Kann Hallbergmoos Arzberger-Verlust kompensieren?

Das Gastspiel beim Aufsteiger begann mit einem Doppelschlag, sodass es schon nach sieben Minuten 1:1 stand. Nach einem bösen Ballverlust wurden die Hallberger nach 180 Sekunden klassisch ausgekontert. In der siebten Minute erzwang der VfB dann quasi den Ausgleich: Ben Held wurde gefoult – und es hätte Elfmeter gegeben. Der Schiedsrichter ließ aber Vorteil laufen, weil Gerrit Arzberger den Ball nur noch aus kurzer Distanz ins leere Tor schieben musste.

In der Folgezeit lieferten sich beide Mannschaften ein abwechslungsreiches Match. Der Aufsteiger hielt im Rahmen seiner Möglichkeiten mit, dem VfB fehlte das letzte Quäntchen Einstellung. Somit ging das Remis nach 45 Minuten auch in Ordnung.

Nach der Pause bekamen die Hallbergmooser dann den Führungstreffer geschenkt – und zwar in Form eines Elfmeters von Gerrit Arzberger (61.). Der Strafstoß war unnötig, da ein Manchinger Verteidiger bei einem Abwehrversuch im Strafraum den Ball mit der Hand spielte.

Für den neutralen Beobachter war es im zweiten Durchgang ein tolles Spektakel – für den Hallbergmooser Trainer Mario Mutzbauer dagegen ein zweifelhaftes Vergnügen. Sein Team bekam nie die Kontrolle über das Spiel, das sich zu einem munteren Schlagabtausch mit vielen Chancen auf beiden Seiten entwickelte. Am Ende gaben das Glück sowie ein Geniestreich der Hallberger Stürmer den Ausschlag: Nach einem langen Pass setzte sich Egor Keller auf rechts durch und bediente Ben Held, der im Eins-gegen-Eins erfolgreich war und auf 3:1 für den VfB stellte (72.).

In der langen Nachspielzeit gerieten die Gäste allerdings noch ein letztes Mal ins Wackeln: Nach dem Anschlusstreffer waren noch drei Minuten zu spielen – und dann sah der kurz zuvor eingewechselte Stefan Mikerevic die Gelb-Rote Karte. In diesen 120 Sekunden Unterzahl wurde es brenzlig für den VfB. Es blieb aber beim 3:2.

„Das war ein Sieg der Mentalität, auch wenn ich mit der Einstellung der Mannschaft nicht einverstanden war“, betonte Trainer Mutzbauer. Seine Schützlinge hätten zu viele Fehler gemacht und die Hektik nie aus der Partie nehmen können. „Das war kein schönes Spiel“, sagte der Coach. Mit Blick auf die vergangene Spielzeit merkte er jedoch an, „dass wir da wahrscheinlich noch unentschieden gespielt oder verloren hätten“.

Der Mann des Tages war der zweifache Torschütze Gerrit Arzberger, der auf dem Sprung auf ein amerikanisches College ist. Wenn die Genehmigungen da sind, könnte der Wegzug schnell erfolgen. Mario Mutzbauer möchte seinen Linksaußen aber noch in den nächsten Spielen bringen, sofern sich die Chance bietet: „Er bleibt bis zum letzten Tag vor der Abreise Teil unseres Kaders.“