedrungen auf die vierte Liga verzichten. Coach Weber verspricht indes: “Sportlich wird es möglich sein die Regionalliga auch nächste Saison halten zu können.” Doch jetzt müssen Fakten geschaffen werden, denn die VfR-Spieler sind alle heiß umworben. Ziel ist es laut Abteilungsleiter Hölzl, nicht nur kurzfristig sondern auch nachhaltig zu wirken, die finanzielle Basis auf Dauer zu verbessern. Ein erster Aufruf in der vorigen Woche hatte schon Resonanz. “Allerdings nicht von den vielen großen Firmen, die in Garching ansässig sind. Das ist sehr schade”, berichtet Hölzl, der bekräftigt: “Die Regionalliga war ein Versuch. Wir haben als Führung nicht versagt, sondern wir sind an unsere Grenzen gestoßen.” Schade die Regionalliga aufzugeben, wäre es auch aus anderen Gründen. “Wir haben organisatorisch alle Auflagen erfüllt und auch die sportliche Qualifikation geschafft”, betont Garchings Fußballchef. Der Stadtrat hat schon Schützenhilfe geleistet, denn der Verein darf den Stadionnamen verwerten, doch da gibt es auch noch keinen Interessenten. Zudem sollen die Ballfangzäune so umgerüstet werden, um dort Werbung zu platzieren. Das würde schon einen fünfstelligen Betrag in die Kasse spülen.
Daher kommt nun der Aufruf an die Wirtschaft und auch Bürgermeister Dietmar Gruchmann: “Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Natürlich wäre es schade, wenn der VfR Garching die Regionalliga aufgeben müsste. Daher appelliere ich an die Wirtschaft.” Warum denn der Verein in Schieflage geraten ist, erläutert Hölzl: “Leider ist es nicht gelungen, die für diese Liga notwendigen Geldgeber zu finden. Und leider ist auch der Zuschauerzuspruch zu gering.” Bestes Beispiel ist das jüngste Heimspiel gegen den 1. FC Schweinfurt 05. Den 2:0-Sieg wollten nur 300 Besucher sehen wollten. Nun drängt also die Zeit. Bis zum 5. Mai muss der VfR erklären, ob er in der Regionalliga bleibt. Bis zum 11. Mai besteht dann noch die Chance zu erklären, in der Landesliga weitermachen zu wollen. Ansonsten droht der Rückzug in die Kreisliga, wo die zweite Mannschaft spielt. “Bayernliga und auch Landesliga sind wenig attraktiv. Sollten wir die Reißleine ziehen müssen, dann gebe es nur noch eine Garchinger Mannschaft”, erläutert Hölzl. Denn aktuell hängt die Fußball-Abteilung am Tropf des Hauptvereins und das lassen sich die anderen Sparten auf Dauer nicht gefallen. Die Fußballer brauchen die vom Verein geschaffenen Rücklagen auf. Es ist nun schon Fünf vor Zwölf, um den Rückzug aus der vierten Liga noch abzuwenden.