2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten

So läuft die Trainersuche des VfB

Verlinkte Inhalte

Ein aussichtsreicher Kandidat im Gespann mit einem Urgestein, ein Nachwuchstrainer, der (noch) kein Anwärter auf den Chefposten ist und eine klare Absage eines Trainers, der gar keine Lust auf den Job empfindet:
Die Suche von Fußball-Regionalligist VfB Oldenburg nach einem Nachfolger für den freigestellten Dietmar Hirsch läuft auf vollen Touren.

Rund 120 Bewerbungen aus Nah und Fern seien bei ihm eingegangen, verriet Ralf Voigt, aktuell Sportdirektor und Interimstrainer in Personalunion, am Dienstag, während er die Einheiten ("Einen freien Tag gibts nicht") mit den gebliebenen Hirsch-Assistenten Ronny Klause und Marvin Kruse vorbereitete.

Auf Namen ging Voigt erst einmal nicht näher ein. Der Traditionsclub favorisiert aber wohl eine Lösung mit einem Mann aus der Stadt oder der näheren Umgebung. Gespräche werden geführt. "Vornehmlich am Abend, wenn der Vorstand Zeit findet", erklärt VfB-Geschäftsführer Philipp Herrnberger.

Das Anforderungsprofil

"Er soll gewinnen", lautete Voigts einfache Antwort, ehe er mit ernsterer Stimme das Profil genauer umriss. Wünschenswert wäre es, dass der Hirsch-Nachfolger die Regionalliga Nord kennt. Vor allem müsse der Trainer aber "in der Lage sein, die Verunsicherung in der Mannschaft zu lösen." Gefragt sei dabei, dass er die Spieler emotional erreiche und ihnen Selbstbewusstsein eintrichtere, sagte Voigt: "Ein harter Hund muss es nicht sein das bin ich schon."

Die Zeitfrage

"Wir lassen uns nicht unter Druck setzen, sondern nehmen uns die Zeit, den richtigen Mann zu finden", betonte Voigt. Es sei davon auszugehen, dass er selbst am Samstag in Flensburg die Verantwortung trage. Es könne aber natürlich sein, dass der neue Mann, der danach möglichst zeitnah die Arbeit mit der Mannschaft aufnehmen soll, dann auf der Tribüne sitzt.

Stephan Ehlers

Das Gerücht, dass der A-Lizenz-Inhaber mit VfB-Urgestein Christian Thölking (36) das Team übernehmen könnte, gibt es schon einige Zeit. "Wir werden mit Stephan sprechen", kündigte Voigt nun an. Ehlers war bereits einmal Interimstrainer. Nachdem der VfB zwei Tage zuvor Predrag Uzelac freigestellt hatte, gewann das Team am 19. September 2015 unter seiner Regie in Goslar 4:1. Hirsch saß damals auf der Tribüne und wurde drei Tage später als neuer Chefcoach vorgestellt. Mit Ehlers gab es damals auch Gespräche, doch der 47-Jährige blieb Trainer der U19 des JFV Nordwest und führte sie in die A-Junioren-Bundesliga.

Wie sich Ehlers im Sommer 2016 gegenüber dem VfL verhielt, hat Voigt allerdings missfallen. "Das war dumm, aber Stephan hat aus der ganzen Geschichte gelernt", sagte er jetzt dazu, dass Ehlers dem Oberligisten direkt vor der offiziellen Vorstellung als neuer Coach absagte und nach Rehden ging. Die Zeit beim Regionalliga-Rivalen endete aber schnell nach nur neun Punkten aus zehn Spielen. "Er ist da gescheitert das muss man schon sagen", meinte Voigt.

Lasse Otremba

"Er ist ein richtiger Fußball-Kenner und genießt bei mir eine sehr hohe Wertschätzung", sagte Voigt über den 26-Jährigen, der nach der Bundesliga-Saison 2016/2017 weiter die U19 des JFV betreut (jetzt Regionalliga) und beim VfB als Spielanalyst fungiert. Otremba ist derzeit jedoch "keine Option" für den Cheftrainer-Posten, erklärte Voigt. Er befürwortet also keine ganz junge Lösung la Julian Nagelsmann (30) in Hoffenheim: "Seniorenfußball ist was ganz anderes als Jugendfußball."

Frank Claaßen

Beim Ex-Coach von VfL und SV Meppen, der inzwischen "nur" noch als Stützpunkt-Trainer arbeitet, stand am Dienstag das Telefon nicht still. Viele Weggefährten wollten wissen, ob der 49-Jährige Ambitionen habe, den Club, bei dem er früher gespielt hat, zu übernehmen. Doch Claaßen stellte klar: "Einerseits gab es vom VfB nie eine konkrete Anfrage andererseits habe ich nie in Betracht gezogen, das jemals zu machen."

Aufrufe: 023.8.2017, 07:15 Uhr
Jan Zur BrüggeAutor