Denn schwierige Bedingungen herrschten am Samstagmittag in Nagold: Nicht nur die 35 Grad machten den Spielern zu schaffen. Ein holpriger und bockelharter Untergrund brachte Thomas Schwarz regelrecht auf die Palme. „Es war ausgemacht, dass der Platz morgens gewässert wird. Aber nichts ist passiert. Da habe ich null Komma null Verständnis dafür“, haderte er mit der Interesselosigkeit der Stadt Nagold an ihrem Stadion. Bereits unter der Woche hatte es einen üblen Vorfall gegeben, als VfL-Stürmer Luka Kravoscanec im Training auf dem harten und unebenen Platz umknickte und sich eine Bänderverletzung am Sprunggelenk zugezogen hatte.
In der ersten Halbzeit war die Partie eher mäßig, beide Teams versuchten, sich ihre Kräfte einzuteilen. Erst nach der Halbzeitpause nahm die Partie deutlich an Fahrt auf. Dazu trug auch das 1:0 der Nagolder in der 49. Minute bei, wobei der Treffer exzellent herausgespielt wurde. Über die linke Seite setzte sich Daniel Atis bis zur Grundlinie durch und passte zurück auf VfL-Kapitän Matthias Rebmann, der sah den in der Mitte besser postierten Tilo Renz und der hämmerte das Leder in den Winkel.
Nur gut fünf Minuten später gelang den Nagoldern schon das vorentscheidende 2:0, und da profitierten die Gastgeber von ihrem schnellen Umschaltspiel. Nach einem abgefangenen Tuttlinger Angriff spielten sich Marsel Cicak und Daniel Atis per Doppelpass durch die Gästeabwehr und Atis vollendete dann mit seinem dritten Saisontor. Die zweite Trinkpause brachte den VfL dann etwas aus dem Rhythmus, denn unmittelbar danach kamen die Tuttlinger zu einer Doppel-Großchance. Nach einem Schuss von Razvan Radu prallte der Ball wie eine Flipperkugel vom einen Pfosten zum anderen, den Nachschuss setzte Radu an die Latte. „Dreimal Aluminium in einer Aktion binnen fünf Sekunden, da hatten wir Riesenglück, vielleicht wären bei einem Anschlusstreffer die Tuttlinger noch einmal rangekommen“, schnaufte Thomas Schwarz nach der überstandenen Situation ganz tief durch. Ab der 70. Minute ließen vor allem bei den Gästen die Kräfte deutlich nach, so dass der VfL-Sieg nicht mehr in Gefahr geriet.
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