Im dritten Anlauf in der Fremde punkten

Der dortige Verein für Ballspiele weist nicht nur etliche Parallelen mit den Lahnauern auf, sondern hat in den vergangenen Jahren auch eine erstaunliche Entwicklung erlebt. Die wiederum ist eng mit dem Namen Artur Lemm verbunden. Der 44-Jährige trat im Sommer 2013 das Traineramt am Mainspitzdreieck an und stieg mit seinem Team sofort als Meister der Gruppenliga Darmstadt in die Verbandsliga Süd auf. Dort folgten die Plätze sechs und vier, ehe im Sommer vor zwei Jahren der Aufstieg in Hessens höchste Amateurklasse folgte. Nach den Rängen acht und sechs stehen die Südhessen nun erneut auf Tabellenrang sechs.

Mit dem sportlichen Erfolg ging auch eine stetige Verbesserung der infrastrukturellen Rahmenbedingungen einher. 2015 erfolgte der Umzug von der mitten im Ortskern gelegenen langjährigen Spielstätte auf das moderne Sportfeld an der integrierten Gesamtschule (IGS) Mainspitze. Wie auch die Mittelhessen haben die Ginsheimer eher überschaubare finanzielle Möglichkeiten, die eigene U 23 spielt ebenfalls in der Verbandsliga. Nachwuchsförderung wird in beiden Vereinen großgeschrieben. Mit Uwe Hesse (31) und Can Cemil Özer (29) wechselten in diesem Jahr allerdings auch zwei gestandene Akteure nach Ginsheim. „Uwe haben wir bekommen, weil wir ihm eine berufliche Perspektive bieten konnten, Can wohnt unweit unseres Sportplatzes und ist von seiner Arbeit sehr eingespannt, so dass ein Wechsel zu uns auf der Hand lag“, freut sich Lemm über die Verstärkungen. Um gleich nachzulegen: „Die vergangenen Jahre sind schon nachhaltig und sehr erfreulich. Wir kommen unseren Grenzen aber näher“.

Den SCW kennt er aus den bisherigen vier direkten Duellen, dazu hat sich Lemm deren letztes Auswärtsspiel auf Video angeschaut. „Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe. Waldgirmes ist eine gewachsene Mannschaft mit Routiniers und vielen jungen Akteuren, ähnlich wie bei uns“.

Auch sein Trainerkollege hat sich bereits mit dem kommenden Gegner beschäftigt: „Ginsheim absolviert ein enormes Laufpensum und setzt auf eine kompakte Defensive und schnelle Konter. Wir werden uns aber etwas einfallen lassen“. Trotz der zuletzt vier sieglosen Partien bleibt Velte ruhig: „Die Situation trifft uns nicht unerwartet, die personelle Lage wird sich aber wieder verbessern. Wir werden weiter hart arbeiten, dann holen wir auch wieder Punkte.“

Während die Gastgeber mit unverändertem Personal ihren achten Saisonerfolg anstreben, stehen hinter dem Kader der Waldgirmeser noch einige Fragezeichen. Fehlen wird mit Sicherheit der noch für eine Partie gesperrte Torhüter Fabian Grutza, für ihn rückt Maik Buss erneut in den Kasten der Lahnauer.