2024-04-25T14:35:39.956Z

Im Nachfassen
Das Duell des Spiels: Der überragende Tatsuy Ito (rechts) spielte mit Henrik Sirmais Katz und Maus. Foto: 54°/Sobczak
Das Duell des Spiels: Der überragende Tatsuy Ito (rechts) spielte mit Henrik Sirmais Katz und Maus. Foto: 54°/Sobczak

VfB Lübeck schaut nach vorne

Wehrendt: Spitzenspielpleite schnell abhaken

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Die Enttäuschung beim VfB Lübeck über den Verlust der Tabellenführung hielt sich in Grenzen. „Die Saison ist noch lang, und Niederlagen gehören einfach dazu. Es wird auch noch andere Mannschaften erwischen“, kommentierte Trainer Rolf Landerl, der aber auch konstatierte: „Das hatten wir uns ganz anders vorgestellt.“

Seine taktischen Winkelzüge waren gefragt, griffen aber erst in der Halbzeit. „Vorher ist es uns nie gelungen, dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken. Unser Plan war, den Gegner früher unter Druck zu setzen, aber wir sind nur hinterher gelaufen. Selbst wenn wir in Ballbesitz waren, haben wir das nicht gut ausgespielt und hatten so kaum Erholungsphasen in der Defensive.“ Mit der Reaktion in der zweiten Hälfte zeigte sich der Österreicher zufrieden: „Da war es ein offenes Spiel. Ich erwarte auch, dass insgesamt nach dieser Niederlage eine positive Reaktion kommt. Ich werde weder Trübsal blasen noch der Mannschaft einen auf den Deckel geben.“

Auch Kapitän Dennis Wehrendt schaute lieber nach vorn zum nächsten Spitzenspiel: „Gegen Flensburg haben wir ja noch eine Rechnung offen. Wir müssen die Niederlage in Hamburg abhaken und analysieren und dann wieder voll angreifen. Wir sind einfach nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen, deshalb war der HSV-Sieg verdient.“ Dem pflichtete auch Teamkollege Benjamin Gommert bei: „Wir konnten den Schalter nicht umlegen. 45 ansprechende Minuten reichen in dieser Liga eben nicht. Aber wir waren nun lange ungeschlagen und lassen uns durch diese Niederlage nicht umwerfen.“

Eitel Sonnenschein herrschte trotz des Nieselregens beim HSV. Matti Steinmann, der den Bundesligadebütanten Törles Knöll als Elfmeterschütze und Goalgetter vertrat, sah die Basis des Erfolg im Teamgeist. „Wir können uns aufeinander verlassen, da spielt es dann auch keine große Rolle, wenn mal jemand ausfällt. Wer die Tore schießt, ist sowieso egal. Wir haben in der ersten Hälfte stark gespielt und dann verwaltet. Aber so früh in der Saison sollten wir den Ball mal schön flach halten.“ Im siebten Himmel fühlte sich dagegen Tatsuya Ito, der unter der Woche erstmals im Bundesligakader trainieren durfte: „Die erste Hälfte war vielleicht die beste seitdem ich beim HSV bin. Danach habe ich aber auch ein bisschen zu locker gelassen“, sagte der 20-Jährige, der auf dem Rücken von Törles Knöll sitzend in die Kabine getragen wurde.

Selbst von Trainer Christian Titz bekam er ein Sonderlob: „Ito ist schon seit Wochen in sehr guter Form. Aber dieser Sieg ist ein Ergebnis der guten Mannschaftsleistung. Für uns war die zweite Hälfte fast die wichtigere. Wir wollten sicher stehen, und das ist für ein so junges Team nicht immer einfach. Was wir allerdings lernen müssen, ist, aus unseren Konterchancen mehr zu machen. Insgesamt hat die Mannschaft aber großen Mut, das Spielsystem umzusetzen. Inzwischen haben wir so viel Selbstbewusstsein, dass wir auch mit Spitzenmannschaften mithalten können. Über personelle Ausfälle wird bei uns nicht geredet. Dann kommt eben der nächste Spieler für diese Position in die Mannschaft und soll seine Chance nutzen. Schließlich freuen wir uns doch, wenn Spieler aus unserem Kader in die Bundesligamannschaft aufrücken.“
Aufrufe: 021.9.2017, 12:00 Uhr
SHZ / haboAutor