2024-05-08T14:46:11.570Z

FuPa Portrait
Nur ein Teil der Arbeit eines Physiotherapeuten: Die Behandlung der Spieler auf dem Feld  F: Patten
Nur ein Teil der Arbeit eines Physiotherapeuten: Die Behandlung der Spieler auf dem Feld F: Patten

Der beste Freund der Spieler

Physiotherapeuten kümmern sich regelmäßig um Spieler / Auch im Amateurfußball von hoher Bedeutung

Jeder Profiverein hat mittlerweile mehrere, im Amateurbereich ist jedes Team froh, wenn es ihn oder sie überhaupt gibt: Die Rede ist vom Physiotherapeuten, dieser zieht im Vergleich zu den Spielern, wenig bis gar keine Aufmerksamkeit auf sich. Trotzdem ist der "Physio" sehr wichtig für die Mannschaft und meistens sogar fester Bestandteil des Teams. FuPa Darmstadt beleuchtet den Posten des Physiotherapeuten im Amateurbereich etwas genauer.

Marc Liefke aus Ginsheim-Gustavsburg steht sinnbildlich für einen von vielen Physiotherapeuten, die im Amateurfußball lokale Vereine unterstützen. Hilfe, die jeder Verein mit offenen Armen annimmt und für die jeweilige Mannschaft von hoher Bedeutung ist. Als selbstverständlich sollte man die Tätigkeit nicht sehen, fehlt somit bei fast allen Physios die Zeit, selbst gegen den Ball treten zu können.

Marc Liefke kam seinerseits über eine eigene Verletzung an seine jetztige Funktion beim VfB Ginsheim. So spielte der 19-Jährige von den Bambinis bis zur A-Jugend selbst Fußball, eine langwierige Verletzung verhinderte dann aber den Einstieg in den Aktivenbereich. Neben dem Platz entschied er sich nach seiner Mittleren Reife für eine Ausbildung als Physiotherapeut. Als der VfB dann auf seiner Facebookseite dringend nach einem Physio suchte, meldete sich der damals 18-Jährige beim Verein und ist seitdem in gleicher Funktion in Ginsheim tätig.

"Der Großteil der Arbeit eines Physiotherapeuten besteht im Amateurfußball darin, die Muskulatur der Spieler nach Training und Spiel zu lockern. Die Kernaufgabe eines Physios lautet demnach, ständig diese vorbeugenden Maßnahmen zu ergreifen, sodass weniger Verletzungen auftreten", erklärt Liefke auf die Frage, wie die Hauptaufgaben eines Physiotherapeuten aussehen. Anders als im Profibereich sind die Physios im Amateurfußball nicht nur für eine bestimmte Mannschaft zuständig. "Es kommt schonmal vor, dass man sich bei Notfällen um Spieler des Gegners kümmert oder ein Jugendspieler Hilfe benötigt", führt Marc Liefke weiter aus. Selbstverständlich steht der Physio auch im ständigen Austausch mit den Trainer, dort geht es meistens schlichtweg darum, ob ein Spieler trotz Blessur oder Verletzung spielen kann oder nicht. Der 19-Jährige empfindet: "Es ist nicht immer leicht, natürlich planen die Trainer mit den Spielern. Wenn der Physiotherapeut dann aber merkt, dass der Spieler besser noch eine Woche pausieren sollte, steht man vor einem Konflikt: Lass ich ihn spielen und riskiere eine Verschlimmerung der Verletzung oder lass ich den Akteur noch eine Woche raus und habe somit einen wichtigen Spieler nicht zur Verfügung. Dieser Konflikt tritt überall auf, im Amateur- sowie im Profibereich. "

Ein großer Unterschied beim Posten des Physiotherapeuten im Vergleich zum Profigeschäft ist selbstverständlich die Bezahlung, Aufwand und Ertrag stehen im Amateurbereich grundsätzlich in einem Ungleichgewicht. "Natürlich macht das keiner hauptberuflich und es ist zweifelsohne so, dass man große Teile seiner Freizeit dafür opfern muss. Zwar kann ich nur für mich sprechen, aber das Gefühl Teil der Mannschaft zu sein, lässt einen über die verlorene Freizeit hinwegsehen", erklärt Liefke seine Motivation. Dabei fügt der Ginsheimer hinzu: "Es gibt für einen Physio zum Beispiel nichts schöneres, wenn ein Spieler, dessen Einsatz fraglich war, am Ende ein super Spiel macht. Sowas empfinde ich dann eben auch als ein Erfolg für mich, weil der Spieler ohne einen vielleicht gar nicht gespielt hätte."

Außer Frage steht, dass Amateurmannschaften auf Hilfe von Physiotherapeuten angewiesen sind, demnach kann die Arbeit eines jeden einzelnen Physios nicht hoch genug angerechnet werden. Wem das oben Aufgeführte also zusagt, sollte mal beim nächstgelegenen Verein anfragen, denn Hilfe wird immer benötigt.

Aufrufe: 025.8.2017, 07:30 Uhr
Johannes WolfAutor