SV Dorchtersen/Assel bezwingt den VfB Lübeck

VfB-Trainer Landerl sah kaum Anlass zu Veränderungen in seiner Startformation. Einzig Neuzugang Stefan Thelen ersetzte den zuletzt dienstlich eingespannten Henrik Sirmais auf der Position des rechten Verteidigers. SVDA-Coach Enrico Maaßen tauschte im Vergleich zum 2:2 in Jeddeloh auf drei Positionen. Jannis Trapp ersetzte im Tor den verletzten Patrick Siefkes (Kreuzbandriss). Ferner erhielten Meikel Klee und Marcel Andrijanic den Vorzug vor dem Ex-Lübecker Marius Winkelmann und Sven Zöpfgen.

Beide Mannschaften versuchten zwar gleich Akzente zu setzen. Das allerdings mit wenig Erfolg. Auf Seiten des Gastgebers blitzte zunächst kurzeitig das Können von Erdogan Pini auf (3., 5.). Der Stürmer wurde allerdings vor allem bei seiner zweiten Aktion robust (und eigentlich gelbwürdig) von Daniel Halke gestoppt, kam jeweils nicht zum Torabschluss.

Die Lübecker ihrerseits besannen sich auf Ballsicherung, waren aber spätestens am gegnerischen Strafraum gegen die kompakt stehende Fünferkette des SVDA mit ihrem Latein am Ende. So stellte ein Distanzschuss von Drochtersens Oliver Ioannou (25.) schon ein kleines Highlight dar.

Eng wurde es für Lübeck allerdings 180 Sekunden später. Da tankte sich nämlich Alexander Neumann auf der rechten Außenbahn durch und kam zum Flanken. Zum Glück für VfB-Keeper Benjamin Gommert setzte der mitgelaufene Pini den Ball aber aus Nahdistanz und im Fallen am Kasten vorbei.

Anscheinend ein Weckruf zur rechten Zeit für den VfB, der schon bei der nächsten Aktion in Front ging. Gökay Isitan bediente Nico Löffler, der aus 14 Metern mit links per Flachschuss zum 0:1 ins lange Eck traf (32.). Da Drochtersens Torwart Jannis Trapp in der Schlusssekunde der ersten Hälfte noch vor dem heranstürmenden Gary Noel klärte, blieb es bei der knappen Führung zur Halbzeit für effektivere Gäste.

Neumann versuchte es im zweiten Abschnitt gleich einmal von der Strafraumgrenze. Der Ball verfehlte aber noch deutlich sein Ziel (49.). Kurz danach war es aber passiert. Pini passte in die Nahtstelle. Marcel Andrijanic glich zum 1:1 aus (52.). Damit nicht genug: Vier Minuten später lag der VfB sogar in Rückstand. Andreas Gomig hatte Neumann im Strafraum zu Fall gebracht. Den fälligen Elfmeter verwandelte Nico Mau sicher zum 2:1 für Drochtersen.

Landerl reagierte, brachte mit Marvin Thiel eine neue Offensivkraft, um weiter extrem tief stehende Hausherren noch zu knacken. Die bekamen naturgemäß aber nun auch mehr Platz zum Kontern und hatten durch Pini sogar den dritten Treffer auf dem Fuß. Doch Gommert klärte zur Ecke (68.). Der VfB ging aber weiter ins Risiko, warf alles nach vorne und kam auch nach und nach zu seinen Möglichkeiten.

Yannick Deichmann (75., aus der Distanz), Isitan (82., aus spitzem Winkel drüber) und Noel (83., Kopfball über das Tor) verpassten noch den Ausgleich. Den besorgte dann aber verdientermaßen der aufgerückte Innenverteidiger Halke, der einen von einem Abwehrbein abgeblockten Schuss von Nico Löffler regelrecht zum 2:2 in die Maschen stocherte (85.).

Der Jubel darüber verflog allerdings schnell. Neumann schnappte sich knapp zwei Minuten später an der Eckfahne den Ball, spielte Doppelpass mit Finn Gierke, ließ gleich die halbe Lübecker Abwehr alt aussehen und schoss aus wenigen Metern ein. So besiegelte er die erste VfB-Pleite der noch jungen Saison.