2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Hat derzeit wenig zu lachen: Jürgen Hendrich vertritt den verletzten Aßlarer Spielertrainer Florian Winch an der Seitenlinie und steckt nach drei Spielen schon mitten im Abstiegskampf. 	Foto: Martin Weis
Hat derzeit wenig zu lachen: Jürgen Hendrich vertritt den verletzten Aßlarer Spielertrainer Florian Winch an der Seitenlinie und steckt nach drei Spielen schon mitten im Abstiegskampf. Foto: Martin Weis

Kampf gegen die Rote Laterne

KOL WEST: +++ VfB Aßlar empfängt Schlusslicht SG Reiskirchen/Niederwetz zum Kellerduell +++

Wetzlar. Am Sonntag steht in der Fußball-Kreisoberliga West die Partie zwischen dem VfB Aßlar und der SG Reiskirchen/Niederwetz an. Es wird ein Duell um die Rote Laterne, da beide Teams bisher sieglos in die Saison starteten.

Während beim VfB wenigstens ein Punkt auf der Habenseite steht, fährt die Spielgemeinschaft ohne Punkte nach Aßlar. SG-Spielertrainer Simon Schmidt und sein Pendant Jürgen Hendrich, der nach dem verletzungsbedingten Ausfall von VfB-Coach Florian Winch derzeit die Rolle des Übungsleiters bei den Aßlarern übernimmt, stellen sich den Fragen dieser Zeitung.

Der Saisonstart liest sich ernüchternd: Drei Spiele, kein Sieg. Ein beziehungsweise kein Punkt. Was lief bisher schief?

Hendrich: Der erste Spieltag in Werdorf war vom Ergebnis (0:4) bis zur Verletzung von Florian Winch eine einzige Katastrophe. Die Mannschaft war in der Folge geschockt und wir mussten uns erstmal alle sammeln. Gegen Türk Ata (3:3) haben wir Moral bewiesen und uns in die Partie zurück gekämpft, aber auch ein bisschen Glück gehabt. Gegen Naunheim haben die Jungs dann ihr bisher bestes Saisonspiel gezeigt. Wir hätten uns ein Remis verdient gehabt, haben aber unsere Chancen nicht genutzt.

Schmidt: Das war bei uns ähnlich. Klar, die Resultate waren enttäuschend. Aber in zwei der drei Spiele hätten wir uns belohnen müssen. Wir haben vor dem Tor dicke Dinger und damit letztendlich auch Punkte liegen gelassen.

Welche guten Ansätze konnten Sie bei ihren Teams entdecken?

Schmidt: Wenn ich die bisherigen Spiele mit denen zum Saisonstart 2019/20 vergleiche, dann bin ich deutlich beruhigter. Damals waren wir in den ersten fünf Spielen chancenlos und das sehe ich in diesem Jahr nicht. Das Zweikampfverhalten hat gestimmt, wir konnten spielerische Akzente setzen und das Team war motiviert. Uns fehlt derzeit einfach das Glück, und in gewissen Szenen auch die Konsequenz.

Hendrich: Nach dem Debakel in Werdorf hat die Mannschaft in den vergangenen zwei Spielen speziell kämpferisch und läuferisch gute Ansätze gezeigt. Wir haben gegen spielerisch starke Teams gut dagegen gehalten. Man darf nicht vergessen, dass wir im Sommer mit Osman Demirel und Johannes Gierhardt zwei wichtige Spieler verloren haben, die sich nicht einfach ersetzen lassen.

Was stimmt Sie positiv, dass es am Sonntag mit dem ersten Saisonsieg klappt?

Hendrich: Ganz viel, aber ich bin sowieso ein Optimist. Hier in Aßlar will keiner die Rote Laterne und ich schon mal gar nicht. Wir werden am Sonntag alles geben!

Schmidt: Ich glaube, dass wir jetzt einfach reif für den ersten Punkt oder sogar Sieg sind. In den vergangenen Spielen hätten wir was mitnehmen müssen. Am Sonntag muss der Knoten platzen.

Was erwarten Sie von der Partie?

Schmidt: Ich erwarte hoch motivierte Aßlarer und ich bin etwas traurig darüber, dass mein alter Braunfelser Kollege Winch verletzt ist.

Hendrich: Es ist eine für beide Seiten unangenehme Situation. Wir haben im letzten Jahr Zuhause gegen Reiskirchen 2:4 verloren, das sollte Warnung genug sein.

Können Sie aus dem Vollen schöpfen oder haben Sie Ausfälle zu beklagen?

Hendrich: Florian Winch ist unser einziger Langzeitverletzter, aber natürlich ist sein Fehlen bei uns ein großes Thema. Marvin Fölkel und Adrian Kuhl haben nach längerer Verletzungspause immer mal Wehwehchen, aber im Großen und Ganzen wird sonst keiner fehlen.

Schmidt: Christian Brückner und Tobias Sinkel sind derzeit noch fraglich, zudem steht hinter Johannes Wachter noch ein Fragezeichen. Der Rest ist fit.

Wie geht das Spiel aus?

Hendrich: Vom Tippen halte ich nichts. Mein Wunschdenken sagt derzeit 3:0 für uns.

Schmidt: 3:1 für uns!

Das Interview führte Fabio Schmidt.

Aufrufe: 024.9.2020, 08:00 Uhr
WNZAutor