Drei Punkte sind das ausdrückliche Ziel

Die Nordharzer betreten mit Kontrahent Lichtenberg völliges Neuland, bisher gab es diesen Vergleich nicht. Ein Blick auf die Zahlen und Daten verrät, dass die Berliner nach einem richtig guten Saisonstart nun im Ligaalltag angekommen sind. Der SVL hat in den letzten sechs Spielen nicht mehr gewonnen. Das liegt offensichtlich an einer „Sturmflaute“, denn Lichtenberg hat in den vergangenen vier Begegnungen kein Tor mehr geschossen. Die Berliner sind so etwas wie die Minimalisten in der Regionalliga Nordost: Mit acht geschossenen Toren stehen sie in dieser Wertung an vorletzter Stelle, nur der Tabellenvorletzte FSV Optik Rathenow hat noch weniger Treffer markiert. Auf der anderen Seite stehen aber auch nur zehn Gegentreffer in zehn Saisonspielen. Hier sind nur Fürstenwalde und Viktoria Berlin besser aufgestellt.

Zahlen interessieren Sven Körner, Trainer der Halberstädter, heute beim Anpfiff unter Flutlicht reichlich wenig. Er kommunizierte am Donnerstag ganz ohne Umstände: „Momentan steht Lichtenberg vor uns, das soll Freitagabend anders aussehen. Wir wollen drei Punkte. Wir sind absolut gewillt, zu gewinnen!“ Mit seiner Mannschaft kann er auf eine gute Trainingswoche zurückschauen, in der er anfangs auch als Pädagoge und Psychologe gefordert war. Das knappe 0:1 gegen Viktoria Berlin am vergangenen Sonntag, die erste Heimniederlage nach über einem Jahr, drückte auf die Stimmung. Das ist nun längst vergessen: „Das Schöne ist doch, wir hatten gar nicht viel Zeit zum Grübeln“, so der 37-Jährige. „Die Jungs haben unter der Woche sehr ordentlich mitgezogen.“

Den gestrigen Feiertag nutzte Körner auch, um sich eine andere Liga anzusehen. Am Rande der Verbandsliga-Partie zwischen dem FC Einheit Wernigerode gegen den SV Dessau 05 meinte der akribische Übungsleiter: „Wir haben gegen Lichtenberg natürlich einen Matchplan. Dazu gehört, dass wir uns auf einen kompakt agierenden Gegner einstellen. Bei bestimmt viel Ballbesitz geht es darum, den SVL zu bespielen. Dabei wollen wir ein hohes Balltempo, eine optimale Kontersicherung und eine gute Passqualität demonstrieren.“ Allerdings muss Körner auf seinen Kapitän verzichten. Tino Schulze fällt vorerst mit einer Rippenprellung aus. Florian Sowade, Justin Bretgeld und der Langzeitverletzte Dustin Messing fehlen weiterhin. Dafür ist Paul Grzega auf einem guten Weg. Inwieweit er schon heute einsatzfähig ist, ließ Körner zunächst offen.