2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Ungut gelaufen: Der VfB Ginsheim um Francesco Teodonno (rechts) geht auf eigenem Platz gegen SC Waldgirmes leer aus.
Ungut gelaufen: Der VfB Ginsheim um Francesco Teodonno (rechts) geht auf eigenem Platz gegen SC Waldgirmes leer aus.

Auch Präsentkorb geht an Gast

Hessenliga: VfB Ginsheim bei der Heimpremiere Mitaufsteiger SC Waldgirmes 2:4 unterlegen

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„Mentalität schlägt Qualität“: Diese Formel geben die VfB-Trainer Carsten Hennig und Artur Lemm den Ginsheimer Fußballern gerne mit auf den Weg, wenn es gegen vermeintlich stärkere Gegner geht. Aber eine Erfolg bringende Einstellung, einen unbedingten Willen und Kampfgeist brachte der Neuling am Samstag, bei seiner Heimpremiere in der Hessenliga, nur phasenweise aufs Feld. Zu wenig, um gegen Mitaufsteiger SC Waldgirmes bestehen zu können. Auch teils haarsträubende Fehler verursachten eine 2:4 (1:2)-Niederlage.

VfB Ginsheim - SC 1929 Waldgirmes 2:4 (1:2)

„Ich habe Waldgirmes nicht unbedingt als die spielstärkere Mannschaft gesehen, aber als die willigere“, resümiert Lemm. Der Mitaufsteiger aus dem Lahn-Dill-Kreis habe unbedingt gewinnen wollen, während der VfB „mit einer Mischung aus Verbandsligafußball und ein bisschen Naivität in den Zweikämpfen“ eben Lehrgeld gezahlt habe.

Sicher, der VfB musste sein komplettes Zentrum ersetzen: Die Mittelfeldachse Kamil Kwiaton (vier Wochen gesperrt) und Jörg Finger (Sprachreise). Außerdem die Innenverteidiger Carsten Hennig (Oberschenkelzerrung) und Maximilian Thomasberger (Knöchelverletzung). Den Verlust so vieler Leistungsträger „kann keine Mannschaft dieser Liga kompensieren, wir erst recht nicht“, sagt Lemm, um aber im gleichen Atemzug den Spielern der zweiten Reihe sein Vertrauen auszusprechen: „Wir hätten trotzdem gewinnen können.“

Bis sich die neue VfB-Zentrale zusammengefunden hatte, dauerte es bis Mitte der ersten Halbzeit. Bis dahin wackelte die Defensive einige Male bedenklich. Nach zwölf Minuten geriet die Heimelf in Rückstand, da Jurij Gros aus 25 Metern völlig frei zum Schuss kam. Sekunden zuvor hatte VfB-Torjäger Berat Karabey, der im Strafraum freie Schussbahn hatte, einen Moment zu lange gezögert. So wurde der Stürmer doch noch gestört, und es kam nur ein Kullerball heraus.

Aber der VfB kämpfte sich ins Spiel. Überhaupt findet Lemm: Trotz Schwächen „haben wir immer wieder auch unsere Qualität gezeigt“. Nils Fischer schoss aus halbrechter Position am hinteren Eck vorbei (31.). Fünf Minuten später schlug Francesco Teodonno nach Querpass von Fisch einen Haken und noch einen, er schien sich zu verheddern – bis er die Kugel doch noch ins rechte untere Eck platzierte (36.) und wenig später beinahe das 2:1 nachgelegt hätte.

Mit einem Unentschieden hätte der oft zu verspielte VfB auf jeden Fall in die Halbzeitpause gehen können. Wenn die Heimelf nicht in der Nachspielzeit durch einen „stümperhaften Fehler“ (Lemm) erneut in Rückstand geraten wäre. Drei Ginsheimer ließen sich von Tolga Duran düpieren, als ob sie Slalomstangen wären. Nie und nimmer hätte der Waldgirmeser Spielmacher, ein Mann mit ausgefeilter Ball- und Schusstechnik, so lange ungestört laufen dürfen, bis er aus 14 Metern traf. „Das ist ein Witz“, zürnt Lemm: „So kannst du in der Hessenliga nicht verteidigen.“

Und wo blieb in der zweiten Halbzeit das Ginsheimer Aufbäumen? Ein von Torhüter Fabian Grutzka gehaltener Karabey-Freistoß, ein abgeblockter Nachschuss von Lukas Manneck (51.) – das war’s an Torgefahr für lange Zeit. Ergo sorgte Gros mit zwei Treffern in den letzten zehn Minuten für die Entscheidung. Der Mitte der zweiten Halbzeit ins Spiel gekommene Mahdi Mehnatgir, bedient von Eren, betrieb nur noch erwas Ergebniskosmetik. Für Ginsheim war an diesem Nachmittag nichts zu holen. Selbst bei der Präsentkorb-Verlosung in der Halbzeitpause gewann ein Besucher aus Waldgirmes.

VfB Ginsheim: Staegemann – Wagner, Landu Mateus, Bednarz, Manneck, Jan Finger, Fischer (87. Raspaglia), Fisch (56. Eren), Görlich, Karabey, Teodonno (68. Mehnatgir).

Schiedsrichter: Nicklas Rau (Kaichen) - Zuschauer: 350

Tore: 0:1 Jurij Gros (12.), 1:1 Francesco Teodonno (36.), 1:2 Tolga Duran (45.), 1:3 Jurij Gros (81.), 1:4 Jurij Gros (91.), 2:4 Mahdi Mehnatgir (90.)
Aufrufe: 07.8.2017, 10:02 Uhr
Dirk WinterAutor