VfL übernimmt die Tabellenführung

480 Zuschauer sahen bei schönstem Fußballwetter die Begegnung – ein rekordverdächtiger Wert für die Fußball-Kreisliga außerhalb von Relegationszeiten, zumal es sich nicht um ein Derby im strengeren Sinne handelte. Der Besucherandrang war gerechtfertigt, handelte es sich bei den beiden Kontrahenten um die Teams, die am erfolgreichsten in die neue Saison gestartet waren.

Die Rollenverteilung auf dem Rasengrün war schnell geklärt: Während die Gäste, die ohne den angeschlagenen Spielmacher Claudio Hirscher antraten, ihre Stürmer Michael Meschenmoser und Alexander Pfister in Szene setzen wollten, lauerten die SpVgg-Spieler auf Konterchancen. Spielerische Höhepunkte waren vor allem in der ersten Halbzeit Mangelware. Beide Mannschaften leisteten sich reihenweise Fehlpässe.

Nur einziges Mal überhaupt tauchten die Lindauer während der gesamten Partie gefährlich vor dem VfL-Tor auf: Nach einer halben Stunde legte Robert Köhler im Gästestrafraum auf Bruder Simon ab, der VfL-Kepper Florian Hornstein prüfte. Auf der anderen Seite erwischte der weit aufgerückte VfL-Kapitän Daniel Keller den von Pascal Fahr getretenen Eckball im Sprung nicht richtig. Da Lindau vor allem vor der Halbzeitpause geschickt und effektiv verteidigte und die Räume eng machte, am gegnerischen Strafraum jedoch nichts Torgefährliches zustande brachte, kam es, wie es kommen musste: Der Treffer des Tages fiel aus einer Standardsituation heraus. Fünf Minuten vor der Pause entschied der gut leitende Unparteiische auf Freistoß für Brochenzell. Keller nahm Anlauf und hielt aus gut und gerne 25 Metern drauf, das runde Spielgerät schlug unten im Lindauer Toreck ein.

Damit war im Prinzip die Messe gelesen. Bis auf einen Schuss und einen Kopfball von Patrick Mennel hatten die Gastgeber nach dem Seitenwechsel keine einzige Tormöglichkeit, während der VfL gleich reihenweise Konterchancen liegenließ. Doch weder Michael Meschenmoser, der freistehend übers Tor schoss, noch der eingewechselte Maximilian Konrad brachten den Ball unter.

"Wir sind defensiv gut gestanden haben nichts zugelassen. Wir konnten unsere Konterchancen nicht nutzten. So war es unnötig spannend bis zum Schluss", so VfL-Coach Weiland über den "hochverdienten Sieg.