2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Kompromisslos: Kirns Florian Hahn (Nummer 8) geht in den Zweikampf mit Eintracht-Kapitän Tim Hulsey, Rico Jelacic (rechts) und VfR-Trainer Dieter Müller (hinten) schauen zu.	    (Foto: Dirk Waidner)
Kompromisslos: Kirns Florian Hahn (Nummer 8) geht in den Zweikampf mit Eintracht-Kapitän Tim Hulsey, Rico Jelacic (rechts) und VfR-Trainer Dieter Müller (hinten) schauen zu. (Foto: Dirk Waidner)

Platzverweis erwischt den Falschen

Krick muss für Cevirmeci büßen +++ Kaltschnäuzige Eintracht gewinnt dank Hulsey-Tor 1:0 in Kirn

KIRN. Eintracht Kreuznach marschiert mit Weißer Weste in der Fußball-Landesliga vorneweg. Am dritten Spieltag brauchte der Aufsteiger allerdings Unterstützung von Fortuna, um beim VfR Kirn nicht den ersten Punktverlust zu erleiden. Glück und Kirner Unvermögen im Abschluss bescherten der Eintracht einen knappen 1:0 (0:0)-Auswärtssieg, der für Trainer Thomas Wunderlich aber durchaus in Ordnung ging. „Wir haben über weite Strecken das Spiel gemacht und nicht unverdient gewonnen. Kirn war letztes Jahr Vierter und steht dann daheim gegen einen Aufsteiger 75 Minuten hinten drin. Aufgrund der VfR-Chancen in der Endphase war aber etwas Glück dabei.“

Dass die Eintracht mit ihrem enormen Offensivpotenzial kein normaler Aufsteiger ist, hat sich auch bis Kirn herumgesprochen. Entsprechend begannen die Gastgeber zurückhaltend und überließen zunächst der SGE die Initiative. Die zog das Spiel auch direkt an sich, allerdings ohne in der Anfangsphase ernsthafte Torgefahr heraufzubeschwören. Kirn stand kompakt, machte mit einer Fünferkette im Mittelfeld die Räume eng und wartete auf Konter. Eine solche brachte dann nach 16 Minuten auch die erste gute Gelegenheit des Spiels. Der VfR spielte den Angriff aber nicht gut aus, sodass Rico Jelacic drüber schoss.

Die Eintracht wartete eine geschlagene halbe Stunde auf ihre erste Großchance. Die hätte dann aber bei einem schnellen Gegenzug das 1:0 bringen müssen. Kapitän Tim Hulsey sprintete mit dem Ball durchs Mittelfeld und setzte seinen Sturmpartner Niklas Schneider ein. Der machte eigentlich alles richtig, überlief VfR-Keeper Nico Setz und wollte dann einschieben. Doch Simon Wagner kratzte das Leder von der Linie. Ansonsten taten sich die Gäste schwer, Chancen zu generieren, solange sie selbst das Spiel gestalten mussten. Da sich mit zunehmender Spieldauer der VfR aber immer mehr zutraute, ergaben sich dann auch für die SGE Konterchancen.

Dies galt umso mehr, nachdem Kapitän Tim Hulsey nach einem VfR-Abwehrfehler die Gäste mit einem schönen Schlenzer in Führung gebracht hatte (55.). Kirn ergriff nun die Initiative und eröffnete damit der Eintracht Räume. Das gute, in der ersten Halbzeit aber noch stark von der Taktik geprägte Spiel wurde unterhaltsamer. Kirn war dabei dem Ausgleich deutlich näher, als die Eintracht dem 2:0. Als die Gäste nach einem Einwurf erstmals unsortiert waren, schoss Christian Rauscher den Ball aus 18 Metern knapp drüber (61.). Anschließend musste Eintracht-Schlussmann Harald Czyzewski zweimal retten. Bei einem Kopfball von Andreas Spenst kam ihm dabei noch der Pfosten zu Hilfe (67.).

Noch mehr unter Druck geriet die SGE, als sie in der Schlussphase in Unterzahl auf dem Platz stand. Patrick Krick war zwar der Falsche, der für ein Foul von Jörg Cevirmeci an Danny Mitchell vom Platz musste. Da der Co-Trainer nächste Woche eh fehlt, wurde der Fehler des Schiedsrichter-Gespanns nach langen Diskussionen von den Gästen aber nicht mal ungern in Kauf genommen. Der fällige Freistoß wurde zwar geblockt, doch nach dem anschließenden Eckball köpfte Spenst noch einmal haarscharf daneben (81.). Die SGE sorgte nur noch einmal für Aufsehen, als der eingewechselte Marcel Veek einen Freistoß aus knapp 25 Metern an den Pfosten setzte. Das hier fehlende Glück hatten die Gäste aber anschließend bei einem Abseitstor der Kirner und erst recht in der Nachspielzeit, als Rico Jelacic noch einmal frei vor dem Tor angespielt wurde. Den Außenangreifer verließ der Mut und statt abzuschließen legte er den Ball noch einmal quer, sodass ihn die Eintracht klären konnte.

„Wir haben uns nichts vorzuwerfen, denn wir haben ein gutes Spiel gemacht. Ein Unentschieden wäre verdient gewesen“, kommentierte VfR-Trainer Dieter Müller, der Hulseys Kaltschnäuzigkeit beim Siegtreffer als den entscheidenden Unterschied ausmachte. „Wenn er heute bei uns spielt, gewinnen wir klar.“ Dass seine Mannschaft am Ende so unter Druck geriet, konnte Wunderlich natürlich nicht gefallen, auch wenn der große VfR-Sturmlauf erst nach dem Platzverweis begann. „Am Ende sind wir eingebrochen. Wir sind eben noch zu offensivlastig. Aber Kirn hat gut verteidigt und die Außen zugemacht, weshalb wir nicht zu mehr Chancen gekommen sind.“

DATEN ZUM SPIEL

  • VfR Kirn: Setz – Wagner, Bernhardt, Galle, Hahn – Boßmann (60. Lanz), Mudrich, Spenst, Rauscher (85. Prachongram), Jelacic – Mitchell.
  • Eintr. Kreuznach: Czyzewski – Cevirmeci, Tix (88. Filomela), Spreitzer, Lind (31. Unckrich) – Münch (73. Veek), Krick, Huth, Schindel – Hulsey, Schneider.
  • Tor: 0:1 Hulsey (55.)
  • Schiedsrichter: David Rau
  • Zuschauer: 250
  • Rote Karte: Krick (78.) wegen Notbremse
Aufrufe: 016.8.2015, 10:14 Uhr
Dirk WaidnerAutor