2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
Noch jubelt Alexander Kinsvater (Mitte) für RWO Alzey. Nächste Saison trägt er das Dress des VfL Gundersheim.
Noch jubelt Alexander Kinsvater (Mitte) für RWO Alzey. Nächste Saison trägt er das Dress des VfL Gundersheim. – Foto: BK/Schmitz

Alex Kinsvater verlässt RWO Alzey

BEZIRKSLIGA RHEINHESSEN +++ Warum schließt sich das Idol vom Wartberg zur kommenden Runde dem VfL Gundersheim an?

ALZEY. Das ist ein Coup: Fußball-Bezirksligist VfL Gundersheim meldet für die kommende Saison die Verpflichtung von Alexander Kinsvater. Das Urgestein von RWO Alzey, so steht nun ganz konkret fest, wird im Sommer den Wartbergklub verlassen. Es ist das erste Mal, dass der 36 Jahre alte Stürmer den Verein wechselt - obwohl ihm regelmäßig lukrative Angebote unterbreitet wurden. Unter anderem hatte der damalige Regionalligist Wormatia Worms vor Jahren Interesse an dem ehemaligen Torschützenkönig der Landesliga.

Alexander Kinsvater war jahrelange nicht nur das Gesicht der Parade-Elf von RWO Alzey, sondern auch deren Torelieferant. Als er mit dem Sport kürzertreten wollte, verließ er RWO Alzey nicht, sondern wechselte in die Zweite Mannschaft. Mit ihr führt er derzeit theoretisch die B-Klasse Alzey an. Lediglich wegen Spielerückstands rangiert die Landesliga-Reserve hinter der SG Spiesheim auf Platz zwei.

Auch wenn der RWO-Coach Marcel Beckmann immer darauf verweist, dass der gesamte Kader zu diesem guten Ergebnis beiträgt: Kinsvater ist mindestens ein Schlüsselspieler. 34 Tore und 15 Vorlagen in elf Spielen lautet die herausragende Bilanz des robusten Angreifers. Er hat in dieser Saison beste Aussichten, mit dem Verein, in dem er groß geworden ist, in die A-Klasse aufzusteigen. Das reicht ihm offenbar nicht. Der VfL Gundersheim bietet ihm eine Perspektive in der Bezirksliga, kommende Runde mit Tendenz Landesliga. Schließlich holte VfL-Coach Konstantin Sawin nicht nur Kinsvater, sondern auch Ali Arslan. Der Stürmer, der bis vor zwei Jahren noch ein wichtiger Leistungsträger im Landesliga-Team von Wormatia Worms II, ist derzeit Stammspieler beim VfR Grünstadt. Er könnte in der kommenden Runde eine Doppelspitze mit Alexander Kinsvater bilden.

In der Tat sagt Sawin, dass es den öffentlichkeitsscheuen Kinsvater wieder reize, „ein bisschen höher zu spielen“. Das war mutmaßlich einer der Gründe, weshalb sich der Papa eines Kindes neu orientierte. Hinzu dürfte gekommen sein, dass er von Alzey nach Albisheim umgesiedelt ist. Da liegt Gundersheim verkehrstechnisch günstiger als Alzey, ist einfach leichter erreichbar. Und dann gibt es ein ganz persönliches Argument, sagt Sawin schmunzelnd: „Ich kenne Alex schon ewig.“ Beide lebten als Kinder und Jugendliche lange in der gleichen Straße in Alzey. Da funkt man schnell auf der gleichen Wellenlänge. Trotzdem holte sich Sawin vergangene Saison einen Korb, als er Kinsvater schon einen Wechsel nach Gundersheim schmackhaft machen wollte. Die treue Seele vom Wartberg mochte sich damals nicht von dem Klub trennen, dem er viel gibt, von dem er aber auch viel bekommen hat.

Bleibt noch das gehobene Alter von Kinsvater. Das sieht Sawin aber als das geringste Problem. Eine Referenz sind die 34 Tore dieser Saison. „Auch wenn es ‚nur‘ B-Klasse ist, die muss man erst einmal schaffen“, reflektiert der Coach des VfL Gundersheim. Zudem bringe sein Wunschspieler etwas mit, was nicht viele haben: Torinstinkt. Und nicht zuletzt eine ungeheuer ehrgeizige Einstellung. Die ist keine Frage des Alters, sondern eine Frage der Mentalität. De facto scheint es so, dass sich Kinsvater nicht gegen RWO Alzey entschieden hat, sondern für einen seiner heutigen Lebenswirklichkeit entgegenkommenderen Verein.

Der VfL Gundersheim hat sich in dieser spielfreien Zeit ins Rampenlicht manövriert. Mit den beiden Verpflichtungen von Kinsvater und Arslan hat der Klub für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Es wird in den nächsten Wochen nicht das letzte Mal gewesen sein, sagt der 26 Jahre alte Sawin augenzwinkernd.

Aufrufe: 018.3.2020, 09:27 Uhr
Claus RosenbergAutor