Der VfB ging mutig in die Partie – und mit einer defensiven Dreierabwehrkette, nachdem dieser Versuch in der Vorwoche angesichts eines zwischenzeitlichen 3:0-Vorsprungs bei den Türkgücü-Superstars richtig gut funktioniert hatte. Diesmal ging diese taktische Variante nicht ganz auf, weil die starken Gastgeber immer wieder gute Chancen bekamen. Nominell hatten die Töginger zwar nur einen Stürmer aufgeboten, durch ihr variables Offensivspiel stellten sie die Hallberger jedoch immer wieder vor Probleme. Der Mitfavorit auf den Aufstieg lieferte phasenweise eindrucksvoll den Beweis ab, dass er einen spielstarken Kader mit Bayernliga-Potenzial besitzt – auch die beiden Tore waren mustergültig herausgespielt. Zur Pause nahm Trainer Mario Mutzbauer dann Korrekturen vor und brachte Urlaubsrückkehrer Dennis Hammerl, um hinten auf eine Viererkette umzustellen. Aus dem Spiel ging Marko Dapic, der wegen Leistenproblemen nicht weitermachen konnte.
In der ersten Halbzeit lieferten sich die beiden Mannschaften ein munteres Spielchen mit Chancen auf beiden Seiten. Ben Held kam zweimal aussichtsreich zum Abschluss und hätte mit etwas Glück für den Ausgleich oder sogar die Führung sorgen können. Einer der besten Akteure auf dem Platz war allerdings der Töginger Torwart Sandro Volz, der die beiden Möglichkeiten mit starken Paraden zunichtemachte. Der letztjährige Keeper des Regionalligisten TSV Buchbach ist definitiv einer der stärksten Torhüter der Landesliga. Unter dem Strich ging die Führung der Hausherren nach 45 Minuten also in Ordnung.
Auch nach der Pause hatte der Hallbergmooser Mittelstürmer noch eine Szene, bei der die Partie hätte kippen können: Beim Stand von 0:1 kam Held sieben Meter vor dem Gehäuse frei zum Abschluss – und war offenbar selbst davon überrascht, dass er so viel Platz hatte. Sein Schuss ging jedoch knapp über die Latte. Tatsache ist: Um eine Spitzenmannschaft auswärts zu besiegen, müssen solche Chancen verwertet werden.
Am Ende hat dem VfB Hallbergmoos der letzte Tick gefehlt, um das Glück zu erzwingen. Insgesamt hat sich das Team anständig verkauft, aber dieses Mal hingen die Trauben einfach zu hoch. Hermann Schmidmeier, der Technische Leiter des VfB, sah in Töging die etwas willensstärkere und zielstrebigere Mannschaft. Somit war der Sieg der Heimelf verdient. Mit dem 2:0 nach etwas mehr als einer Stunde war die Sache praktisch gelaufen.
Durch den Dreier schlossen die Gastgeber in der Tabelle zu Türkgücü-Ataspor auf, nachdem die Partie des Spitzenreiters beim ASV Dachau abgesagt worden war. Der VfB dagegen ist jetzt erst einmal wieder ins Mittelfeld abgerutscht. Aber darauf war man ja schon vor den Topspiel-Wochen vorbereitet.