2024-04-25T14:35:39.956Z

Im Nachfassen
Sorgenvoller Blick: Rolf Landerl muss eine verunsicherte Mannschaft wieder in Schwung bringen. Foto: Jürgensen
Sorgenvoller Blick: Rolf Landerl muss eine verunsicherte Mannschaft wieder in Schwung bringen. Foto: Jürgensen

VfB Lübeck enttäuscht gegen Germania Egestorf-Langreder

Frust pur: Erste »Landerl raus«-Rufe

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Während des Spieles gab es schon einige Fans, die ihrem Unmut freien Lauf ließen. Erstmals waren ein paar „Landerl raus“-Rufe auf der Lohmühle zu hören. Der Cheftrainer konnte die Verärgerung der Zuschauer nachvollziehen und fand auf der Pressekonferenz deutliche Worte. „Die Mannschaft und auch ich sind natürlich sehr enttäuscht. Ich kann jeden Zuschauer verstehen, der das auch ist. Wir wollten einen Neustart, hatten ja drei Wochen Zeit, um darauf hinzuarbeiten. Gelungen ist uns der aber nicht. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen“, sagte der frustrierte Rolf Landerl.

Auch der Großteil der Mannschaft zog es vor zu schweigen und ging mit gesenktem Haupt an den Journalisten vorbei und direkt in die Kabine. Eine von zwei Ausnahmen bildete Daniel Halke, der allerdings auch 20 Minuten zum Verdauen der vierten Niederlage in Folge benötigte. „Eigentlich weiß ich überhaupt nicht, was ich sagen soll. In der ersten Halbzeit waren wir das bessere Team. Ohne allerdings zwingende Chancen zu haben. Nach dem Rückstand lief dann nicht mehr viel. Aktuell sind wir einfach nicht in der Lage so etwas wegzustecken, oder gar das Spiel noch zu drehen“, sagte der Innenverteidiger.

Yannick Deichmann sprach von spürbarer Verunsicherung in Reihen des VfB Lübeck. „Es war ja deutlich zu sehen, dass der Kopf nicht frei ist. Wir schaffen es nicht, die einfachen Dinge auf den Platz zu bringen, geschweige denn den Schalter umzulegen.“

Mehr Grund zur Freude hatten die Ex-Lübecker auf Seiten der siegreichen Gäste. „Ich bin zufrieden. Das war schön“, freute sich Björn Lindemann über drei Punkte an alter Wirkungsstätte, um noch zu ergänzen. „15 Minuten war das ganz ordentlich beim VfB. In der zweiten Hälfte war ich aber überrascht, dass einem Team, das von der 3. Liga spricht, so wenig einfällt.“

Auch Germania-Trainer Jan Zimmermann nahm die Zähler gerne mit. „Wir haben verdient gewonnen. Dafür dass ich nur drei Spieler auf der Ersatzbank hatte und wir personell geschwächt angereist sind, war das stark.“ Nach der Führung habe seine Mannschaft die Verunsicherung der Lübecker gespürt und ausgenutzt. „Die vielen Fehler haben uns in die Karten gespielt. Am Ende dürfen wir uns über nicht eingeplante Zähler freuen und fahren gut gelaunt nach Hause.“

Für den VfB geht es nun schon am Mittwoch weiter. Ab 18 Uhr gastiert das Landerl-Team im Nachholspiel bei Hannover 96 II. Deichmann appelliert nun an Grundtugenden. „Wir haben das Fußballspielen ja nicht verlernt, sollten aber mit noch mehr Willen, Kraft und Einsatz dort aufspielen.“ Landerl hatte schon vor dem Egestorf-Spiel betont, nicht auf die Tabelle schauen zu wollen. „Wir müssen bis zur Winterpause von Spiel zu Spiel sehen und hoffen, dass wir mit guten Leistungen dann wieder etwas Tuchfühlung nach oben haben.“

Acht Spiele bleiben dafür bis zum Winter noch in den kommenden sieben Wochen. Das letzte davon wurde übrigens noch verlegt: Der VfL Wolfsburg II kommt nun auch zu einem Flutlichtspiel nach Lübeck. Am 11. Dezember (20.15 Uhr) überträgt Sport1 zum dritten Mal in dieser Saison von der Lohmühle. Damit dann ein Spitzenspiel über die Bildschirme flimmert, müssen die Lübecker schleunigst zu alter Form zurückfinden.
Aufrufe: 023.10.2017, 17:00 Uhr
SHZ / sru/cjeAutor