2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Roland Reiter (links) muss einmal mehr den Feuerwehrmann in Zusamaltheim spielen, nachdem sich der Verein von Andreas Seiler getrennt hat.   F.: Roland Stoll
Roland Reiter (links) muss einmal mehr den Feuerwehrmann in Zusamaltheim spielen, nachdem sich der Verein von Andreas Seiler getrennt hat. F.: Roland Stoll

»Keine Lust auf den Abstieg«

Andreas Seiler muss seinen Platz beim VfL Zusamaltheim räumen +++ Feuerwehrmann Roland Reiter übernimmt

Andreas Seiler ist nicht mehr Trainer beim A-Klassisten VfL Zusamaltheim. Fußball-Abteilungsleiter Rainer Manzenrieder bringt die getroffene Maßnahme auf einen kurzen Nenner: „Ich habe keine Lust auf den Abstieg.“ Ihm war auch die unliebsame Aufgabe vorbehalten, Andreas Seiler vom „Rauswurf“ via Telefon mitzuteilen.

Die letzten beiden Spieljahre hat der VfL mit Ach und Krach in der Liga überstanden. Nun in der Saison 2014/15 ging das Gleiche von neuem los. Nach fünf Spielen steht die junge Mannschaft mit einem mageren Pünktchen bereits im tiefen Tabellenkeller. „Bevor wir zu Weihnachten mit zwei Pluspunkten dastehen, mussten wir reagieren“, sagt Manzenrieder klipp und klar. Das Ende der Aera Seiler wurde schließlich nach dem Wortelstetten-Spiel entschieden.

Damit ohne Verzug die Arbeit im Verein fortgesetzt werden kann, wurde „Feuerwehrmann“ Roland Reiter auf die Schnelle wieder einmal ins Traineramt gehoben. Reiter selbst meint zu der für ihn überraschenden Lösung: „Ich habe nicht lange überlegt, denn der VfL ist eine Herzensangelegenheit schon immer für mich.“ Wie lange er im Amt bleiben wird, darüber muss man sich im Verein noch austauschen. Der 44-Jährige hat bereits am Dienstagabend das erste Training geleitet. Die Mannschaft wurde dabei vor Beginn des Übungsabends von Vorstand Karl Binswanger und dem Abteilungsboss unterrichtet. Vor Ort war auch „Andy“ Seiler, der sich persönlich von seinen ehemaligen Schützlingen verabschiedete.

Von einer gütlichen Trennung wollte der „geschasste“ Übungsleiter Seiler allerdings nichts wissen: „Ich bin regelrecht von der Entscheidung des Vereins überrascht worden.“ Er war der Meinung, dass in Zusamaltheim trotz der sportlich misslichen Lage ruhig weiter gearbeitet werden kann. Seiler: „Die Vereinsverantwortlichen haben mit mir vor gut zwei Wochen schon einmal über die prekäre Situation gesprochen und mich dabei auch eine gewisse Rückenstärkung spüren lassen.“ Einen schriftlichen Vertrag zwischen dem VfL und Andreas Seiler gibt es nicht, doch in diesem Zusammenhang sucht der Entlassene noch ein klärendes Gespräch mit den Verantwortlichen: „Über das Finanzielle muss sicher noch geredet werden. Ich habe mir jedenfalls nicht zuschulden kommen lassen“, stellt Seiler heraus und will gleichzeitig für seine Trainerkollegen ein Exempel statuieren: „Natürlich darf man nicht alles so hinnehmen, sonst werden wir Trainer für die Vereine geradezu zum Freiwild.“

Er selbst, Seiler, will sich nun nicht auf die „faule Haut“ legen und ist für ein neues Engagement jederzeit offen.

Aufrufe: 018.9.2014, 20:46 Uhr
Wertinger Zeitung / Günther DirrAutor