„Normalerweise müsste ich von einem Spiel auf das andere immer eine komplett andere Mannschaft aufbieten“, sagt VfB-Coach Stephan Ehlers, ist sich aber ganz genau bewusst, dass das nicht geht. Sogar Bundestrainer Joachim Löw gestand nach dem 0:1 im Test gegen Brasilien mit Blick auf die vielen Wechsel im Vergleich zum Duell mit Spanien am Freitag (1:1) ein, dass er keine zwei gleichwertigen Teams habe.
Von Löws Wechselmöglichkeiten kann Ehlers nur träumen, auch wenn ein kompletter Tausch rechnerisch annähernd möglich ist. Die Verletzungssorgen der vergangenen eineinhalb Jahre sind überwunden. Beim 1:0 in Drochtersen feierte Linksverteidiger Leon Lingerski sein Comeback. Stürmer Kifuta hatte schon vor zwei Wochen gegen Jeddeloh (1:3) zwei Minuten reingeschnuppert.
„Jetzt können wir wieder reagieren“, sagt Ehlers, weiß aber genau, dass die Regeneration bei 15 Spielen in 46 Tagen „eine heikle Geschichte“ ist. Die Trainingseinheiten zwischen den Spielen müssen wohl dosiert sein.
In Drochtersen war die Defensive ein Garant für den Erfolg. „Unsere Abwehr hat echt super gut gestanden“, sagt Innenverteidiger Okan Erdogan. „Die Mannschaft hat gezeigt, wie charakterstark sie geworden ist“, meint Torwart Hrvoje Bukovski und hofft, dass dies auch weiterhin der Fall ist.
Havelse steht den Oldenburgern übrigens nicht nur jetzt gegenüber. Die Tabellennachbarn – der VfB (22 Punkte) ist Zwölfter, der TSV (21) liegt direkt dahinter – treffen auch beim Saisonfinale am 13. Mai aufeinander. Beide wollen dann natürlich den Abstiegskampf längst hinter sich gelassen haben.
Während Havelse durch nur zwei Punkte aus vier Spielen nach der Winterpause wieder tiefer ins Schlamassel gerutscht ist, marschieren die Oldenburger (neun Zähler aus fünf Spielen) in entgegengesetzter Richtung. Nach drei Auswärtssiegen und zwei Heimpleiten soll es jetzt endlich auch zu Hause funken – und das möglichst doppelt oder vielleicht sogar dreifach.
Schon am Ostermontag (14 Uhr) geht es gegen den Tabellenvorletzten aus Altona weiter. Es folgen im Drei-Tage-Rhythmus die Duelle in Rehden (Donnerstag, 19 Uhr) und wiederum daheim gegen den VfL Wolfsburg II (Sonntag, 8. April, 15 Uhr). So heikel die Regeneration auch ist – die vielen Spiele innerhalb kurzer Zeit bieten auch die Chance, den Klassenerhalt ganz schnell einzutüten.