2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Gehört zu den Leistungsträgern des VfL Fellerdilln: Dominik Häußer (r., hier im Duell mit Medenbachs David Benner). 	Foto: Sven Jessen
Gehört zu den Leistungsträgern des VfL Fellerdilln: Dominik Häußer (r., hier im Duell mit Medenbachs David Benner). Foto: Sven Jessen

Fellerdilln will sich etablieren

KOL WEST: +++ Nach zwei Jahren kehrt der VfL in die Kreisoberliga West zurück +++

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Haiger. Vor zwei Jahren ging der VfL Fellerdilln mit dem klaren Ziel Aufstieg in die Saison der Fußball-A-Liga Dillenburg. Nach 30 Spieltagen endete die Saison als Tabellenvierter. Die Enttäuschung wurde schnell mit Angriffslust ausgetauscht: Die Saison 2019/2020 sollte den VfL zurück in die Kreisoberliga bringen. Dann kam Corona.

Die Saison musste nach 21 Spieltagen abgebrochen werden, der VfL stand auf einem Relegationsplatz und vor einer ungewissen Zukunft. „Es war für uns superschwierig und nervenaufreibend“, beschreibt VfL-Coach Sebastian Kring die damalige Gemütslage in seinem Lager. Am Verbandstag dann die erlösende Nachricht: Fellerdilln steigt auf! Ein Fest konnte unter den Umständen leider nicht gefeiert werden, doch Kring sammelte sein Team am Vereinsheim und es wurde unter der Einhaltung sämtlicher Hygieneregeln miteinander angestoßen.

Im Sommer 2017 zog es Kring, zunächst nur als Spieler, vom SSV Frohnhausen nach Fellerdilln. Nach einem verkorksten Saisonstart wurde der 34-Jährige im September zum Spielertrainer ernannt. So ganz konnte Kring den Karren nicht mehr aus dem Dreck ziehen, der VfL stieg im Ende der Runde in die A-Liga ab, doch das pushte ihn umso mehr Fellerdilln wieder in die Kreisoberliga zu führen. Inzwischen hat der gebürtige Steinbacher seine Schuhe größtenteils an den Nagel gehängt und konzentriert sich auf seine Aufgabe an der Seitenlinie. „Wenn es mal brennt, muss ich dann doch noch die Schuhe schnüren“, fügt Kring mit einem Schmunzeln auf den Lippen hinzu.

Taktisch sieht Trainer Kring Verbesserungspotenzial

Der Kern der Mannschaft ist seit dem Abstieg 2018 überwiegend gleich geblieben. Die Spieler, die damals vielleicht noch etwas zu „grün“ für die Kreisoberliga waren, haben sich inzwischen weiterentwickelt und blicken hoch motiviert auf die anstehende Saison. „Unser Kader hat definitiv die Qualität für die KOL“, bekräftigt Trainer Kring. Allerdings musste der VfL mit Andreas Letzerich (SSC Burg) und Keeper Christian Thomas (MTV Gießen) auch zwei Leistungsträger verabschieden. „Das waren Abgänge, die uns wehtun, aber wir haben uns gut verstärkt“, so Kring. Zudem kehrt mit Kevin Herberth nach überstandener Verletzungspause (Kreuzbandriss) ein wichtiger Baustein im zentralen Mittelfeld zurück.

Das Saisonziel ist beim VfL mit dem Klassenerhalt klar definiert. Langfristig will sich der Verein, der den Ruf einer Fahrstuhlmannschaft hat, in der Kreisoberliga etablieren. Doch eins nach dem anderen – erst muss die junge Truppe die direkte Rückkehr in die A-Liga verhindern. Damit das klappt, müssen hier und da noch Stellschrauben angezogen werden. „Wir müssen taktisch noch etwas zulegen und lernen, uns besser auf die Gegner einzustellen“, analysiert Kring.

Aufsteigerduell mit Breitscheid zum Saisonstart

Zum Saisonstart kommt es zum Aufsteigerduell gegen die SSG Breitscheid. Ein Gegner, den man kennt. In der vergangenen Spielzeit ging das einzige Duell mit 3:0 an die SSG. Kring ist guter Dinge, dass am 6. September ein anderes Ergebnis auf dem Spielbericht steht. „Die Jungs sind voll motiviert und ich freue mich schon richtig auf das Spiel“, sagt der VfL-Coach. Bevor es in der Kreisoberliga losgeht, muss Fellerdilln allerdings noch das Kreispokal-Viertelfinale nachholen. Am Sonntag ist Gruppenligist TSV Bicken zu Gast. Als Underdog hat der VfL wenig zu verlieren, eine hohe Niederlage könnte allerdings auch am Selbstvertrauen der jungen Mannschaft kratzen. So oder so warten auf Kring und sein Team spannende Wochen.

Aufrufe: 025.8.2020, 20:00 Uhr
Fabio Schmidt (Dill-Post / Dill Zeitung)Autor