In der ersten Hälfte waren die Hallbergmooser feldüberlegen, auch wenn sie nicht wirklich die Kontrolle über das Geschehen hatten. Nach einer kurzen Ecke gelang Egor Keller das schnelle 1:0 (12.) und danach hatte Geretsried keine wirklich gefährlichen Torszenen. Die Hausherren erarbeiteten sich lediglich über Standardsituationen Chancen und drehten so das ganze Spiel. Der Doppelschlag zur Führung erfolgte zuerst über eine Ecke, dann über einen seitlichen Freistoß. Beide Male musste sich der VfB auf die Fahnen schreiben, in der Abwehr schlecht gestaffelt die Treffer ermöglicht zu haben. Besonders bitter waren die Tore, weil Geretsried bei allen anderen Standards nur unwesentlich für Torgefahr sorgte. In Durchgang zwei war Hallbergmoos dann wieder feldüberlegen und bestimmte die Begegnung durchaus druckvoll. Trotzdem mussten die Trainer eingestehen, dass ihre Elf ein gutes Stück weit entfernt von den überzeugenden Leistungen der letzten Wochen war.
Die zwingenden Chancen, bei denen der Ausgleich zum 2:2 in der Luft lag, blieben aus. Das Schicksal nahm seinen Lauf, als die Innenverteidiger Dennis Hammerl und Wolfgang Lex patzten. Jeder einzelne leistete sich einen individuellen Fehler – und so zogen die Gastgeber auf 4:1 davon. Vier grobe Fehler der Defensive waren zu viel und wurden an diesem Tag auch gnadenlos bestraft. Die Messe schien gelesen, aber der VfB kam noch einmal zurück und zeigte Moral bei einem Finale mit der Brechstange. Dennis Hammerl (88.) und Anselm Küchle (93.) machten zwei schöne Tore. Nach dem 4:3-Anschlusstreffer hatten die Hallberger sogar noch einen Angriff und eine spannende Schussposition für Mario Simak, aber dieser Versuch wurde im letzten Moment von einem Abwehrbein der Geretsrieder geblockt.
„Ein Tor in dieser Situation wäre aber des Guten etwas zu viel gewesen“, sagte später Trainer Mario Mutzbauer. Der Trainer attestierte seinem Team, das zu viele Fehler gemacht habe, eine verdiente Niederlage. „Du darfst in dieser Landesliga nicht ein Prozent nachlassen“, betonte er. Gegenüber den jüngsten Siegen habe die Mannschaft aber genau das getan. Und dennoch konnte sich Mutzbauer einen Seitenhieb auf den Kunstrasenplatz mit Minimalmaßen nicht verkneifen: „Dieser Zwergenplatz ist schon weit weg von einem normalen Fußballspiel. Das ärgert mich sehr, aber der Platz ist nicht der Grund für die Niederlage.“