Dennis Niebauer: Mr. Garchings fast perfektes Comeback

Mr. Garching war zuletzt im Urlaub. Dennis Niebauer ist mit seiner Freundin nach Südostasien geflogen – noch mal ausspannen, bevor das zweite Staatsexamen ansteht. Dumm nur, dass sein VfR Garching ausgerechnet vor dem Abschied des Kapitäns zwei 1:5- und 0:5-Klatschen einstecken musste – der Auftakt zu einer „schwierigen Phase“, wie es Garchings Trainer Philipp Bönig bezeichnete.

In Heimstetten ist Dennis Niebauer nun erstmals seit seinem Urlaub wieder bei einem Ligaspiel in der Startelf gestanden. „Und man hat gleich gesehen, wie wertvoll er für diese Mannschaft ist“, betont sein Coach hinterher. Oder ganz profan ausgedrückt: Erst erzielt der 31-Jährige das Führungstor, dann bereitet er das 2:0 von Kevin Feucht vor. Auch dessen zweiten Streich leitet der Rückkehrer mit einen Zuspiel auf Bruder Mike Niebauer ein. Und, ach ja: Das 4:0 besorgt er wiederum selbst – per Handelfmeter.

Ein perfektes Comeback, alles in Butter also? Nein, da schüttelt Dennis Niebauer nach dem Schlusspfiff den Kopf. „Dass wir den Gegner noch mal auf 4:3 herankommen lassen, ist unerklärlich. Das darf uns nicht passieren“, kritisiert der VfR-Kapitän. „Aber im Moment schaffen wir es einfach nicht, unser Spiel 90 Minuten lang auf die Reihe zu bringen.“

Niebauer macht dafür auch den guten Saisonstart mit zwei Siegen aus drei Spielen verantwortlich – darunter ein 2:0 über Aufstiegskandidat Türkgücü München. „Danach hat vielleicht der eine oder andere gedacht, dass es jetzt locker so weitergeht“, sagt der Mr. Garching, der mit dem VfR von der Bezirksober- in die Regionalliga emporgeklettert ist. „Aber wir haben dann schnell gemerkt, dass wir 90 Minuten hart arbeiten müssen, wenn wir Erfolg haben wollen.“

Dem Garchinger Erfolg zuträglich – das weiß man nicht erst seit dem jüngsten Derby in Heimstetten – ist überdies ein Dennis Niebauer, der nicht durch Südostasien tourt, sondern im Offensivspiel die Fäden zieht. Wie lange er das noch tun wird, hängt nicht zuletzt von seiner beruflichen Zukunft ab. Aktuell bereitet sich der Sport- und Religionslehrer auf sein zweites Staatsexamen vor; ab Februar will er dann an einer Schule anfangen. „Ich hoffe schon, dass ich in München bleibe“, sagt Dennis Niebauer. Und diese Hoffnung hat in Garching beileibe nicht nur er.