2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Mit einem 2:1 gegen den FC Grimma sicherten sich die Chemnitzer am letzten Spieltag den Klassenerhalt. Foto: Molch
Mit einem 2:1 gegen den FC Grimma sicherten sich die Chemnitzer am letzten Spieltag den Klassenerhalt. Foto: Molch

"Wir haben eine Saison zum Vergessen hinter uns"

Carsten Molch, Teamleiter bei Rapid Chemnitz, im FuPa-Sachsen-Teamcheck über die abgelaufene Spielzeit, Veränderungen im Verein und seine Kritik am Verband / Heute Start in die Vorbereitung

Verlinkte Inhalte

Eine Saison zum Vergessen hat seine Erste in der Sachsenliga hinter sich, sagt Carsten Molch, Teamleiter bei Rapid Chemnitz, im Teamcheck von FuPa Sachsen. Vor allem Verletzungsprobleme hätten dazu geführt, dass es die Chemnitzer sogar noch mit dem Abstiegskampf zu tun bekommen haben. Dass es am Ende noch zu Platz 11 gereicht habe, sei auch Spitzenleistungen wie den 30 Toren von Florian Mielke zu verdanken - Beweis dafür, welches Potenzial eigentlich in der Mannschaft gesteckt habe. In der neuen Saison soll sich Einiges ändern, vor allem die Kommunikation im Verein. Für verbesserungswürdig hält auch Carsten Molch die Ansetzungspolitik des Verbandes. Was zum Ende der Saison mit Lipsia Eutritzsch passiert sei, habe ihm nicht gefallen, meint Molch.

FuPa Sachsen: Wie zufrieden seid Ihr mit der vergangenen Saison?

Carsten Molch: Es war eine Saison zum Vergessen für unser Team. Egal! Am Ende jeder Saison gibt`s trotzdem immer was zu feiern. Und das war in unserem Fall am letzten Spieltag der Klassenerhalt mit einem hoch verdienten Heimsieg gegen den FC Grimma.

Trotzdem war es eine Saison, die sportlich nicht in die Höhepunkte der letzten Jahre eingehen wird. Unsere Mannschaft belegte zum Schluss den 11.Platz. Diese Platzierung kann mit dem Potenzial, was im Team steckt, einfach nicht unser Anspruch sein. Trotzdem muss erwähnt werden, dass wir am Ende aufgrund unserer vielen verletzten Spieler sprichwörtlich auf dem Zahnfleisch gegangen sind. Das größte Problem war unsere Defensive. Fast wöchentlich musste in diesem Bereich umgestellt werden, was zur Folge hatte, dass die Kreativabteilung im Mittelfeld auseinandergerissen wurde. Vom Kader her gehörte unser Team absolut nicht in diese Abstiegsregion. Die sprichwörtlich absolute Rakete in unseren Reihen war Florian Mielke. Rechnet man seine drei Treffer aus dem 5:0-Heimsieg zu Beginn der Saison gegen die 2.Mannschaft des VfC Plauen (Spiel wurde annulliert) mit hinzu, hätte der „Lange“ in der vergangenen Saison 33 Tore erzielt. Und hier muss man ganz klar erkennen: Seine Tore waren unsere Lebensversicherung und mit seine Toren wurde er natürlich interessant für höherklassige Mannschaften, was auch den VfB Auerbach nicht verborgen blieb. Zur neuen Saison wird Florian Mielke nun zwei Spielklassen höher sein Glück versuchen. Dafür wünscht ihm das ganze Team natürlich ganz viel Erfolg.

Welche Veränderungen gibt es im Team?

Carsten Molch:
Abgänge:
Oliver Schwarz (VfB Fortuna Chemnitz)
Florian Mielke (VfB Auerbach)
Jiri Jedinak (Laufbahn beendet)
Vaclav Stipek (unbekannt)
David Duran (aus gesundheitl. Gründen Laufbahn beendet)

Zugänge:
Alexander Hofmann (VfB Fortuna Chemnitz)
Johannes Hopfe (TSV IFA Chemnitz)
Marc Meyer (BSV Gelenau)
Jonas Reinhardt (BSV Gelenau)
Christian Köhler (BSV Gelenau)
Jonas Hartwig (BSV Gelenau)

Gibt es einen Spieler, den Du herausheben würdest?

Carsten Molch: Neben Florian Mielke mit seinen 30 erzielten Toren muss man ganz klar beim positiven Aspekt auch Jiri Jedinak benennen, der nicht nur mit seiner Vorbildfunktion auf dem Platz agierte, sondern auch trotz unserer schlechten Saisonleistung immer für positive Stimmung im Team sorgte. Jiri beendet nun seine aktive Laufbahn und wird sich trotz anderer verpflichtenden Aufgaben weiterhin für den BSC Rapid, sei es als Transferkoordinator oder die Abwicklung von Trainingslagern im benachbarten Tschechien, engagieren.

Wann startet Ihr in die Vorbereitung?

Carsten Molch: Wir starten heute in die Vorbereitung. Das Team spielt am 22.Juli gegen Lok Zwickau, am 05.August gegen den VfB Annaberg (jeweils im Stadion an der Irkutsker Straße) sowie am 12. August bei Handwerk Rabenstein. Anstoß ist jeweils 14 Uhr. Weitere Tests unter der Woche sind jedoch geplant.

Wie lautet die Zielsetzung für die neue Saison?

Carsten Molch: Die Zielstellung lautet nach Information unseres Trainerstabes unter die ersten Zehn zu kommen. Einen Saisonverlauf, den wir in der vergangenen Saison erleben mussten, möchte man unseren Fans und Verantwortlichen nicht noch einmal zumuten.

Gibt es darüber hinaus noch Neuigkeiten im Verein oder Umfeld?

Carsten Molch:
Das Team unserer 2.Mannschaft wird ab der kommenden Saison von Robert Goraiski trainiert. Neue Trainer bringen bekanntlich auch neue Ideen und Vorschläge in verschiedene Vereinsabläufe. Was bisher nicht so gut funktionierte, soll nun gemeinsam verbessert werden. Mit Beginn der Saison wird das Kreisligateam des BSC wöchentlich einmal mit dem Landesligateam trainieren, um diese Spieler schneller und besser ins Team der „Ersten“ einzubinden. Das Zauberwort heißt also Kommunikation.

Im Juni 2018 wurde mit Fördergeldern des Landes Sachsen das Stadion des BSC Rapid auf Oberliganiveau gebracht, so dass künftig auch Sicherheitsspiele aus städtischer Sicht beim BSC Rapid ausgetragen werden können.

Welche Veränderungen wünschst Du Dir für den Amateurfußball?

Carsten Molch: Mir hat die Endphase im Abstiegskampf, als Lipsia Eutritzsch zum sprichwörtlichen Bauernopfer gemacht wurde, absolut nicht gefallen. Beim abgesagten Spiel Niesky gegen Lipsia hätte das Schiedsrichterkollektiv Einsicht zeigen und das Spiel eben halt 1 Stunde später nach dem Gewitter anpfeifen können. So musste Eutritzsch wie schon gegen Reichenbach mitten in der Woche Dutzende Kilometer auf sich nehmen, ganz zu Schweigen vom fehlenden Spielermaterial. Das sind entscheidende Momente im Abstiegskampf, die auch der Verband zu verantworten hat. Man sollte in dieser Liga stets bedenken, dass alle Spieler einem Beruf nachgehen.

Aufrufe: 017.7.2018, 09:10 Uhr
FuPa SachsenAutor