2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Nückel/Steinmann

Nachholspiele an Karneval: Bisse jeck?

Am Karnevalswochenende müssen einige Spiele nachgeholt werden, nicht jeder Verein konnte verlegen. Den ein oder anderen stellt dies vor eine Probe, andere dagegen schenken dem närrischen Treiben keinerlei Beachtung – und wieder andere spielen sogar freiwillig.

Karneval ist gewiss nicht jedermanns Sache, doch besonders auf dem aktuellen Höhepunkt ist die fünfte Jahreszeit am Niederrhein natürlich allgegenwärtig. Im Amateurfußball ist das Karnevalswochenende in den meisten Ligen frei, dennoch bleibt es ein beliebter Nachholspieltermin. Dies trifft die Narren, die nebenbei noch Fußball spielen, in diesem Jahr besonders hart: Durch Orkantief „Sabine“ sind Anfang Februar ganze Spieltage ausgefallen, die nun am Karnevalssonntag nachgeholt werden sollen.

Der Umgang mit dieser Tatsache war unterschiedlich, doch viele Vereine gingen denselben Weg: Verlegung. In der vergangenen Woche, mit Ausnahme des Altweiber-Donnerstag, wurden sehr viele Spiele ausgetragen, damit am Karnevals-Wochenende gefeiert werden kann. Selbiges lässt sich nach Rosenmontag beobachten.

GSV Langenfeld mit Personalsorgen

Aber längst nicht alle konnten sich auf eine Verlegung einigen: Der GSV Langenfeld aus der Solinger Kreisliga A zum Beispiel muss am Sonntag beim 1. FC Solingen antreten. „Dieser Spieltag kotzt uns richtig an“, sagt Trainer Maik Herr deshalb. „Ich muss mal gucken, ob ich überhaupt eine Mannschaft zusammenbekomme. Unsere Jungs hatten sich darauf eingestellt, frei zu haben.“

Anderswo wiederum interessiert es einen nicht wirklich, dass das Trömmelsche geht: In Wuppertal wird am Sonntag durch die Stadt gezogen, der TSV Ronsdorf bestreitet beinahe zeitgleich trotzdem sein Heimspiel in der Bezirksliga gegen die SG Kupferdreh-Byfang. „Für Karnevalsmuffel“, wie es auf der Facebook-Seite heißt. Auch die Wuppertaler Kreisliga A ist beinahe geschlossen aktiv und absolviert sechs der insgesamt neun Partien, die Kreisligen B und C treten ebenfalls zahlreich an – in keinem Kreis finden am Sonntag so viele Spiele statt wie hier.

Turn- und Sportfreunde Struck feiern ihre eigene Party

Etwas ganz besonderes haben sich die Turn- und Sportfreunde Struck aus Remscheid einfallen lassen: Sie veranstalten einfach ihren ganz eigenen Karnevalssonntag. In dieser Saison Spielen die erste und zweite sowie die dritte und vierte Mannschaft in derselben Liga und die direkten Duelle, die eigentlich erst im Mai hätten stattfinden sollen, wurden kurzerhand auf dieses Wochenende vorverlegt. Es spricht also alles für einen vergnüglichen Sonntag.

Der Umgang mit dem Spieltag am Karnevalswochenende ist also komplett unterschiedlich; die einen verlegen, die nächsten interessiert es nicht und wieder andere haben ein Problem. Doch trotz allem will auch GSV Langenfelds Trainer Maik Herr nicht die Spaßbremse spielen: „Ich habe all' meinen Jungs gesagt, sie sollen ruhig feiern gehen.“ In diesem Sinne: Helau, Alaaf und Halt Pohl!

Aufrufe: 022.2.2020, 10:12 Uhr
Stefan JanssenAutor