„Beim Ausgleich habe ich die ganze Wut über das 0:1 und den Frust mit in den Schuss gelegt“, sagt Saglam, dem beim Führungstor der Lüneburger Enes Biyiklioglu entwischt war (8. Minute). „Da war Ahmet eingeteilt“, erklärt VfB-Coach Stephan Ehlers, der mit dem Spiel seiner Elf in der Anfangsphase einmal mehr überhaupt nicht zufrieden sein durfte. „Das zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Saison“, klagt Linksverteidiger Leon Lingerski: „Ich weiß nicht, warum uns der Arsch immer erst auf Grundeis gehen muss.“
Erst nach der Pause steigerte sich der VfB und hätte die Ausgangslage im Kampf gegen ein Abrutschen auf den potenziellen Abstiegsplatz 15 fast noch durch einen Sieg verbessert. Nachdem er mit einem 20-Meter-Schuss in den Winkel das 1:1 markiert hatte (55.), verpasste Saglam wenig später per Kopfball das 2:1 (63.).
Um sich eine Zitterpartie zu ersparen, die möglicherweise bis Ende Mai zu den Rückspielen der Aufstiegsrelegation zur 3. Liga dauern könnte, wollen die Oldenburger (aktuell 37 Punkte, 40:51 Tore) nun in Havelse siegen und hoffen zugleich auf Schützenhilfe der noch um Platz eins kämpfenden U 21 des Hamburger SV gegen die U 23 von Eintracht Braunschweig (40, 49:61).
„Ich bin mir sicher, dass der HSV alles reinlegen und gewinnen wird“, sagt Ehlers. Erfüllt sich die Vorstellung, würde sich der VfB eine Debatte um die Nachholspiele nach dem letzten Spieltag ersparen. Dass Staffelleiter Jürgen Stebani nach der Ausfallflut im Winter mit der Ansetzung von sechs Partien am 16. Mai „für ein Mindestmaß an Chancengleichheit sorgen“ wollte, könnte zum Bumerang werden.
Während VfB und Eintracht-Reserve tatenlos zuschauen müssen, könnte der aktuelle Tabellen-15. Rehden (35, 42:51 – spielt jetzt am Sonntag erst bei Hannover 96 II) durch ein passgenaues Ergebnis am nächsten Mittwoch gegen Norderstedt vorbeiziehen.
Auch der SSV Jeddeloh muss noch zweimal ran. Ehe es am Mittwoch zum FC St. Pauli II geht, empfangen die Ammerländer am Sonntag (14 Uhr, 53acht-Arena) VfV Hildesheim und wollen eine Trendwende vorm Landespokal-Finale am Pfingstmontag (21. Mai, 12.30 Uhr) bei Ligarivale Drochtersen-Assel einleiten. „Die letzten Spiele waren sicher nicht so toll“, sagt Teammanager Gerhard Meyer dazu, dass zuletzt fünf von sechs Spiele verloren wurden: „Gegen Hildesheim wollen wir unseren Zuschauern aber noch ein tolles Spiel liefern.“