2024-05-08T14:46:11.570Z

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Bitterer Pleite folgt flammende Ansprache

Vor 2339 Zuschauern mussten sich die VfBer knapp geschlagen geben +++ Der Trainer schwor das Team danach auf den Endspurt im Kampf um den Klassenerhalt ein

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Die erste Enttäuschung war groß, mancher VfB-Spieler verzog sich erst einmal in die Schmollecke, doch dann versammelte sich das ganze Team der Oldenburger nach der 1:2-Pleite gegen Hannover 96 II auf dem Platz und hörte der Motivationsrede von Stephan Ehlers zu.

Am Samstag hatte es Rehden (31 Spiele, 34 Punkte) durch ein 1:2 gegen den FC St. Pauli II verpasst, den VfB (32, 36) in der Tabelle wieder auf den viertletzten Platz zu verdrängen, der am Saisonende den Abstieg bedeuten könnte. Damit hatten die Oldenburger den sicheren Ligaverbleib vor dem eigenen Duell am Sonntag plötzlich in eigener Hand.

Trotz einer kämpferisch starken Leistung untermauerte die Ehlers-Elf den Aufwärtstrend mit zuletzt vier Punkten aus den Spielen am Dienstag gegen Flensburg (2:2) und am Donnerstag gegen Egestorf-Langreder (3:1) vor 2339 Zuschauern nicht, hätte aber einen Punkt verdient gehabt. „Wir haben uns viel vorgenommen, aber davon wenig umgesetzt“, meinte Gästetrainer Mike Barten, dessen Team gut begonnen, aber nach 15 Minuten den Faden verloren hatte.

Während sein Team durch Valmir Sulejmani (1. Minute/23./25.) und Henrik Ernst (34.) zu mehr oder weniger harmlosen Distanzschüssen kam, hatte der VfB durch Kapitän Thorsten Tönnies (16./27.) und Gazi Siala (28.) die gefährlicheren Möglichkeiten in Halbzeit eins. Nach der Pause verhinderte erst Keeper Fabian Klinkmann bei einem Gästekonter aufmerksam einen Rückstand (48.), ehe VfB-Angreifer Daniel Franziskus auf der anderen Seite zu wenig Druck hinter einen Kopfball bekam (58.).

„Aus dem Nichts“, wie auch Barten später eingestand, ging die U-23-Auswahl kurz darauf in Führung. Sulejmani schloss eine Kombination per Heber über Klinkmann ab. Leon Lingerskis Rettungstat kam wohl etwas zu spät, der Schiedsrichter-Assistent sah den Ball hinter der Linie (63.).

Nachdem VfB-Verteidiger Frederik Lach eine weitere 96-Chance gerade noch so geklärt hatte (72.), setzten die Oldenburger alles auf eine Karte. Hugo Magouhi (74., ohnehin auf Abseits entschieden/76.) und Kifuta Kiala Makangu (75.) verpassten den Ausgleich, ehe die vermeintliche Entscheidung fiel. Yousef Emghames erhöhte auf 2:0 (83.), doch nur wenig später sorgte Lach mit dem 1:2 wieder für Hoffnung (86.). In der Nachspielzeit sah Emghames die Gelb-Rote Karte (90.+3), doch es blieb beim Gästesieg.

„Wir holen uns das Ding in Lüneburg – und dann haben wir in Havelse auch noch einen Schuss“, sagte Ehlers bei seiner flammenden Rede im Teamkreis mit Blick auf die Spiele am Mittwoch (18.45 Uhr) und Sonntag (14 Uhr). Der LSK (31, 40) gewann am Wochenende das direkte Duell mit Havelse (31, 41) 1:0. Beide Rivalen haben den Klassenerhalt noch nicht sicher. „Zwei Dinger hauen wir noch einmal raus“, schrie Ehlers und peitschte in Oliver-Kahn-Manier wild entschlossen: „Weiter, immer weiter!“

VfB: Klinkmann - Tönnies, Lach, Saglam, Lingerski - Bastürk (85. Aalto) - Siala (69. Magouhi), Celikyurt - Franziskus, Kifuta, Temin (75. Lück).

Aufrufe: 07.5.2018, 07:11 Uhr
Jan Zur BrüggeAutor