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Spielvorbericht

Grimma will in Copitz wieder in die Spur kommen

Gäste derzeit ohne Druck, Platzherren kämpfen um den Klassenerhalt

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In den letzten zwei Begegnungen haben die Grimmaer wahrscheinlich ihre Sachsenliga-Titelambitionen verspielt. Beim um den Klassenerhalt kämpfenden VfL Pirna-Copitz möchte man zurück in die Erfolgsspur

Vorschau auf den 23. Spieltag der Sachsenliga zwischen

VfL Pirna-Copitz 07 (12.) – FC Grimma (3.)

Datum: Samstag, 21.04.2018

Spielort: Willy-Tröger-Stadion, Pirna

Anstoß: 15.00 Uhr

Nachdem Sachsenligist FC Grimma mit zehn Punkten aus den ersten vier Rückrunden-Partien recht schwungvoll aus der Winterpause kam, machte sich an den letzten beiden Wochenenden starke Ernüchterung breit. Einer 1:2-Auswärtsniederlage bei Schlusslicht Lipsia Eutritzsch folgte nun ein torloses Remis daheim gegen den VfB Zwenkau – derzeit auf Position drei verharrend dürfte der Zug in Sachen Sachsenmeister wohl abgefahren sein. Acht Punkte trennen die Muldestädter derzeit vom Spitzenreiter Hohenstein-Ernstthal, was indes schon eine Menge Holz darstellt. Der Druck ist demzufolge erst einmal weg bei den Grimmaern, die folgenden Spiele kann die Elf von Trainer Daniel Wohllebe völlig befreit aufspielen. Sollte dies gelingen, ist vielleicht schon beim VfL Pirna-Copitz am Wochenende wieder ein Erfolgserlebnis möglich. Der Anstoß im Pirnaer Willy-Tröger-Stadion erfolgt am Samstag um 15.00 Uhr.

Nach Rang fünf in der vergangenen Saison fand beim VfL Pirna-Copitz im Sommer ein gewaltiger Umbruch statt. Jahrelange Leistungsträger wie Falk van Kolck, Christoph Hartmann, Jan Benes, Richard Lätsch (alle Laufbahn beendet) oder Maximilian Dietze (SG Dresden Striesen) verließen den Verein. Zudem musste ein über die Jahre sehr zuverlässiger Torgarant wie Marcel Kleber krankheitsbedingt kürzertreten. Diese Abgänge rissen schon ein gewaltiges Loch in das Fundament VfL Pirna-Copitz, zumal die Neuzugänge bis auf Marco Fischer (Bischofswerda) und Florian Glöß (Dresden Striesen) allesamt aus dem eigenen Nachwuchs kamen. Nach dieser extremen Verjüngungskur stellte man sich beim VfL sicher schon auf eine etwas schwierigere Saison ein, welche sich zum gegenwärtigen Stand auch bewahrheiten sollte. Aktuell belegt der VfL mit 21 Punkten aus ebenso viel Spielen Tabellenplatz zwölf – der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt gegenwärtig nur zwei Zähler. Trainer Nico Däbritz, der seit seinem Amtsantritt am 01.07.2016 eine Vielzahl von Nachwuchsspielern einbaute, stellte Ende Februar diesen Jahres nach einer 0:5-Niederlage in Hohenstein-Ernstthal und einem folgenden 0:0-Heimremis gegen Niesky sein Traineramt zur Verfügung, so dass dem VfL spontan ein weiteres Problem an der Backe klebte. Nachdem die Elf beim folgenden Spiel in Radebeul zunächst von Co-Trainer Enrico Mühle betreut wurde, übernahm dann Spieler Frank Paulus das Traineramt. Paulus‘ Debüt konnte besser kaum laufen, schließlich schickte man den hoch ambitionierten Aufsteiger aus Großenhain mit 4:1 zurück an die Röder. Doch in den folgenden Partien kehrte der Alltag wieder ein. Drei Niederlagen in Folge (1:2 in Markranstädt, 0:1 gegen Zwenkau, 2:4 bei Rapid Chemnitz) brachten die Lila-Weißen zurück in die abstiegsbedrohte Zone, auch wenn das Feld ganz eng zusammenhängt. Das Problem des VfL Pirna-Copitz in dieser Saison ist eindeutig ihre Auswärtsschwäche. In neun Spielen auf des Gegners Platz verlor der VfL insgesamt neunmal, daheim bewegt man sich mit 15 Punkten aus zehn Begegnungen durchaus im Mittelfeld. Dabei haben die Pirnaer trotz der Abgänge ihrer zahlreicher Leistungsträger durchaus noch den einen oder anderen Routinier im Team. Angeführt von Erik Weskott (ehemals u.a. Görlitz, Bischofswerda) und Ronny Kreher (ehemals Dynamo Dresden II) besitzen Spieler wie beispielsweise John Benedikt Henschel, Florian Kärger oder Marius Riedel genügend fußballerische Qualität, um sich trotz ihres noch jungen Alters als Führungsspieler zu entwickeln. Dass dies jedoch nicht von heute auf morgen geschieht, dürfte allgemein bekannt sein. Nichtsdestotrotz hat der VfL genügend Potenzial im Kader um erfolgreich die Mission Klassenerhalt Sachsenliga meistern zu können.

Für dir Grimmaer gilt es, nach den zwei schwächeren Spielen wieder in die Spur zu kommen. Die Niederlage in Eutritzsch und das Unentschieden gegen Zwenkau waren insgeheim nur äußerst schwer zu erklären, in beiden Spielen konnte der FC nicht einmal im Ansatz sein Potenzial abrufen. Dies soll in Pirna-Copitz nun wieder anders werden, sehr konzentriert und fokussiert wurde innerhalb der Trainingswoche gearbeitet. Die Mannschaft weiß selbst nur gut genug, dass sie in den letzten beiden Begegnungen arg enttäuscht hat und möchte dies natürlich mit einem guten Auftritt in Pirna-Copitz wieder gerade rücken. Ziel muss es sein, offensiv mit viel mehr Spielwitz und Ideen zu agieren sowie defensiv wieder äußerst kompakt aufzutreten. Pirna-Copitz steht mit dem Rücken zur Wand und wird mit Sicherheit erbitterten Widerstand leisten. Doch darauf sind die Muldestädter vorbereitet, wohl wissend, dass man sich einfach wieder mehr Tormöglichkeiten erarbeiten muss, welche dann natürlich auch zu nutzen sind. Hierbei besitzen Akteure wie Christoph Jackisch, Rico Engler, Vincent Markus oder Robin Brand genügend Qualität um dieses Vorhaben auch umzusetzen. Insgesamt muss die Elf wieder als Einheit auftreten – dies war die Basis beispielsweise für die Auswärtssiege in Riesa oder Großenhain. Wenn der Eine für den Anderen arbeitet, läuft und kämpft wird man auch wieder erfolgreich sein. Personell gesellt sich zu den Langzeitverletzten Kevin Wiegner und Dennis-Sven Radig mit Stefan Tröger (Knie) ein weiterer Akteur hinzu. Ansonsten dürfte bis Samstag alles an Deck sein, so dass die Muldestädter einen guten Kader nach Pirna-Copitz schicken um dort bestehen zu können.
Aufrufe: 020.4.2018, 08:46 Uhr
Tom RietzschelAutor