2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielvorbericht
Alternative für die Abwehrkette: Georg Ball (l.) könnte einspringen, wenn alle Stricke reißen, Michael Kopp bleibt im Mittelfeld.  Foto: Gleixner
Alternative für die Abwehrkette: Georg Ball (l.) könnte einspringen, wenn alle Stricke reißen, Michael Kopp bleibt im Mittelfeld. Foto: Gleixner

Hallbergmoos muss zu Türkgücü-Bezwinger Kastl

Auf fremden Plätzen nur eine kleine Nummer

Und wöchentlich grüßt das Murmeltier. Wie schon gegen Pfarrkirchen, wartet mit dem TSV Kastl am Samstag auswärts (16 Uhr) der nächste Gegner, der mit einem Sieg bei der taumelnden Übermannschaft Türkgücü-Ataspor ein Ausrufezeichen setzen konnte.

Genau genommen ist Kastl aktuell eine Wundertüte. Das 3:1 bei Türkgücü-Ataspor am vergangenen Sonntag war ein Kracher, gleich bedeutend mit dem Ende der Krise. Zuvor hatte der Club nur einen Punkt aus fünf Spielen geholt und den Anschluss an das obere Tabellendrittel verloren. Vergangenes Jahr als Aufsteiger überraschte der Club mit der Tabellenführung, doch heuer droht dem Tabellenzehnten der Abstiegskampf.

Trainer Mario Mutzbauer sieht Kastl als gutes Beispiel für die unberechenbare Landesliga Südost: „Meine These bestätigt sich, dass es in der Liga immer Überraschungen geben kann und du jeden ernst nehmen musst.“ Deshalb spielen die gegnerischen Ergebnisse der letzten Wochen keine allzu große Rolle in den Spiel-Vorbereitungen. „Jeder kann Fußball spielen“, warnt Mutzbauer, „und schon mit ein paar Prozent weniger Leistung funktioniert es nicht mehr.“

Mutzbauer hat mit seinem Team auch genug zu tun, denn im schlimmsten Fall droht ein Verteidiger-Notstand. Kapitän Dennis Hammerl lag die gesamte Woche grippekrank im Bett, möchte aber heute mitspielen. Mit Wolfgang Lex ist der zweite Innenverteidiger der Stammelf auf einer beruflichen Fortbildung und ist ebenfalls fraglich. Dazu kommt, dass auch Ersatzmann Daniel Wiskitenski angeschlagen ist. Wenn alle Stricke reißen, sind Routinier Georg Ball und der bayernligaerfahrene Andreas Giglberger die Not-Alternativen für die Abwehrkette.

Die beiden Trainer Mutzbauer und Anselm Küchle sind darauf vorbereitet, diesmal ihren Matchplan erst kurzfristig zu erstellen. Dabei ist die bei vielen Trainern derzeit ziemlich beliebte Dreierkette auch eine Option. „Ja, auch diesen Gedanken haben wir im Kopf“, sagt Mutzbauer.

Eines der obligatorischen Vereinsziele in Hallbergmoos gerät derzeit ins Wanken, denn in den vergangenen Jahren war Hallbergmoos immer stolz, wenn man vor dem Nachbarn aus Freising stand, auch wenn die direkten Duelle negativ endeten. „Am Ende knallt die Peitsche“, sagt Trainer Mutzbauer und lacht schallend mit Blick auf den Rivalen, der aktuell die Tabelle anführt. Im Ernst zieht er dann den Hut: „Freising ist im Moment die Nummer eins im Landkreis und das völlig zurecht. Sie sind sehr stark und verdientermaßen Tabellenführer.“ Der VfB schaue aktuell nur auf sich selbst und versucht, sich zu verbessern.

Statistisch gesehen besteht bei Auswärtsspielen noch viel Potenzial um zuzulegen. Mit vier Punkten bei bisher teilweise grausamen Auftritten in der Fremde ist Hallbergmoos Drittletzter der Auswärtstabelle. Nach fünf teilweise extrem peinlichen Niederlagen haben die Hallberger zuletzt mit dem 1:1 in Deisenhofen wieder ein kleineres Lebenszeichen von sich gegeben. Kastl ist diese Saison eine alles andere als uneinnehmbare Festung bei fünf Pleiten in sieben Heimspielen.

Aufstellung: Preußer – Kratzer, Hammerl, Niederstrasser (Lex), Giglberger – Ball, Neudecker, Kopp – Keller, Held, Simak (Diranko).

Aufrufe: 013.10.2017, 21:56 Uhr
Nico Bauer - Freisinger TagblattAutor