2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Foto: objectivo.
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VfB Lübeck mit Last Minute-Sieg beim VfL Wolfsburg II

In letzter Sekunde: Dipperts Siegtor im Top-Spiel

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Das kann ein großer Moment im anvisierten Aufstiegskampf für den VfB Lübeck gewesen sein. Mit der letzten Aktion des Spiels entführte die Landerl-Elf drei Punkte im Spitzenspiel beim bisherigen Tabellenführer VfL Wolfsburg II – und das in einer Partie, in der sich die Lübecker das 0:0, mit dem sich alle abgefunden hatten, erst in der zweiten Hälfte verdient hatte. Dank des glücklichen 1:0 mischen die Lübecker nun ganz oben mit.

VfB-Trainer Rolf Landerl wechselte im Vergleich zum Pokalspiel (siehe Seite 8) auf drei Positionen. Henrik Sirmais und Nico Löffler sowie der leicht angeschlagene Dennis Hoins saßen auf der Bank. Stefan Thelen, Joshua Gebissa und Gökay Isitan begannen. Außerdem fehlte Ersatzkeeper Alexander Langer, der im Training eine Risswunde erlitt.

Beim VfL fehlten im Vergleich zum 1:1 in Drochtersen Iba May und Nicolas Abdat in der Startelf, für die die Jungprofis Gian-Luca Itter und Paul Seguin spielten. In der Anfangsphase hinterließen die Lübecker einen durchaus spritzigen Eindruck.

In einer offenen Partie hatten die Gäste phasenweise sogar leichte Vorteile, ohne dabei allerdings zu aussichtsreichen Toraktionen zu kommen. Der Eindruck änderte sich nach etwa einer Viertelstunde, als die Wolfsburger immer stärker wurden.

Beim VfB häuften sich die einfachen Fehler im Spielaufbau. Gegen den permanent pressenden Bundesliga-Nachwuchs gelang es nicht mehr, Ruhe ins Spiel zu bringen. Fast alle Bälle, die von hinten heraus gespielt wurden, kamen nahezu postwendend zurück. Eigentlich wäre auch eine Führung der Gastgeber zur Pause völlig verdient gewesen.

Vier Mal hätte es im VfB-Tor klingeln können. Nach der zweiten VfL-Ecke, die gefährlich verlängert worden war, klärte Benjamin Gommert mit dem Körper gegen den aufgerückten Innenverteidiger Robin Ziegele (20.).

Vier Minuten später zog Julian Justvan vom rechten Strafraumeck stramm aufs kurze Eck ab, doch Gommert tauchte ab und parierte. Nach 37 Minuten hebelte ein Steilpass die Lübecker Abwehr um den starken Daniel Halke aus, Blaz Kramer tauchte frei vor Gommert auf, der Lübecker Keeper bekam jedoch enen Fuß an den Ball.

Kurz vor der Pause setzte sich Elvis Rexhebaj auf der linken Strafraumseite durch und passte zurück an den Elfmeterpunkt, wo Justin Möbius frei zum Schuss kam, aber zu hoch zielte (44.). Für die Lübecker war der 0:0-Pausenstand glücklich.

Im zweiten Abschnitt wandelte sich das Bild. Zwar hatten die Wolfsburger erneut eine Großchance zur Führung, als sich Murat Saglam gegen Thelen durchsetzte, scharf durch den Fünfmeterraum passte und Justvan aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf (54.).

Doch die Lübecker agierten mutiger, hatten mit der Hereinnahme von Tim Queckenstedt mehr Tempo im Spiel. Isitan hatte nach einer Ablage von Gary Noel die erste Torchance, schoss aber aus zwölf Metern über das Tor (58.).

Knapp zwei Minuten später brachte eine Nachlässigkeit von Paul Jaeckel Isitan wieder ins Spiel, der zu eigensinnig agierte und aus spitzem Winkel an Philipp Menzel scheiterte statt auf den freien Noel zurückzulegen. Nur eine halbe Minute später kam Noel nach einer Hereingabe von Aleksandar Nogovic zum Abschluss (60., rechts vorbei).

Fortan war es ein Spiel auf Augenhöhe, in dem beiden Teams ein Punkt lieber schien als zu großes Risiko. Gommert musste noch einen Riesenreflex auspacken, als Elvis Rexhbecaj verdeckt aus 16 Metern stramm abgezogen hatte (85.). Auf der anderen Seite war Menzel zur Stelle, als Isitan einen Konter mit einem satten Flachschuss abschloss (86.).

Und so entschied die letzte Aktion, als ein letzter Freistoß im Mittelfeld noch ausgeführt wurde, der gerade eingewechselte Sirmais in den Strafraum geschickt wurde, sich durchsetzte und zurücklegte. Gebissa traf den Ball nicht, doch den Abpraller lenkte Joker Leon Dippert mit einem Reflex im Stile eines Torjägers zum 0:1 ins Netz.
Aufrufe: 020.8.2017, 20:00 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor