2024-05-02T16:12:49.858Z

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Murat Demür bringt eine Fusion der beiden Straubinger Top-Klubs ins Spiel
Murat Demür bringt eine Fusion der beiden Straubinger Top-Klubs ins Spiel – Foto: Charly Becherer

Türk Gücü Straubing braucht neue Führung - Demür hat Vision von Fusion

Beim Bezirksligist zieht sich wohl die komplette Vorstandschaft zurück - der Coach würde es begrüßen, wenn die beiden führenden Klubs der Stadt über kurz oder lang gemeinsame Sache machen würden

Der SV Türk Gücü Straubing legte in den vergangenen Jahren eine wahre Erfolgsgeschichte hin. 2015 spielte der 1995 gegründete Verein noch in der A-Klasse, seit 2018 mittlerweile in der Bezirksliga. Die Demür-Truppe ist hinter dem VfB Straubing die klare Nummer zwei in der Gäubodenmetropole, dennoch herrscht derzeit nicht nur wegen der Corona-Krise etwas gedrückte Stimmung.

"Die aktuelle Vorstandschaft um Präsident Engin Simsek hat angekündigt, bei der nächsten Wahl, die im Februar stattfinden soll, nicht mehr zu kandidieren. Auch ich werde vermutlich nicht weitermachen", berichtet Onur Örs, der als sportlicher Leiter maßgebenden Anteil am Höhenflug von Türk Gücü hat. Der Funktionär macht kein Geheimnis daraus, dass die Pandemie den Verein hart getroffen hat: "Wir hatten 2020 ein einziges Punktspiel daheim, der Vereinsgaststätten-Betrieb war durch die ganzen Auflagen sehr stark eingeschränkt und zudem haben wir keine 100 Mitglieder. Wir konnten also fast keine Einnahmen generieren, hatten aber eine Reihe von Fix-Ausgaben. Das war ein extrem schwieriges Jahr für den SV Türk Gücü Straubing."

Demür: »Es gibt bereits Anzeichen, dass ein paar jüngere Leute Verantwortung übernehmen wollen

Coach Murat Demür, der Kiranli, Coban & Co. im Sommer 2018 in die Bezirksliga führte, ist überzeugt, dass sich eine neue Führung finden wird. "Türk Gücü hat seit Jahren einen sehr guten Kern von sechs, sieben Leuten, die erstklassige Arbeit leisten und dafür verantwortlich sind, dass es steil bergauf gegangen ist. Dies Personen sind mittlerweile etwas müde, werden den Verein aber weiterhin unterstützen und nicht im Stich lassen. Es gibt bereits Anzeichen, dass ein paar jüngere Leute Verantwortung übernehmen wollen. Ich bin mir sicher, dass es vernünftig weitergehen wird." Der 43-jährige A-Lizenzinhaber ist spürbar stolz darauf, was sich in den letzten Jahren alles im und rund um den Klub getan hat: "Wir spielen nicht nur seit zwei Jahren in der Bezirksliga, sondern haben uns auch in vielen anderen Bereichen weiterentwickelt. An der Uferstraße haben wir eine Heimat gefunden, auch infrastrukturell ist vieles vorangegangen. Die Vorstandschaft und die sportliche Leitung um Onur Örs hat unglaublich viel auf die Beine gestellt."

Bislang tragende Säulen im Verein: Vorstand Engin Simsek (zweiter von links), Sportlicher Leiter Onur Örs (li.) und Teammanager Yusuf Gülen (re.)
Bislang tragende Säulen im Verein: Vorstand Engin Simsek (zweiter von links), Sportlicher Leiter Onur Örs (li.) und Teammanager Yusuf Gülen (re.) – Foto: Stefan Ritzinger

Auch über sein kickendes ist der frühere Junioren-Spieler des FC Bayern München voll des Lobes: "Wir haben die Mannschaft in den letzten Monaten deutlich verjüngt. Das ist eine Truppe mit richtig viel Potenzial. Ich bin überzeugt, dass wir den Abstiegskampf erfolgreich meistern werden." Aktuell liegt die Truppe um Spielmacher Behram Bilalli in der Bezirksliga Ost jedoch auf dem vorletzten Tabellenplatz. Murat Demür würde es allerdings befürworten, wenn die beiden führenden Klubs der Stadt über kurz oder lang gemeinsame Sache machen würden: "Wir arbeiten mit dem VfB bereits in der Jugend zusammen. Im nächsten Schritt sollte man vielleicht darüber nachdenken, ob wir nicht auch im Herrenbereich die Kräfte bündeln sollten. Ich glaube, das wäre mittel- und langfristig eine Sache, die wesentlich mehr Vor- wie Nachteile hätte."

Aufrufe: 030.11.2020, 10:50 Uhr
Thomas SeidlAutor